Ätzvorlagen erstellen

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Moderator: fido

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Helmut Schmidt
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Zusammen,

da es für mich gedanklich einfacher ist, habe ich bislang immer alles was stehen bleiben soll schwarz gezeichnet.

Beim Filmbelichter ist das dann jeweils nur ein Mausklick, wie das ausbelichtet wird, weil diese Treiber positiv und negativ Belichtungsmöglichkeit haben. Solche Filmbelichter arbeiten dann auch noch mit viel feineren Auflösungen wie 600 DPI. Das ist wichtig zu wissen wenn ihr Linien anlegt die müssen je nach Blechdicke auch eine entsprechende Dicke oder Breite haben, sonst bleibt da wegen der Hinterätzung nichts von übrig.

Habe gerade mal überlegt, ob es nicht Sinnvoll wäre eine Zusammenfassung über das Ätzen unter Bauanleitungen einzustellen, nur das ist ja eine geschlossene Gruppe, keine weiteren Mitglieder werden akzeptiert. :gruebel:

Das ausbelichten würde ich in jedem Fall vorher mit dem Ätzer absprechen. Mein Ätzfachbetrieb hat einen eigenen Filmbelichter und macht das dann auch gleich mit. Wenn man Filme anliefert, kann man diese bei jedem Filmbelichter um die Ecke oder Druckereinen mit entsprechendem Angebot machen lassen. Diese Filmbelichter sind eigentlich heute in allen Druckereien um die Ecke vorhanden. Ich nutze gern solche Möglichkeiten die in meiner Nähe sind, da ich da meist auf den Film warten kann und ich dann auch gleich noch mal kontrollieren kann, ob alles richtig ist.

Abschließend sein noch bemerkt, dass eine Filmbelichtung auf einem Laser oder Tintenstrahldrucker nicht den ausrechenden Schwärzungsgrad hat und für das präzise Belichten von Ätzteilen nicht geeignet ist. Solltet ihr mal versuchen, euch solch einen Film zur Kontrolle auf dem Drucker auszudrucken, werdet ihr feststellen, dass die Folien schon wegen des Verzuges nicht deckungsgleich gelegt werden können.

Sollten weitere Rückfragen sein, will ich die gern im Laufe der Woche beantworten, denn jetzt gehe ich, frisch aus dem Urlaub gekommen erst mal auf Dienstreise. :wink:
Helmut Schmidt
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Stoffel
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Stoffel »

Hallo Helmut,
Habe gerade mal überlegt, ob es nicht Sinnvoll wäre eine Zusammenfassung über das Ätzen unter Bauanleitungen einzustellen, nur das ist ja eine geschlossene Gruppe, keine weiteren Mitglieder werden akzeptiert. :gruebel:
Selbstverständlich werden auch für das Bauanleitungsbrett auf Anfrage gerne Schreibrechte vergeben :!: Es gibt auf jenem Brett halt keine allgemeinen Schreibrechte, da Antworten auf Anleitungen eher weniger Sinn machen, evtl. den Fluss der Anleitung sogar stören. Wer jedoch eine Bauanleitung zum Besten geben will, bekommt natürlich Zugang. :wink: Eine kurze pn reicht aus.


Wenn Du eine kleine Zusammenfassung zum Thema Ätzen erstellen möchtest, ist das sehr herzlich willkommen. :biggthumpup: Wobei meines Erachtens eine solche eher auf das Brett Modellbautechniken (also hier) passt. :wink:


Gruß vom Stoffel :scherzkeks:
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Karl-Heinz
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Karl-Heinz »

Hi Stoffel,

wer jemals einen Ätzfilm von Helmut "gezeichnet" in seinen Händen hielt, weiß um die geballte Fachkompetenz von HSB :!:

Daher möchte ich Deiner Bitte an Helmut Schmidt Nachdruck verleihen, dass er hier eine "Bauanleitung" über die Technik des Ätzens einstellt. Illustrationen seines
reichen Schaffens hat er ebenfalls zuhauf :!:

Also Helmut, auf gehts und Danke :wink:

Nachbar Karl-Heinz :tach:
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Wagenheber
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Wagenheber »

Hallo,

zum Thema Ätzfilme noch eine Anmerkung zur Qualität der Belichtungen bzw. der Belichter (Gerät).

Nun sind diese Geräte nicht gerade billig, und so sollte man meinen, daß diese hinreichend präzise sind. Jedoch gibt es je nach Gerätetyp Unterschiede in der Maßhaltigkeit der Filme. Je nach Bauart des verwendeten Belichters (Trommel- oder Flachbettbelichter) kann es dazu kommen, daß die Film-Vorlagen um 0,1 - 0,2 mm differieren und damit die Vorder- und Rückseite nicht passgenau sind. Es ist nun schon etwas länger her, daß ich mich mit dem Thema Ätzen beschäftigt habe (5 Jahre), aber wenn ich mich recht erinnere, sind es die Trommelbelichter, die manchmal Probleme haben, die nötige Maßhaltigkeit zu gewährleisten. - Wenn dies inzwischen anders ist, bitte ich um Korrektur.

Ich hatte diese Erfahrung seinerzeit bei einer A4-Platte mit Spur 0 Lokschildern gemacht. Bei den Ätzteilen war dieser geringe Versatz sofort zu sehen. Meine Nachforschungen ergaben dann das oben Geschilderte.

In der Folge achtete ich bei der Auswahl des Dienstleisters dann auf dies Kriterium, und hatte keine Probleme mehr mit nicht-maßhaltigen Filmen.

Sollte ich einmal wieder in die Verlegenheit kommen, Ätzfilme zu erstellen, so würde ich mir den Belichter durch die Ätzerei empfehlen lassen, und die Filme auf einem Leuchttisch kontrollieren.

Gruß Wagenheber
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von theylmdl »

Hallo Wagenheber!

Bei der von mir angegebenen Adresse (Colour Connection, http://www.printweb.de ) ist meiner Meinung weder das eine noch das andere Gerät mehr im Spiel. Die schaffen die angelieferten digitalen Daten irgendwie direkt auf einen Film.

Das Verzugsproblem kenne ich noch aus einer anderen Ecke. Jeder Fotokopierer muss nämlich aus Urheberrechtsgründen und trotz VG Wort- und VG-Bild-Abgaben die Originale geringfügig in Höhe oder Breite verzerren. Nach meinen Erfahrungen sind heutzutage 0,3% üblich.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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fido
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von fido »

Wagenheber hat geschrieben:Nun sind diese Geräte nicht gerade billig, und so sollte man meinen, daß diese hinreichend präzise sind. Jedoch gibt es je nach Gerätetyp Unterschiede in der Maßhaltigkeit der Filme.
Hallo Wagenheber,

Deine Erfahrung ist sehr irritierend. Mein Hintergrund ist, dass ich früher selbst Prospekte, CD-Cover und auch Bücher gesetzt habe.

Für den Druck in 4c, also den üblichen vierfabrige Druck, wie er in jeder Zeitung, Prospekt oder Magagin zu sehen ist, braucht man vier exakt deckungsgleiche Filme (außer die Druckmaschine frisst direkt PS/PDF-Dateien, aber darum gehts hier nicht).

Jeder Film beinhaltet den Druck für eine Farbe (CMYK) und die Grafiken werden entsprechenden gerastert. Da die Filme übereinander gedruckt werden (dafür sinmd die Passermarken), "sieht" das menschliche Auge die kleinste Abweichungen in Forum von Farbsäumen oder More-Effekte.

Daher ist Präzision ein Grundkriterium an jeden professionellen Firmbelichter von Linotype, Agfa und wie sie alle heissen. Vielleicht hatte Deine Firma irgend ein Billigteil oder ein uraltes Gerät?

Meine letzten Belichtungne habe ich bei http://www.huemmer-satz.de/ gemacht und fand die Preise günstig. An der Qualität war nichts auszusetzen. A5 kostet für Corel-Draw eur 5,-, bei Postscript-Anlieferung oder mehreren Seiten wird es billiger.
:runningdog: Viele Grüße, fido
Wagenheber
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Wagenheber »

Hallo,

um das Problem zu quantifzieren, von ca. 15 Filmtaschen betraf es zwei Stück bei diesem Dienstleister. Vorher hatte ich das Problem nicht.
fido hat geschrieben: Daher ist Präzision ein Grundkriterium an jeden professionellen Firmbelichter von Linotype, Agfa und wie sie alle heissen. Vielleicht hatte Deine Firma irgend ein Billigteil oder ein uraltes Gerät?
Die Firma hat mit einem Agfa-Belichter gearbeitet. Welches Modell das damals war, kann ich nur ermitteln, wenn ich die PPD-Datei noch auf meinem alten Rechner gespeichert habe. Dem Anschein nach, war es aber ein modernes Gerät.

Bei meiner Reklamation gab der Dienstleister auch zu, daß es hinsichtlich der Paßgenauigkeit gelegentlich Reklamationen gab, wenn die Filme für hochwertigen Vier-Farb-Druck benötigt wurden. Auch er nannte die Bauart des Gerätes als Ursache.

Mit einem anderen Dienstleister - er hatte Linotype - gab es keine Probleme, ebenso mit einem, der mit einem Katana arbeitete. Leider gingen beide pleite.

Bei einer weiteren Ätzerei, und zwar nicht derjenigen, die die Schilder geätzt hatte, erfuhr ich, daß sie selber diese Probleme gelegentlich hatten. - Das Unternehmen ließ auch seine Filme bei Dienstleistern belichten. - Als Ursache wurde die Bauart des Belichters ausgemacht. Nachdem sie einen Dienstleister gezielt danach ausgesucht hatten, gab es diese Probleme nicht mehr.

Gruß Wagenheber
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Berthold
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Berthold »

Hallo Ätzvorlagenmacher,

ich kann auch nur vermuten, daß bei Wagenheber's mangelhafter Belichtung
vom Bediener gepfuscht wurde. Die entsprechenden Geräte müssen seit der Erfindung
des Mehrfarbdruckes paßgenau arbeiten, d.h. für einen recht ordentlichen Bilderdruck,
vierfarbig, im 60er Raster, sind pro qcm 3600 mehr oder weniger dicke Punkte,
jeweils leicht versetzt und um einige Grad verdreht auf 4 verschiedene Filme zu bringen.
Muß immer genau passen, sonst sieht's das menschliche Auge, wie fido sagt.

Wer dem immer noch nicht trauen mag, kann seine Filme so anlegen, daß links
die Vorderseite und, mit z.B. 10 mm Abstand, rechts die Rückseite, natürlich
spiegelverkehrt, angeordnet ist. Da laufen die Filme auf einmal durch, und eine,
wie auch immer geartete Verzerrung, würde beiden Teilen gleichmäßig widerfahren.

Wenn aber der Bediener seinen Kugelschreiber zwischen Film und Trommel
klemmen hat,
dann ist auch hier alles zu spät (kleiner Scherz am Rande).

Aber beim Ätzen kommt man ja zum Glück so gut wie immer ohne Raster aus,
PC oder Mac und die Programme sind sicher genau genug für das bisschen Präzision,
sodaß man auch hier die Fehler selbst machen muß – weiß ich aus Erfahrung.

Schöne aufmunternde Grüße

Berthold
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Bommel
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Bommel »

Moin,
Berthold hat geschrieben:Wer dem immer noch nicht trauen mag, kann seine Filme so anlegen, daß links
die Vorderseite und, mit z.B. 10 mm Abstand, rechts die Rückseite, natürlich
spiegelverkehrt, angeordnet ist. Da laufen die Filme auf einmal durch, und eine,
wie auch immer geartete Verzerrung, würde beiden Teilen gleichmäßig widerfahren.
Einspruch :roll:
... nur daß dann die (zwecks Kombination zur Filmtasche) wieder "zurückgespiegelte" Rückseite den Verzerrungsfehler ebenfalls spiegelt. Dann wird's Essig mit der Deckungsgleichheit von Vorder- und Rückseite. Unter Umständen addieren sich so Fehler :shock: .

Man braucht sich nur mal vorstellen, daß das Belichtungsgerät aus einem normal rechteckigen Layout ein ganz seichtes Parallelogramm zaubert. Da reicht schon ein Verzug von 1 oder 2 Zehntel Millimeter auf die Gesamtlänge der Vorlage und ihr könnt auch aus dem Film einen Flieger basteln. Übrigens, ein (Winkel-) Fehler, der gar nicht mal aus der Luft gegriffen ist und beim 4c-Druck keine Relevanz hat, solange dieser Fehler auf allen Filmen "paßgenau" wiederholt wird :shock: .

Schöne Grüße

BBildmmel
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Berthold
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Berthold »

Hallo Bommel,

sollte es tatsächlich solche Parallelogramm-Belichter geben, dann hilft auch
eine Einzelbelichtung der beiden Filme nichts.
Da sowohl der „richtige" wie auch der „seitenverkehrte" jeweils die Schicht
vorn/oben haben müssen, wirkt sich die Parallelverschiebung beim Zusammenlegen
zur Tasche (beide Schichtseiten innen) dabei genauso aus.

Allerdings könntest Du aus den dann kleineren Filmen auch nur kleinere Flieger basteln.

Spaß beiseite – Tip komm raus: Einen Ätzer suchen, der richtig oft und viel ätzt.
Nicht nur Bastelkram. Und der seine Filme selbst belichtet oder belichten läßt,
von einem, dann höchstwahrscheinlich zuverlässigen Geschäftspartner.
Die haben sicherlich die gängigsten Mängel inzwischen erkannt und abgestellt,
die hier jetzt diskutiert werden.

Außerdem geht es hier eigentlich um die Erstellung von Ätzvorlagen und nicht
um die fehlerhafte Weiterverarbeitung derselben.

Schöne Grüße

Berthold
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