Ätzvorlagen erstellen

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Helmut Schmidt
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Nick,

das Gitter ist von beiden Seiten geätzt, wobei die senkrechten Stäbe von hinten und die wagerechten von vorn belichtet sind.

Auf meiner Homepage gibt es unter Modell Gitterbox http://www.design-hsb.de/homepagg.htm eine Bauanleitung in der ist der Bau der Scharniere beschrieben.

Zusätzlich gibt es auch eine Biegeanleitung aus der hervorgeht wie man auch ohne Feilen zu brauchbaren scharfen Ecken kommt. Auf Gehrung feile ich nur die Ecke, an der zwei Bleche auf einander stoßen.

Da Messing auch nicht so einfach zu Lackieren ist, gibt es auch noch eine Lackieranleitung die nicht nur mit Gitterboxen funktioniert.

A3 Bleche habe ich auch schon ätzen lassen wenn du Bedarf an einer Ätzfirma hast, Mail mir und ich kann Dir meine Kontakte geben. Ich erstelle meine Zeichnungen mit CorelDraw weil dieses Programm für mich optimal ist und die Flächen sauber schwärzt.

Du kannst aber auch jedes andere Vektorgrafik Programm verwenden, nur Pixel Software ist nicht geeignet.

Hallo Gerhardt,
ich habe mit dem Bau von Ätzbauätzen begonnen und mir dabei genau gemerkt welche Probleme ich dabei habe. Da habe ich auch Ätztiefen und Linienbreiten zu Plattendicken nachgemessen. Zur genaueren Betrachtung standen mir zu dem Zeitpunkt Messmikroskope mit Stereooptik zur Verfügung.

In der Modellbauliteratur gab es immer wieder mal Berichte zur Ätztechnik, hat mich eigentlich aber auch nicht weiter gebracht. Ich habe dann eigene Versuche unternommen und anhand der Probeätzungen korrigiert.

Wichtig ist das beide Schichtseiten des Films zum Belichten auf dem Blech liegen. Damit beide Filmseiten genau auf einander passen setze ich auf jede Ecke als Passermarken einen Siemensstern. Damit ist die bestmögliche Positionierung möglich. Sollte sich der Film beim Belichten verzogen haben, was ja auch mal passieren kann, dann sieht man dieses an den Marken sofort. Als CDR Datei kann ich euch die Marken auch zur Verfügung stellen.

Zu berücksichtigen ist, dass alle Biegenuten immer innen und nie außen liegen. Damit ist sogar das flache aufeinander falten von 2 Blechen möglich, nur dann wird die Biegenut breiter.

Für eine 90° Biegenut mit Ecke (scharfer Kante) zeichne ich die Plattendicke als Linienbreite. Denn beim ätzen wird nicht nur in die tiefe geätzt sondern auch unter den Strich dadurch und zwar genau so weit wie in die Tiefe. Eine Außenkante eines Bleches ist also nie senkrecht sondern auch hinterätzt. Und stellt unter dem Mikroskop deutlich einen nach innen gewölbten Halbkreis dar.

Wenn man jetzt eine scharfe rechtwinklige Außenkante möchte, muss man dieses Maß zugeben (die halbe Plattendicke) und nachfeilen oder schleifen.

Zusätzlich ist noch an einer Biegekante Material in der Breite für den Biegeradius zu zugeben. Das errechnet sich aus Blechdicke mal 3,14 / 4 wobei ich dann auf gerade zehntel mit der Tendenz nach oben runde.

So ich hoffe hier mal einen kleinen Einblick in die von mir verwendete Zeichnungstechnik gegeben zu haben. Es führen sicher viele Wege zu einer Ätzplatte, nur ich versuche bei meinen Ätzteilen wie z.B. den Boxen, die ich ja auch zum Selbstkostenpreis an interessierte Modellbauer abgebe, eine für den Modellbauer im Maßstab 1:22,5 nachvollziehbare Technik anzuwenden. :D
Helmut Schmidt
theylmdl
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von theylmdl »

Hallo!
design-hsb hat geschrieben:Du kannst aber auch jedes andere Vektorgrafik Programm verwenden, nur Pixel Software ist nicht geeignet.
Das stimmt so nicht. Die Ätzvorlagen, die man beispielsweise auf unserer Website herunterladen kann, sind alles Rastergrafiken im Tiff- oder PNG-Format und mit Paint Shop Pro erstellt.

Wichtig ist lediglich die Auflösung von mindestens 600dpi (Punkte je Zoll), und dass die Vorlage nur schwarz und weiß enthält.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Helmut Schmidt
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Nick,

ein Vektororientiertes Zeichenprogramm hat gegenüber Pixel Orientierten viele Vorteile. Die Vorteile bestehen hauptsächlich in der Möglichkeit, viel leichter etwas verändern zu können. Du kannst nachträglich alles leicht verändern und verschieben, Strichbreiten verändern und Farben umkehren.

Ich zeichne z.B. erst in einer Ansicht alles, das bedeutet die Vorder- und die Rückseite des Films mit den Passermarken. Dann wird die Ansicht 2 x kopiert und das jeweils nicht benötigte weggelöscht. Somit erhalte ich optimal deckungsgleiche Filme. Die Forderseite wird dann noch gespiegelt und ich gebe meine Vektordatei zum Ätzfachbetrieb. Ja nachdem mit welchem Verfahren die arbeiten ob positiv oder negativ belichten die sich das dann auch passend aus.

Bei komplizierten Abwicklungen mache ich allerdings noch einen Kontrollzwischenschritt. Ich drucke mir mein gewünschtes Modell auf Papier entsprechender Stärke aus und klebe es zusammen.

Bild

Hier ein Beispiel eines IIf Modells was ich aktuell gerade Plane.

Mehr dazu unter: http://spannwerk.buntbahn.de/phpBB2/vie ... =3365#3365

Hallo Thomas,

ich denke wenn wir nach Grundlagen gefragt werden sollten wir auch Möglichkeiten aufzeigen die auch für einen Anfänger zum Erfolg führen können und sich preislich in Grenzen halten. CorelDraw ist z.B. immer wieder für wenig Geld in einer vorhergehenden Version erhältlich und ab Corel V. 3 taugt alles zum Zeichen von Ätzvorlagen. Gerade die Möglichkeit leicht etwas korrigieren zu können, halte ich gerade für Einsteiger als unbedingt erforderlich.
Helmut Schmidt
viereka z-Stellung
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von viereka z-Stellung »

Hallo Helmut
Du schreibst
Ja nachdem mit welchem Verfahren die arbeiten ob positiv oder negativ belichten die sich das dann auch passend aus.
Und jetzt dazu eine Anfängerfrage, von einem, der eigentlich erst seit Freitag das Prinzip so richtig verstanden hat.
Kenzeichnest Du irgendwie in der Zeichnung, die Bereiche, die geätzt werden sollen. (z.B. durch "ausixen) oder muß sich der Betrieb das selbst heraussuchen. Wenn er die beiden Folien vergleicht, erkennt er ja, welche Strukturen durchgeätzt werden sollen, aber bei den Anätzungen weiß er doch nicht, ob dicke Striche z.B. stehen bleiben sollen und geätzte Flächen trennen, oder ob die Striche eingeätzt werden sollen. :?: :?: :?:
cu
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von theylmdl »

Hallo viereKa!

Schau doch 'mal hier bei uns, da wird das schon länger beschrieben, und Beispiele gibt's auch: http://www.themt.de/mt-0170-etch-49.html .

Beste Grüße,
Zuletzt geändert von theylmdl am Mi 24. Mär 2010, 08:44, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
viereka z-Stellung
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von viereka z-Stellung »

Hallo Thomas,
die angebene Seite hilft mir bei meiner Frage nicht so richtig weiter.
Je nach Verfahren (Blech positiv oder negativ) muß das Wegzuätzende doch entweder dunkel oder hell sein. Die Zeichnung wird gemacht und geht zum Ätzbetrieb. Der weiß nun z.B., dass er positiv ätzt und damit alles was stehen bleiben soll schwarz sein muß (Hoffentlich richtig). Woher weiß er dann aus der Zeichnung, welche Teile auf dem Film später schwarz sein müssen :?: :?: :?:
Wenn der Film durch Ausdruck auf eine Folie hergestellt wird, dann muß die Zeichnung ja anders aussehen, als wenn der Film mittels Schwarz-Weiß-Fototechnik hergestellt wird ?? Also muß der Betrieb doch wissen, welche Flächen angeätzt werden. Durchätzen würde er ja aus den Strukturen auf beiden Folien selber mitbekommen.
cu
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von theylmdl »

Hallo,
was vorne weiß ist auf dem Film bzw. transparent, wird tiefgeätzt. Dito hinten. Wo sich die beidseitigen Tiefätzungen überlappen, entsteht ein Durchbruch, eine Durchätzung.
Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
viereka z-Stellung
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von viereka z-Stellung »

Hallo Tomas,
was vorne weiß ist auf dem Film bzw. transparent, wird tiefgeätzt
Macht der Betrieb die Filme selber:
:arrow: Dann müßte in der Zeichnung das zu Ätzende weiß gezeichnet werden, wenn die Zeichnung auf Folie ausgedruckt wird.

:arrow: Dann müßte in der Zeichnung das zu Ätzende Schwarz gezeichnet werden, wenn der Film durch einen fotochemischen Vorgang entsteht.

Da ich als Zeichner nicht weiß, welches Verfahren der Betrieb nutzt, weiß ich nicht, ob die zu ätzenden Flächen weiß oder schwarz gezeichnet werden müssen. Helmut schreibt, der Betrieb macht sich das selbst passend. Also muß ich dem Betrieb doch vorher sagen:
Ich habe das zu Ätzende weiß (schwarz) gezeichnet. Wie sage ich dem Betrieb das ??. Markiere ich die zu ätzenden Flächen in der Zeichnung irgendwie :?: :?: :?:
cu
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Also bei meinen Vorlagen für die Filme mussten die zu ätzenden Flächen bisher immer weiß sein, auch für die elektronische Ausbelichtung. Aber wenn Du Deine Vorlage beispielsweise per FTP überträgst oder per Post schickst, kannst Du doch einfach eine Erklärung beilegen. Bei Colour Connection ( http://www.printweb.de ) muss man sogar so ein ReadMe beilegen. Oder ansonsten: anrufen und die Frage klären.

Beste Grüße,
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Otter1
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Re: Ätzvorlagen erstellen

Beitrag von Otter1 »

Moin,

ich würde einfach mit der Lohnätzerei absprechen, wie die Vorlagen aussehen sollen.

Recht gut beschrieben ist das z.B. hier: http://www.saemann-aetztechnik.de/

Auf der Seite bekommt man auch Anhaltspunkte, mit welchen Kosten man rechnen muss. Sinnvoll ist sicherlich, wenn man mit Firmen zusammenarbeitet, die Erfahrung mit dem Thema haben und einen eventuell rechtzeitig noch auf Fehler in den Zeichnungen hinweisen können.

Grüße

Otter 1
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