Hallo Matthias!
Eine ganze Reihe von Fragen. Wollen 'mal sehen, ob wir das alles beantwortet bekommen.
Ich brauche ein wenig Hilfe beim Weichlöten.
Kein Problem, dafür sind Foren ja da, und wir mussten's alle 'mal lernen.
Fangen wir 'mal mit Deiner Unterlage an. Stein ist schon 'mal gut, aber bei kleineren Teilen (oder insgesamt) ist ein Backstein mit einer glatten Oberfläche besser.
Deine erste Lötung gefällt mir sehr viel besser als die zweite. Das Lot soll tunlichst
nur zwischen die zu verbindenden Teile kommen und an den äußeren Ecken allenfalls kleine Kehlen bilden. Bei genug Verbindungsfläche ist das nicht nötig, auch außen 'was zu haben - und meist auch unerwünscht.
Ich hab's so gemacht:
- Teile mal so hergerichtet so wie ich sie zusammengelötet haben möchte.
Richtig. Aber erst, nachdem die Verbindungsflächen blank und sauber sind - und fettfrei. Und siehe auch nächster Punkt.
- Danach die Teile gleichmässig erhitzt.
Nein, erst mit Lötwasser oder Lötfett einstreichen, vor allem die Verbindungsstellen, also vor dem Zusammenlegen. Lötwasser funktioniert nach meiner Erfahrung besser.
- Irgendwann mal Lötzinn in die eine Hand genommen und in der anderen der Brenner gehalten.
Nur manchmal richtig. Ich mache es meist so, dass ich mir passende Stückchen Radiolot mit Kolophonium-Seele mit dem Cutter abschneide und diese
vorher an die Kanten der zu verbindenden Teile lege. Da darf man dann aber natürlich nicht mit voll aufgedrehter Flamme bzw. Sauerstoff direkt drüberpusten, sonst fliegen die Krümel weg.
- Lötzinn in die Flamme gelegt resp. an die Lötnaht. Und mit dem Brenner drüber gewedelt.
Nee, lieber nicht wedeln, sondern vom Rand her ruhig erhitzen, bis das Lot erst eine Kugel bildet und dann von selbst in die Zwischenräume schießt. Erst danach im Bedarfsfall noch Lot zuführen. Die Flamme nicht direkt auf das Lot halten, es kann dadurch verzundern. Die Bauteile müssen so erwärmt werden, dass sich die Hitze auf das Lot überträgt. Anders herum klappt's nicht, da das Lot viel früher heiß wird als die Teile (wegen geringerer Masse).
- Lötzinn abkühlen lassen.
Weniger das Lötzinn als vielmehr die gesamte Baugruppe. Dabei darf's nicht zucken, sonst gibt's kalte Lötstellen.
(- Finger verbrannt )
Ganz schlecht

. Ist mir aber auch schon passiert. Sobald das Lot matt wird, zehn Sekunden warten und das Lötteil in Wasser legen - mit der
Zange!
30 cm x 30 cm auf eine 30 cm x 30 cm Platte
Das wirst Du mit Deinem Brenner wohl kaum auf einmal hinbekommen, und wenn, dann würde ich es so probieren: In eine Platte regelmäßig kleine Löcher bohren und dort wie beschrieben mit der Flamme Lot einlaufen lassen, wie beim Punktschweißen. Dann den Rand verlöten.
Aber: Da bekommst Du die Flussmittel-Rückstände nicht mehr 'raus. Also keine so gute Idee. Kleben ist da wohl die bessere Wahl.
Sauberere Teile, besseres Lot und Flussmittel bedeuten bessere Lötstellen bei weniger Hitze.
Die Rückstände kannst Du wahlweise mechanisch entfernen (Feile - regelmäßig putzen, das geht gut mit einem Rest Messingblech, sonst setzen die Hiebe zu - oder Dreikantschaber oder Fräser und Kleinbohrmaschine. Der Unterschied zwischen Lötzinn und Messing ist an der Maschine meist gut zu spüren, es sei denn, der Fräser ist noch sehr scharf) oder mit Entlötlitze (meist riskant und eher für Elektronik-Platinen geeignet).
Nur zu, frag' weiter. Beste Grüße -