
Zwar ist der Prototyp noch nicht fertiggestellt. Doch einige Baugruppen sind bereits Schkeuditz-getestet, so dass deren Zusammenbau nun klar ist. Die Bauanleitung wir mehr in Form eines Bilderbuches sein. Spart mir viel Schreibarbeit und macht die Dinge vielleicht etwas klarer. Die Ladezeit möge man mir verzeihen.

Beginnen wir mit ein paar Worten zur Bearbeitung von Weissmetall aufgebaut ist. Das Bildchen gibt einen Überblick über geeignete Werkzeuge zur Weissmetallbearbeitung....

Das Material lässt sich sehr leicht mit dem Bohrzwerg und Sandpapierscheiben sowie diversen Feilen bearbeiten. Da es sehr viel weicher als zum Beispiel Messing ist, ist allerdings vorsichtiges Arbeiten angesagt. Die Weissmetallteile des Bausatzes sind bereits grob verputzt. Dennoch solltet Ihr nochmals nacharbeiten und Überreste von Angüssen, Luftstegen und sonstige Fehlerchen verschleifen, verfeilen ...... etc.
Übrigens ist das Giessen von Weissmetall in Silikonformen keine exakte Wissenschaft. An manchen Teilen gibt es doch erhebliche Nacharbeiten zu erledigen. Auch darf man an einen Weissmetallbausatz nicht die Genauigkeitsansprüche richten wie z.B. an Messing. Aber Ihr kriegt das schon hin (wollt ja auch ein wenig beschäftigt sein.

Achtung: Weissmetall schmiert, bitte deshalb beim Bohren und Gewindeschneiden sehr behutsam vorgehen.
Bohren von Weissmetall:
Die Drehzahl sollte nicht zu hoch sein. Der Vorschub mäßig. Am besten bohrt Ihr in einem Bohrständer. Gerade kleine Bohrer sollten alle 2mm Bohrtiefe herausgezogen und von Spänen befreit werden. Zu gerne kleben die Späne am Bohrer fest. Das kann schlimmstenfalls dazu führen, dass das Werkstück platzt oder aufreist. Gerade bei kleinen Bohrdurchmesser, großer Bohrtiefe und geringer Materialüberdeckung ist höchste Vorsicht geboten. In diesem Fall sehr langsam bohren mit sehr geringer Kraft. Es kann helfen, wenn man den Bohrer ein wenig schmiert. Verwendet jedoch keinesfalls Öl, sondern Brennspiritus zum Schmieren.
Gewindebohren von Weissmetall:
Auch beim Gewindebohren setzen sich gerne Späne fest. Oftmals lässt sich der Gewindebohrer leichter ein- als ausdrehen. Insofern nach jeder Umdrehung immer wieder leicht zurückdrehen, um zu prüfen, dass der Gewindebohrer sich noch leicht herausdrehen lässt. Ggf. Gewindebohrer ausdrehen, reinigen und neu eindrehen. Von der Verwendung des Windeisen möchte ich bei Gewinden M2 und M3 abraten. Zu leicht werden die Gewinde schief oder der Gewindebohrer bricht ab (Bild 1.5). Auch hier kann ein Tropfen Brennspiritus als Schmiermittel helfen. Wer ganz auch Nummer sicher gehen will, verwendet anstatt einem Gewindefertigbohrer einen Satz aus drei Bohrern (Vorschneider, Nachschneider, Fertigschneider).
Verkleben von Weissmetall:
Entgegen allen Gerüchten lässt sich Weissmetall ganz hervorragend untereinander, aber auch mit Messing verkleben. Ich verwende das stinknormale UHU Alles-Sekundenkleber-Gel. Dünnflüssige Sekundenkleber und Sekundenkleber für Metall lasst Ihr aber bitte im Baumarkt, das taugt hierfür überhaupt nicht. Beim Verkleben von Weissmetallteilen untereinander ist eigentlich nur wichtig, dasss hinreichend Klebefläche vorhanden ist und die Klebestellen vor dem Auftragen des Klebers angeschliffen werden (z.B. mit der Kleinbohrmaschine und Sandpapierscheibe). Messingteile sind vor dem Verkleben aufzurauhen (z.B. Korundscheibe).
Falls Ihr doch mal ein Teil irreparabel versaut: in 2006 liefere ich Ersatzteile nach. Danach kann ich nicht garantieren.

Sicherheitshinweis:
Das verwendete Weissmetall enthält einen (wenn auch kleinen) Anteil von Blei. Blei ist bekanntermaßen dr Gesundheit nicht gerade zuträglich. Insofern schiebt Euch während der Weissmetallverarbeitung nicht gerade Leberwurstbrote oder sowas rein. Regelmäßiges Handewaschen kann auch nicht schaden. Den Schleifstaub sollte man nicht gerade inhalieren.

Reinigungshinweis:
Beim Schleifen und Feilen des Weissmetalls entsteht ein zäher Staub, der sich nicht allzu gut entfernen lässt. Feilt das Zeug nicht gerade in der guten Stube und greift gelegentlich mal zum Staubsauger. Ist der Schleifstaub am Untergrund erst mal festgetreten, lässt er sich entweder durch viel schruppen oder ganz einfach mit verdünnter Salzsäure (Zementschleierentferner aus dem Baumarkt) entfernen.
So, aber nun geht´s los. Arbeitet bitte sorgfältig, ruhig und bedacht. Der Treibwagen wird sicher nicht an einem Wochenende fertig. 100 Arbeitsstunden werden es womöglich schon werden. Beginnt bitte erst einen neuen Schritt, wenn Ihr sicher seid, den letzten vollständig und richtig ausgeführt zu haben.
Bevor wir nun in die Hände spucken, solltet Ihr Euch zunächst Klarheit über den Inhalt des Bausatzes verschaffen. Die nachfolgende Packliste hilft dabei. Die Positionen Hollaserplatte 1,5mm und 3mm sind daneben nochmal detailliert aufgeführt.

