Vor einiger Zeit habe ich auf dem Brett "Verglichen und gemessen" einen Beitrag zum LGB®-Gw mit der Nummer 46350 ( phpBB2/viewtopic.php?t=3458 ) geschrieben. Dort wurde auch schon ein Foto des Gw 187-Modells der Eisenbahn Mosbach-Mudau eingestellt sowie mehrere Zeichnungen.
Um diesen 2003 gebauten Wagen dreht es sich:

Inzwischen habe ich die Zeit gefunden, eine Baubeschreibung der Modells zu verfassen. Diese ist auf unserer Website zu finden ( http://www.eisenbahnmodelltechnik.de/mr-03651-49.htm ) und ist so umfangreich ausgefallen, dass ich sie in drei Teile zerlegen musste.
Ein Tipp: Wer sich mit unserer Domain themt.de schwer tat - wir sind nun auch unter http://www.eisenbahnmodelltechnik.de erreichbar.
Die Beschreibung wäre ein bißchen viel Stoff für einen Forums-Beitrag. Darum fasse ich mich hier kurz.
Das Fahrwerk wurde wie beim Niederbord-Arbeitswagen Xw 1565 ( phpBB2/viewtopic.php?t=3474 ) aus Polystyrol gebaut. Die Einachs-Drehgestelle sind aus Messing. Wegen der nachträglich eingebauten Druckluftbremsanlage (die ich gerne haben wollte) mussten diese jedoch diesmal mit Muttern auf Gewindestiften M3 gesichert werden.


Die Zugfeder sorgt dafür, dass sich die Achsen im Schubbetrieb gerade stellen - und dass der Wagen in Gleisbögen geschoben richtig lenkt und nicht gegen die Bogen-äußere Schiene aufläuft.
Außerdem erhielt der Wagen eine Stromabnahme und einen 6Volt-Festspannungsregler, damit er wahlweise andere Wagen versorgen kann oder selbst Zugschlusslaternen speisen.

Proprietäre (LGB®-kompatible) und vorbildgerechte Schlussscheibenhalter am Gw 187.
Die Lade- bzw. Lüftungsluken lassen sich dank eines kleinen Tricks leicht durch die Schiebetür-Öffnungen öffnen bzw. schließen. Schaut ihr hier, die Zeichnung zeigt das Prinzip im Schnitt, jedoch ohne die Führungsschienen der Deckel:

Achtung: Der Halter unten darf erst bei der Endmontage eingeklebt werden. Die Führungsschienen sind der Deutlichkeit halber nicht eingezeichnet.
Auch der Aufbau wurde (vorwiegend) aus Polystyrol gebaut. Die Bretterfugen sind von Hand graviert.

Die gravierten Sietenwände und die Tür bei einer Probemontage. Die Trittstufe ist aus Kiefernholz.
Etwas knifflig wurde es beim Dach. Die Wagenkastenstützen sind ja eine der wichtigen Nahtstellen zwischen Fahrwerk und Aufbau. Leider sind sie aber auch mechanisch recht belastet. Kein Wunder, dass LGB® keine korrekten Wagenkastenstützen nachbildet. Daher sollten Fahrwerk und Aufbau bei diesem Modell fest verbunden werden. In Folge sollte aber das Dach - aus Wartungsgründen - abnehmbar bleiben.
Also musste erstens ein relativ eigenstabiles Dach gebaut werden. Zweitens musste ein Weg ersonnen werden, wie dieses so fest mit dem Wagenkasten verbunden werden kann (und das lösbar), dass dieser unempfindlich gegen diagonale Verwindungen wird. Nach einigem Getüftel und Gegrübel wurde wie folgt verfahren.
Die Dach-"Bretter" wurden aus beidseitig graviertem 1mm-Polystyrol angefertigt (siehe http://www.eisenbahnmodelltechnik.de/mt ... rav-49.htm ) und erhielten anschließend sechs Spanten. Rechts und links an deren Enden wurde ein flaches Profil eingearbeitet. Rechts und links der Türöffnung (innen) wurde dann an die Seitenwände ein Winkel angearbeitet, durch den eine Schraube führt, die in dieses Flachprofil greift.

Aufbau des Dachs mit Haut, Spanten, Längsprofilen. Bei den Türen wird es über senkrechte Schrauben gesichert, an den Stirnwänden über Stifte.
Neben diesen vier Schrauben bei der Tür, die gleichzeitig die Seitenwände versteifen, sind rechts und links an den Stirnwänden 1mm-Polystyrol-Stifte zwischen Stirnwand und Dach eingesetzt, die das Dach dort sichern. Bei einer Demontage können diese leicht nach innen ausgedrückt werden.
Der Bau der Federpakete und Achslagergehäuse wird hier ausführlich besprochen: http://www.eisenbahnmodelltechnik.de/mr-0321-49.htm .
Die Beschriftung wurde mit Abreibebuchstaben "aufgezittert". Daher musste am Schluss ein Überzug mit mattem Klarlack erfolgen. Der sorgt auch gleich für die nötige UV-Festigkeit. Der Puffer ist stangengefedert, die Kupplungsstangen sind (noch) starr. Aber was nicht ist, kann ja noch werden

Ansonsten gibt es nichts zu sagen, was hier nicht schon einmal erklärt worden wäre. Ich denke, die Baubeschreibung auf unserer Website ( http://www.eisenbahnmodelltechnik.de/mr-03651-49.htm ) ist genauso gut auch auf andere zweiachsige, gedeckte Güterwagen anwendbar.
Damit ihr einen besseren Eindruck bekommt, füge ich hier noch einmal die kleine, farbige Zeichnung ein. Wie wir unterdes wissen, stimmt die Beschriftung so nicht. Anstelle des Gattungsbezirks muss der Name der Eigentümer-Reichsbahn-Direktion angeschrieben sein, das Gattungszeichen ("Gw") entfiel wahrscheinlich.

Bearbeitet (2005-07-17) wegen Rechtschreibfehlern und Unklarheiten.
Bearbeitet (2005-08-29) wegen der defekten BBCode-URL-Funktion.
Beste Grüße -