einige von euch kennen die Bombe ja schon. Ich will in den folgenden Beiträgen etwas über das warum und wie erzählen.

Nach dem Bau des Schienen-LKWs, der recht problemlos läuft, wollte ich mich an ein dieselekektrisches Modell heranwagen. Daher habe ich erstmal ein Versuchsträger für meinen Antrieb gebaut, um den Antrieb so optimieren zu können, dass er problemlos läuft. Daher ist das "Modell" mehr als nackt, was aber auf Veranstaltungen tatsächlich positiv aufgenommen wird, da man die Technik wirklich anfassen und nachvollziehen kann.
Es gibt hier verschiedene Antriebs-Konzepte:
1) Generator -> Fahrtenregler 12/14V -> Fahrmotor
Diese Variante ist einfach und im Aufbau sehr günstig, wenn ein 12V oder 14V Fahrtenregler verwendet wird. Leider sind die Betriebskosten sehr hoch, da immer dann, wenn der Generator deutlich über 12V/14V erzeugt, der Fahrtenregler abraucht und ein neuer fällig ist. Das Problem ist, dass der Verbrennungsmotor wegen des Sounds auf niedrige Drehzahl eingestellt wird und der Generator schnell mehr als 20V liefert, wenn man den Verbrennungsmotor mal hochdrehen läßt. Eine Störung reicht ja schon. Dieses Konzept verfolgt ein Kleinserienhersteller und weiter möchte ich das nicht ausführen.
2) Generator -> Fahrtenregler 24V -> Fahrmotor
Leider kostet ein Robbe NAVY CONTROL 540 R ca. eur 100,-, doch sind leider Fahrtenregler für grosse Spannungen und Vorwärts-Stopp-Rückwärts sehr teuer. Diese Lösung ist robust und auch für 5" zu verwenden. Alternativ tut es auch ein Robbe NAVY CONTROL 535 R (bis 17V).
3) Generator -> Fahrtenregler 36V -> Umpolschalter -> Fahrmotor
Bei dieser Variante ist nach dem Fahrtenregler ein elektronischer Umschalter (oder auf Basis eine Servos mit Microschaltern) Vorwärs-Rückwärts geschaltet. Nun kann ein günstiger Flugregler, der nur für Vorwärts-Stopp ausgelegt ist und bis zu 36V verträgt (z.B. von Conrad), eingesetzt werden.
4) Generator -> Spannungsbegrenzung 12V -> Fahrtenregler 12V -> Fahrmotor
Diese Lösung habe ich noch nie gesehen, müsste aber die einfachste und günstigste Lösung sein. Als Spannungsbegrenzung nimmt man einfach eine "Programmierbaren Spannungsregler" von z.B. Conrad und setzt einen LM 350 ein, der mehrere Ampere aushält.
In Konzept 1-4 wird die Geschwindigkeit des Modells über den Fahrtenregler gesteuert. Der Verbrennungsmotor läuft hierbei mit gleichmäßiger Drehzahl und wird normalerweise über den Mischer im Sender zu ca. 5-10% mitgenommen. Dh. je schneller das Modell fährt, desto mehr Gas wird gegeben. Durch die höhere Strombelastung ist die Drehzahl des Verbrennungsmotors recht konstant.
Das Modell fährt sich ähnlich wie eine Modell mit Akkus. Nett ist der Sound, aber mir persönlich wird das schnell langweilig. Damit braucht es noch ein Konzept.
5) Generator -> Schalter -> Widerstand -> Umpolschalter -> Fahrmotor
Hierbei wird beim Anfahren über den Schalter der Saft auf die Fahrmotoren geschaltet. Am Widerstand fallen ca. 6-12V ab. Der Widerstand ist typischerweise kein echter Widerstand, sondern eine Zehnerdiode oder eine andere Schaltung mit festen Spannungsabfall. Der Widerstand dient dazu, die Leerlaufspannung des Generator zu verbraten. Der Umpolschalter steuert Vorwärts-Rückwärts.
Mit dieser Schaltung wird die Geschwindigkeit komplett über den Verbrennungsmotor gesteuert. Es ergibt sich ein tolles Fahrgefühl, wie es an echte Vorbilder erinnert. Beim Anfahren gibt man Gas, so dass der Verbrennungsmotor qualmt und dann das Modell beschleunigt. Je nach Anhängelast muss ganz unterschiedlich viel Gas gegeben werden. Auch am Berg muss nachgeregelt werden und das hört und sieht man ganz deutlich. Der Fahrspaß ist ähnlich wie bei Live-Steam.