Kupplung

Dies und das und allerlei

Moderator: Schrauber

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fido
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Re: Kupplung

Beitrag von fido »

stony hat geschrieben:Habe heute von Br... das neue Regler auf bekommen. Darin werden Faltenbälge aus gummiähnlichen Kunststoff, passend für Aristo, Bachmann und Lgb angeboten.
Hi stony,
leider steht im Regler-auf nichts über den Maßstab. Zumindest optisch scheint das nicht 1:22,5 zu sein.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Tobi
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Kurzkupplung

Beitrag von Tobi »

Noch ein Nachtrag:

Mit einer Kurzkupplungskulisse, die am Rahmen montiert ist, wäre (nicht nur) eine Harzkupplung an der Pufferbohle möglich. Nur wie funktioniert eine Kurzkupplungskulisse? Würde man ein gartenbahntaugliches Exemplar entwickeln können, wäre der Weg frei für vorbildgerechte Kupplungen am Rahmen und nicht am Drehgestell... :wink:
Die Möglichkeiten mit CAD-Konstrukteuren, Wasser- und Laserschneidern, (CNC)Fräsern,... wären in diesem Forum doch vorhanden!

Die ganze Konstruktion wird in zwei Varianten gefertigt, mit der LGBing-Kupplungsaufnahme oder einer Universal-Aufnahme, dann wären diverse Kupplungen möglich.
Zuletzt geändert von Tobi am Do 19. Mai 2005, 18:21, insgesamt 2-mal geändert.
Schwäbisch-sparsame Grüße
Tobi
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Re: Kurzkupplung (war: Magnus-(Höhne)Kupplung)

Beitrag von fido »

Hallöchen Tobi,

ich habe den Beitag hierher rangiert, weil er mit der Diskussion über die Höhnekupplung wenig zu tun hat und es um etwas neues geht.

Zum Einlesen empfehle ich: phpBB2/viewtopic.php?t=2093

Mir ist allerdings nicht klar, wie eine Kurzkupplungskulisse das Überpuffern eines Puffers in der Fahrzeugmitte verhindern soll, wenn doch die Fahrzeuge über eine Balancierhebelkupplung gekuppelt sein sollen. Bitte erkläre das doch mal.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Tobi
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Re: Kurzkupplung (war: Magnus-(Höhne)Kupplung)

Beitrag von Tobi »

Moin fido,

wie ich mir das gedacht habe:

Ein kleines Kästchen, in welchem eine gartenbahntaugliche Kurzkupplung eingebaut ist, wird unter den Fahrzeugboden geschraubt/gelötet/geklebt/geschweißt/...
Die kurze Deichsel der Kurzkupplung bekommt die Form einer LGBing-Kupplungsaufnahme. Soweit war dir meine Frage klar.

Was soll das Ganze?

:arrow: Wird die Kupplung fest am Fahrzeug montiert, besteht die Gefahr des Überpufferns. Auch ist bei R3 schluss.
:arrow: Wird die Kupplung beweglich am Rahmen befestigt, kann sie sich in gewissem Maße anpassen.

Eine Härtsfeldkupplung ist dafür ungeeignet, ich dachte mehr an Schakus, Harzkupplungen, Mittelpuffer,...

Die magnus-Kupplung muss mit dem größten Abstand montiert werden, sonst verkeilt sie sich zwischen den Wagen. Der zusätzliche Abstand beträgt mehr als 13mm!
Das Problem könnte man umgehen, indem die Kupplung nicht am Drehgestell, sondern am Rahmen (beweglich) montiert wird.

Personenwagen könnten vorbildgerecht eng gekuppelt werden.

Zusammenfassend könnte man sagen:

Es geht mir weniger um die Kurzkupplung, sondern um eine neue Kupplungsaufnahme am Chassis. Damit der Kuppelabstand trotzdem akzeptabel bleibt, müsste das Prinzip einer Kurzkupplung zur Andwendung kommen.

Ich hoffe, ich konnte meine Gedanken verständlich machen. :roll:

Sollte ich allerdings übers Ziel hinaus geschossen sein, verwerfe ich den Gedanken wieder.
Schwäbisch-sparsame Grüße
Tobi
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Re: Kupplung

Beitrag von theylmdl »

Hallo BBF!

Hier folgen ein paar Anmerkungen zur Kupplungs-/Puffer-Problematik, die ja derzeit wieder schwer in der Diskussion ist. Ein Umrangieren des Beitrags nach egal wohin ist willkommen, denn ich weiß nicht so recht, wo ich mein Ei hin legen soll :wink:

Beginnen wir einmal mit den Radien der Gleisbögen. Ich bin der Ansicht, dass folgende Situation noch unterstützt werden sollte, alles, was enger ist, nicht mehr.

Die Überlegungen beziehen sich auf Meterspur (IIm). Bei IIe liegen die Maßverhältnisse anders!

Angenommen sei ein Wagen mit dem längsten Drehgestellzapfen-Abstand und dem höchsten zulässigen Überhang (Abstand Drehgestell-Zapfen zu Pufferteller-Vorderkante). Dabei gilt folgendes: Je länger der Achsstand wird, desto kürzer muss der Überhang sein (laut Bau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen, Fassung 1934, zu haben bei Thomas Noßke: http://www.fh-merseburg.de/~nosske/Epoc ... _3314.html ).
In den dortigen Tabellen ist mit Überhang das Maß vom Drehgestellzapfen bis zur Pufferbohle gemeint.

Bei einem Drehgestellwagen mit 6,0m Zapfenabstand sind das 1.970mm, die größte zulässige Wagenlänge (ist wohl wieder ohne Puffer gemeint) beträgt 9.940mm. Das war mir leider bei meinem Freelance-SSkw noch nicht bekannt. Er hat 2.010mm Überhang (40mm zuviel) und 10.020mm Kastenlänge (80mm zuviel). Das ist für das folgende Exempel aber eher gut als schlecht, und so groß ist die Abweichung ja auch nicht.

Nun gibt es unterschiedlich lange Puffer. Die Grenzen können nach unten bei etwa 400mm (Pufferbohle bis Vorderkante Pufferteller) und nach oben bei 590mm angesetzt werden.

Rechnerisch ergibt sich bei allen vorgeschriebenen Überhangs-Maßen eine relativ ähnliche Ausschwenkung; das ist ja auch Sinn der Staffelung.

Angenommen sei nun ein solcher Drehgestell-Wagen, der vollständig auf einem Gleisbogen des Radius' 3 steht. Seine Puffer-Vorderkante soll sich genau am Ende des Gleisbogens befinden.

Nach dem Gleisbogen muss eine Gerade folgen, beispielsweise als Übergangs-Gerade zu einem Gegenbogen. Diese Gerade muss so lang sein, dass das längste Fahrzeug da vollständig drauf paßt - abzüglich dem Maß Drehgestell oder der Achse, die am weitesten vom Bogen weg weist, bis zur Vorderkante des entsprechenden Puffertellers. Bei 6m Drehgestell-Abstand und 2,59m Überhang einschließlich Puffer sind das also 381,8mm - also gar nicht einmal so viel.

Steht nun der "worst case"-Wagen im Bogen und ein beliebiger anderer Wagen auf der Geraden, ergibt sich ein Abstand von Puffermitte zu Puffermitte von etwa 19mm. So einfach ist das.

Es muss also sicher gestellt sein, dass es im Schubbetrieb in dieser - und nur in dieser - Situation nicht zum Überpuffern kommt. Das bedeutet nun nicht etwa, dass an jedem Wagen 22mm breite Pufferteller angebracht werden müssten (495mm im Vorbild). Genau so gut - oder schlecht - könnten an dem worst case-Wagen 40mm breite Teller angebracht werden ;-)

Ein Vorbild-gerechter, runder Pufferteller kurzer Wagen hat einen Durchmesser von etwa 16mm (im Modell). Von den rechteckigen Puffertellern wissen wir, dass sie beispielsweise so um die 350mm breit sind (15,5mm), aber auch breiter sein können bzw. teilweise müssen (andere Fotos in den Threads, RhB).

Nehmen wir ferner an, der Abstand der Balancier-Gelenkpunkte betrage 700mm (31,1mm im Modell).
Jetzt stellt sich rechnerisch die Frage, wie breit ein Pufferteller werden darf, damit die Kupplungen sich geradlinig verbinden lassen, und wie breit die Schlitze (Durchbrüche in der Pufferbohle) sein müssen. Letzteres hängt auch davon ab, wie weit die Drehpunkte hinter der Pufferbohle liegen. Hier kann von einem Maximalwert von 280mm (12,4mm) ausgegangen werden.

Beim Betrachten der Situation fällt sofort auf, dass es auf R3 bei dem worst case-Wagen mit einem innen liegenden Balancier nichts mehr werden kann - da braucht keiner lang zu rechnen. Dessen Puffer ist übrigens 26mm lang (enstpricht ca. 590mm).

Abhilfe würde hier nur ein außen liegender Balancier schaffen. Da liegen die Drehpunkte so nahe beim Teller (der ja noch viel breiter sein müsste), dass die Kupplungen an der Seite noch Platz fänden. Aber...

Wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Nächste sehe. Dazu habe ich 'mal eine kleine Skizze auf ein Foto gesetzt. Das Bild ist nicht ganz genau von oben aufgenommen, zeigt aber doch, woran's hängt. Dazu muss noch bekannt sein, dass bei beiden Modellen die (starren) Haken und Ösen zu dicht zusammen nachgebildet wurden (nur 26 statt 31mm). Ich habe 'mal die ungefähr richtige Lage für außen- und innenliegende Balancier-Drehpunkt eingezeichnet. Blaue Linien: zwei außen liegende Balanciers, gelbe Linien: zwei innen liegende Hebelpaare, grüne Linien: worst case-Wagen außen, anderer Wagen innen liegende Balanciers.
Ich habe mit Absicht die Balancier-Drehpunkte in einer Position rechtwinklig zum Gleis gezeichnet. Ein Verschwenken - das ist zu Erkennen - würde auch noch nicht reichen, um die Kupplungen aus der "Puffer-Gefahrenzone" zu bringen.

Bild

"Strafverschärfend" kommt noch hinzu, dass die Pufferteller für den Schubbetrieb so viel zu schmal sind.

Es wird also klar: Keine der drei Kombinationen funktioniert.
Bevor hier weiter nachgedacht wird, wie das Problem zu lösen sei: Bei Wagen mit kürzeren Achsständen gibt es überhaupt kein Problem - und nur geringe Schwierigkeiten bei Drehgestellwagen, deren Überhang so kurz wie irgend möglich ist. Die Wagen auf dem Foto haben 3m Achsstand (links) und 3,5m (rechts). Selbst bei Puffertellern mit "nur" 15mm Durchmesser (Toytrain®) gibt es keine Probleme im Schubbetrieb - zumindest bei R3 und Übergangs-Geraden. Die dürfen dann auch ruhig weniger lang sein, z.B. 30cm. Allerdings ist zu erkennen, dass breitere, rechteckige Puffer auch schon seitliche Aussparungen an den Tellern bräuchten, um Berührungen mit den Kupplungen zu vermeiden.

Bild

Fazit: Bei längeren Fahrzeugen führt kein Weg an der Magnus-Kupplung oder größeren Radien vorbei, wenn über die Puffer geschoben werden soll. Ein Spezial-Pufferteller mit sehr weit zur Mitte reichenden Aussparungen und eine möglichst weit außen liegender Balancier könnten eventuell gerade noch so funktionieren, aber schön sieht das mit den so schräg stehenden Kupplungen nicht aus. Und - die Durchbruchschlitze an allen anderen Wagen müssten super breit werden.

Was spricht dagegen, den Balancier am worst case-Wagen breiter zu machen? Eigentlich nur die Schrägstellung der Kupplungen, wenn ein zu breiter und ein normal breiten Balancier gekuppelt werden.

Was wäre noch besser? Wenn alle mit dem worst case-Wagen zu kuppelnden Wagen einen Trichter hätten, denn dann könnte der worst case-Wagen mit einer üppig verschwenkbaren Trichterkupplung ausgestattet werden. Deren Drehpunkt müsste aber weit hinter der Pufferbohle liegen.

Zurück zur allgemeinen Problematik.

Wer gelegentlich auf R1 fahren muss oder möchte, kommt um die Kapselheber nicht herum. Es ist jedoch wünschenswert, dass diese an abschraubbaren Deichseln befestigt werden. Dadurch wird der Weg frei für alternative Puffer-/Kupplungskombinationen auf entsprechenden Anlagen. Außerdem stört die Deichsel nach dem Abbau auch optisch nicht mehr. Der Befestigungs-Punkt liegt ja hinter den Rahmenlängsträgern. Der entsprechende Umbau sollte auch bei schon bestehenden Fahrzeugen nicht so schwer fallen.

Ein innenliegender Balancier beisst sich nicht mit den Deichseln, wohl aber eine Mittelkupplung. Eine schraubbare Aufnahme für eine Mittelkupplung müsste hinter der Pufferbohle an zwei Punkten rechts und links der Mitte erfolgen. Warum? Weil dadurch der Platz für a) Puffer mit einer querliegenden Stange als Feder oder einem hinten liegenden Schaftstück (Miha) und b) für einen innenliegenden Balancier wie bei der Kupplung des Spur 2-Pfiffikus Dieter Seliger frei bleibt.

Was ist bei der Entwicklung eines innen liegenden Balanciers noch wichtig? Er darf ebenfalls - anders als bei Vorbild - nicht in der Mitte hinter der Pufferbohle befestigt werden. Sonst wird es beispielsweise mit dem Einsatz der Miha-Puffer FX1250MG nichts mehr. Es ist aber wichtig, dass Puffer und Balancier völlig unabhängig voneinander sind, um individuelle Lösungen zu ermöglichen.

Weiter: Die Lagerung der Balancier-Hebel muss jeder entsprechend den Gegebenheiten unter seinem Modell individuell lösen. Da kann es keine Eier legende Wollmilchsau geben.

Drittens: In Abhängigkeit von Pufferlänge und Einbaulage des Balanciers werden unterschiedlich lange Kuppelstangen benötigt. Der Unterschied zwischen 400 und 590mm Pufferlänge beträgt satte 190mm (8,44mm im Modell). Das lässt sich mit der Schraube keinesfalls mehr egalisieren.

Gebaut werden müssten also Stangen, die in der Länge angepasst werden können (durch passendes Auflöten der Öse nach Kürzung der Stange) oder Stangen in mehreren Längen.
Um beim Verlöten genug Fläche für eine haltbare Weichlötung zu haben, müssten die Schaftstücke etwa so ausgebildet sein:

Bild

Wer nun - beispielsweise für RhB-Fahrzeuge - einen breiteren Balancier-Abstand braucht, muss sich eben selbst Hebel ratzen oder ätzen. Alle anderen könnten mit Fräs-, Ätz- oder Gußteilen entsprechend der Norm (700mm) froh gemacht werden.

Entsprechend diesem Vorschlag wären mit zwei bis sechs Schrauben je Wagen alle Kupplungs-Varianten möglich - einschließlich Bügeln auf R1.

Was ist nun aber - diese Überlegung stammt von Balu - wenn ein Bügel-Wagen mit einem Balancier-Wagen gekuppelt werden soll?
Solange ein Schubbetrieb über die Puffer möglich ist, stört der Bügel erstmal nur optisch, nicht jedoch technisch. Es bleibt also nur die Frage, wie die Zugkräfte übertragen werden können. Das Problem könnte evtl. über eine Abwandlung von Dirk Ades Vorschlag mit dem Balancier unter der Pufferbohle erreicht werden. Der Puffer müsste entfallen, die (stabileren) Zugstangen müssten vor der Pufferbohle nach oben hin abknicken und dann wieder in die Waagerechte. Das ist zwar nicht schön, würde technisch aber ein Kuppeln mit anderen Balanciers ohne Umbauten am Modell ermöglichen. Lediglich die Bügelkupplung müsste - mit einer Schraube - durch den Adapter ersetzt werden.

So, dies sind meine Gedanken zum Thema.
[2005-05-22: bearbeitet wegen Tippfehlern]

Beste Grüße -
Zuletzt geändert von theylmdl am So 29. Mai 2005, 14:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kupplung

Beitrag von theylmdl »

Hallo!
Tobi hat geschrieben:Nur wie funktioniert eine Kurzkupplungskulisse?
So:

Bild

Die Zeichnung ist nicht so prickelnd, aber na ja. Im Schubbetrieb liegt der querstehende Balken hinten (= oben in der Zeichnung) an der Kulisse an, ebenso, wenn keine Kurvenfahrt ansteht. Das wird - auch ohne die pinkfarben angedeutete Zugfeder - bei starren Kupplungen auch durch die vordere Zwangs-Führung erreicht.

Bei Bogenfahrt schwenkt nicht nur die Kupplung aus, weil sich der Querbalen oben in der Zeichnung nur noch auf einer Seite abstützt. Die vordere Führung (in der Zeichnung unten) sorgt dafür, dass die Feder nicht unter Last steht.
Tobi hat geschrieben:Die kurze Deichsel der Kurzkupplung bekommt die Form einer LGBing-Kupplungsaufnahme
Da wirst Du bei manchem Wagen ernste Längen-Probleme bekommen, weil nicht genug Platz zwischen Pufferbohle und erster Achse/Drehgestell bleibt.

Und falls das in diesem Zusammenhang noch interessant ist: hier eine Trapez-Konstruktion, die einen entfernt liegenden Drehpunkt simuliert, der jedoch vielleicht mechanisch oder aus Platzgründen nicht zu realisieren ist.

Bild

Diesmal lägen Puffer bzw. Kupplung oben. Eine nennenswerte Verlängerung ergibt sich damit nicht.

Eine weitere Alternative - allerdings grober Murks - wäre ein seitlich i neinem Schlitz verschiebbarer Puffer (samt Hülse verschiebbar), der über eine Deichsel an Drehgestellen und eine Feder verschoben wird. Da das Käse ist, lassen wir's schnell wieder unter den Tisch fallen, auch wenn's technisch machbar wäre.
Warum ist es Käse?
Weil die Verschiebung auch bei großzügigen Radien stattfände.

Beste Grüße -
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Re: Kupplung

Beitrag von Pirat-Kapitan »

Hallo Thomas !

Kann man, abhängig von der jeweiligen Streckenführung, die Überlegungen zu den Kupplungen auch eingrenzen auf
1. reinen Zugbetrieb (mit Mindestradius ...)
2. Zugbetrieb wie oben und Schubbetrieb mit Mindestradius R3 ohne Gegenkurve ?

Wie weit würde das die Überlegungen vereinfachen und
ist das überhaupt eine sinnvolle Einschränkung (bei mir ja, da ich bis auf einen Pendelzug alle Züge nur ziehe bzw. auf Schub- (Abstell-)streckennkeine Gegenkurve baue.

Irgendwie reizt es mich jetzt, zumindest meine Ganzzüge (Harz Personen und RhB) mit solchen Kupplungen zu versehen.

Schöne Grüße
Johannes
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Re: Kupplung

Beitrag von Tobi »

Hallo Thomas,

danke für deine Zeichnungen!

Damit komme ich auf jeden fall weiter. Ich werde mal einen Prototyp aus MS-Blech herstellen, um die Funktionsweise zu überprüfen.
Sollte es ein Erfolg werden, werde ich weiter berichten. :roll:

Mir fällt spontan kein Wagen ein, bei dem es ernsthaft eng werden könnte. Bei einer Mallet/Nicki&Frank S. oder der IVk kommt die Kupplung direkt ans Chassis, da die Fahreuge keine Drehgestelle im eigentlichen Sinn besitzen.

Diese Kurzkupplungskulisse ist eigentlich für Fahrzeuge ab 40cm Länge gedacht.
Würde man die Kulisse direkt hinter die Pufferbohle legen, würde sich die Aussparung in Grenzen halten.
Zuletzt geändert von Tobi am Do 19. Mai 2005, 20:59, insgesamt 2-mal geändert.
Schwäbisch-sparsame Grüße
Tobi
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Re: Kupplung

Beitrag von theylmdl »

Hallo Johannes,

öööh... eben stehe ich ein bißchen auf der (langen) Leitung :oops: . Ich habe mir jetzt schnell einen Kaffee aufgesetzt, vielleicht hilft's :wink:
Pirat-Kapitän hat geschrieben:abhängig von der jeweiligen Streckenführung
Das ist noch klar. Hier eine deutliche Empfehlung: Keine S-Bögen ohne Zwischengerade, wenn es irgend möglich ist. Die Probleme verdoppeln sich sonst nahezu. Als Alternative bei schon gebauten Anlagen mit festgelegten Gleisabständen helfen nur kleinere Weichenwinkel/-radien.
Pirat-Kapitän hat geschrieben:1. reinen Zugbetrieb (mit Mindestradius ...)
Das verstehe ich jetzt nur noch teilweise. Sagen wir 'mal so.
Das Problem mit den ausschwenkenden Puffern, die evtl. an Balancier-Kupplungen stoßen könnten, ist auch im Zugbetrieb nicht gelöst. Sehr wohl geht's aber mit entsprechend weit verschwenkbaren Mittelkupplungen. Da gibt's eben keine Konflikte.
Pirat-Kapitän hat geschrieben:2. Zugbetrieb wie oben und Schubbetrieb mit Mindestradius R3 ohne Gegenkurve?
Prämisse Nr. 1: Beim Schubbetrieb darf es - wenn der Schubbetrieb über die Puffer statt finden soll - nicht zu einer Überpufferung kommen. Einer oder beide in Frage kommenden Pufferteller müssen also breit genug sein, damit diese Situation nicht entsteht. Im Fall meines "worst case"-Wagens am Übergang R3/Gerade müsste so ein Pufferteller fette 40mm breit sein, also 900mm im Original!
Damit sind daneben liegende Balancier-Kupplungen ausgeschlossen.

Wie zu erkennen ist, gibt es ein geometrisches Problem bei den "worst case"-Wagen. Deren Puffer kann so weit ausschwenken, dass daneben für seitlich angebrachte Zugvorrichtungen definitiv kein Platz mehr bleibt.

Ergo: Die Zugvorrichtung muss ober- oder unterhalb der Pufferteller liegen,
oder es muss ein verschwenkbarer Puffer verwendet werden. Da gibt's aber gleich das nächste Problem. Ein Drehpunkt für einen Trichterpuffer vor der Pufferhülse sorgt nicht für den richtigen Winkel bei "kritischen" Wagen. Der Radius ist einfach zu klein.

Um es noch einmal ganz klar auszudrücken: Das Problem ist nicht das einer Verlängerung der Zugvorrichtung über Federn oder eine Kurzkupplungsmechanik, sondern rein räumlich.

Ich bin für mich durch diese Überlegungen - da ich mindestens auf R3 angewiesen bin - zu dem traurigen Entschluss gekommen, meinen verbauten SSkw auf's Abstellgleis zu rangieren - oder mit Bügeln zu betreiben :cry: :oops:

Hoffnung besteht hingegen, wie gesagt, für alle Wagen mit kürzeren Überhängen und Radständen. Vielleicht hat sich mancher gewundert, warum bei dem zweiten Foto der Wagen mit dem längeren Radstand auf der Geraden steht und der mit dem kürzeren auf dem Bogen. Das liegt daran, dass der Überhang des Wagens mit dem langen Achsstand viel kürzer ist als bei dem Arbeitswagen links (1.225 / 1.395mm). Damit schwenkt der Wagen mit dem kürzeren Achsstand mehr aus.

Damit ihr bei dem ganzen Kupplungs-Puffer-Frust auch 'mal ein bißchen Spaß habt, hier zwei Zeichnungen der beteiligten Übeltäter:

Bild
Dieser Freelance-Xw wurde gebaut, um einen von den Maßen der Ladefläche her zu den Standard-LGB®-Wagen kompatiblem Arbeitswagen zu haben (wegen der Ladegüter). Achsstand 3m.

Bild
1903 von Rastatt für Mosbach-Mudau gebauter Gw 187/188, 3,5m Achsstand. In der Zeichnung fehlen noch die Schlussscheibenhalter, die auf dem Foto zu sehen sind.

Und ansonsten empfehle ich den Ur-Oll-Beitrag aus HP1: "Drei Weichen sind genug". Leider finde ich die Ausgabe gerade nicht, aber darin hat ein Niederländer plausibel beschrieben, wieviel Betriebs-Vergnügen man auf einem Haltepunkt mit einem Ausweich- und einem Abstellgleis (in H0 pur®) haben kann. Da sind dann auch Weichen und Bögen mit Vorbild-entsprechenden Radien drin.

Beste Grüße -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Kupplung

Beitrag von theylmdl »

Hallo Tobi,

hier: phpBB2/viewtopic.php?p=214068#214068 findest Du ein Beispiel für einen Wagen, bei dem es eng wird (der Gw mit nur sehr geringem Überhang).

Probleme, eine genug kurze Deichsel zu bauen, hatte ich auch bei meinem Freelance-Klappdeckelwagen.

Bild
Dieser "Schmalspur-Elberfeld" (oder später: Wuppertal) entspricht bis auf die Breitenmaße und die Schrägen exakt dem Regelspur-Pendant nach preußischen Normalien. Achsstand 3m. Rudolf Ossig hat mir kürzlich geschrieben, dass es so etwas gegeben habe.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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