Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Waldbahner a.D.
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Beim Selbstbau des Kessels hilft es eben so wenig wie der Link weiter. Das stimmt...

Bei mir entstehen solche Kessel, wenn benötigt aus Abwasserrohr, mit gedrehten Endkappen aus MDF-Material. Dabei bleibt ein Bund stehen, der in das Rohr paßt. Anschließend spachten und Schleifen nicht vergessen.

Um den Versatz bei den beid 3 Schüssen zu bekommen, würde ich das Rohr vorher von rechts und links her um ca. 2mm Im durchmesser herrunter drehen. Für die Nietlöcher die Dremel auf dem Support der Drehbank eingespannt und eine Gradteilung aufs Backenfutter geklebt. Ab geht die Post.

Auf ähnliche Weise entstanden diese Gasflaschen in 1:5 (nur ohne die Nieten)
Lore_7 (Waldbahner)
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Gruß, Gerd
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Bommel
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von Bommel »

Moin,
Waldbahner hat geschrieben:...Abwasserrohr
...
Um den Versatz bei den beid 3 Schüssen zu bekommen, würde ich das Rohr vorher von rechts und links her um ca. 2mm Im durchmesser herrunter drehen....
mein Senf:
aber was macht man, wenn man kein Rohr in der passenden Größe und ausreichender Wandstärke kriegt? - Man gießt sich eins!
Made by Bommel Technology :smilingplanet: :
Man nehme einen geschlossenen, zerspanbaren Hohlkörper (Plastikflasche o.ä.) mit etwas größeren Innendurchmesser als man man für den künftigen (Kessel-)Außendurchmesser benötigt, fülle je nach gewünschter Wandstärke ausreichend 2K-Harz (Kunstharz, Resin o.ä.) rein, Deckel drauf und schleudert es in der Drehmaschine, bis es ausgehärtet ist.
Danach "schält" oder spant man die Plasteflasche vom Gußkörper und kann diesen dann zum fertigen Kesselmantel drehen. :idea:
Der Pfand für die Flasche ist natürlich futsch. :tear:

Schöne Grüße

BBildmmel
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Waldbahner a.D.
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Bommel hat geschrieben:Der Pfand für die Flasche ist natürlich futsch. :tear:
Oha... das ist wirklich hart..

Aber ansonsten finde ich deine Idee super Klasse. In wie weit ist diese Variante schon getestet und wie stellt man sicher, daß sich das Gießharz rings herum und über die ganze Länge annähernd gleichmäßig verteilt ??? Und wie spannst du das ganze Werk später zum "überdrehen" ein ?

Ich stehe ja noch immer vor dem Problem, daß ich ein paar Ölfässer in 1:5 brauche....

Gruß vom Gerd
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von theylmdl »

wie spannst du das ganze Werk später zum "überdrehen" ein
Da sehe ich - zumindest bei kleineren Maschinen - auch Schwierigkeiten. Innen kann wegen des ungleichmäßigen Auftrags nicht gespannt werden, und 167mm Länge sind auch nicht von Pappe...
Für die Nietlöcher die Dremel auf dem Support der Drehbank eingespannt und eine Gradteilung aufs Backenfutter geklebt.
Auch da sehe ich Probleme. Ich habe die Nieten zwar nicht gezählt, aber es dürften so um die 200 je Schuß-Verbindung sein. So was ist mit der Teilscheibe schwierig.
Beste Grüße -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Bommel
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von Bommel »

Moin nochmal,
Waldbahner hat geschrieben:In wie weit ist diese Variante schon getestet und wie stellt man sicher, daß sich das Gießharz rings herum und über die ganze Länge annähernd gleichmäßig verteilt ???
Variante ist getestet und für gut befunden :schlaumeier: . Habe anläßich eines speziellen Wettbewerbes voriges Jahr eine Bierbüchse von innen stabilisieren müssen, um anschließend diese auf der Fräsmaschine einzuspannen, damit Aussparungen für den Motorblock und Montagebohrungen eingearbeitet werden konnten.

Dem plumpen Naturgesetzen der Schwerkraft und der Fleihkraft folgend legt sich das noch flüssige Gießharz geschmeidig an die Wandung des Hohlkörpers an. Der Innendurchmesser des noch flüssigen Gußteiles ist während des "Schleuderganges" absolut rundlaufend zur Rotationsachse der Drehmaschine. Der Rest ist nur eine Frage, die Flasche/Hohlkörper rundlaufend einzuspannen. Aber das kann man vor dem Befüllen ausgiebig üben :wink: .
Interessant auch: wenn die Drehzahl "stimmt" gehen die eingerühten Luftblasen zügig nach inne und lösen sich in Luft auf :roll: :lol: :!: Heißt, es werden keine Lufteinschlüsse beim späteren Drehen am Umfang freigelegt.

Leider hab ich kein Foto vom Werdegang damals gemacht, dafür hier ein Bild (Link ab HP http://ig-modellbahn-schkeuditz.de) der fertigen Kastendampflok.
Bild
Leider hat mein Modell bei dem Wettbewerb kläglich abgeschnitten :oops: :steinigung: .
Das ist aber wieder ein anderes trauriges Kapitel meiner Karriere, das lag jedenfalls nicht einer minderwertigen Kesselfüllung :scherzkeks: .
Waldbahner hat geschrieben:Und wie spannst du das ganze Werk später zum "überdrehen" ein ?
...Innenbacken, Außenbacken, Wechselbacken,... Ihr könnt das Rohr dann gefühlvoll(!) von innen oder außen spannen. Je nach Wandstärkte, Materialqaulität und was an Zubehör da ist..
Meinetwegen könnt ihr es auch zwischen die Spitzen nehmen. Kommt dann allerdings wieder auf die "Spitzen" an :twisted: . Notfalls dechselt man sich fix einen "Spezialadapter" aus'm Rundholz o.ä., geht auch. Ernsthafte Grenzen sehe ich zumindest dann, wenn der Durchmesser des Rohres am Support schabt oder der Reitstock vom Maschinenbett plumpst :twisted: . Dann ist die Maschine wirklich zu klein....

Kleiner Tipp noch: nehmt ein Gießharz, was nicht gleich in 5 Minuten fest geht.

Schöne Grüße

BBildmmel
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Danke für die Infos Bommel.
Ich werde die in meinem Tipps&Tricks-Ordner (Den gibts übrigens auch im Internet unter www.buntbahn.de) ablegen. Wenn ich wieder an meine 5"-Modelle gehe werde ich mich mal an der Technik versuchen.

Gruß vom Gerd
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von anoether »

Moin.
theylmdl hat geschrieben:Der Mittelteil der Fanta-Flaschen hat 63mm Durchmesser. Das ist bei 0,5mm-"Blechen" 1 bis 2mm zuviel (der Soll-Durchmesser des mittleren Kesselschusses beträgt 64mm; äußere Schüsse 63mm - 2 × 0,2mm = 62mm). Um den Durchmesser auf 62mm anzupassen, müssten längs 3,2mm heraus geschnitten werden - unter der Gefahr, ein leichtes Oval zu erhalten.
Benötigt werden zwei dieser Flaschen - wohl dem, der Kinder hat, die auf bunte Limonaden stehen oder selbst auf so etwas steht (Stückpreis 59 Cent).
Ziemlich kompliziert, was Du da schreibst ... :gruebel: .
Warum lässt Du Dir nicht von irgendeinem polnischen Schwarzarbeiter* ein Stück feuerverzinktes Fallrohr DN60 mit 1mm Wandstärke schenken (ich meine das nur ´mal so, falls es nicht unbedingt Pepsi-, Coca-, Sprite- oder Fantaflaschen sein müssen) :?:
Diese Rohre gibt´s natürlich auch in Kunststoff :idea:
Alternativ kannst Du natürlich den Versuch machen, ´mal nach 30cm davon im Baumarkt Deines Vertrauens zu fragen.
Falls auch das nicht zum Erfolg führt: einfach den Einbruch der Dunkelheit abwarten, mit Säge bewaffnen und die nächste Baustelle besuchen ... :roll: .

Im Übrigen fand ich den Tipp von Otter1 garnicht so schlecht, zeigt uns der Lokbauer doch, dass er seine Coca-Flaschen-Kessel vor dem abschließenden finish noch mit einem Messing-Effekt-Lack behandelt.

Gruß Andreas

* es gibt natürlich nicht nur Schwarzarbeiter aus Polen und nicht alle Arbeiter aus Polen sind schwarz und nicht alle Polen sind Schwarzarbeiter - SO!
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von theylmdl »

Hallo Andreas,
der Tipp mit den Wasserfallrohren DN60 ist gut! Die werde ich mir in einem (hiesigen) Baumarkt 'mal zu beschaffen versuchen. Siehst Du wohl: Damit habe ich schon 'mal einen Kesselwagen für die Kleinbahn meiner Kleinen gebaut.
[schnell nochmal editiert]in Kunststoff, sprich, PVC[end edit].
Danke!
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von theylmdl »

Hallo!
Balu hat sich freundlicher Weise erboten, bei Gelegenheit den Kesselwagen zu besuchen, um ein paar noch offene Details und Maße zu klären und noch ein paar Fotos zu machen.
Leider ist aber nicht ganz sicher, wo der Wagen steht. Der Webmeister der IG HSB tippt auf Wernigerode beim Bahnhof Westerntor, aber ich habe noch keine Antwort auf meine Frage bei der IG bekommen.
Weiß zufällig einer der Buntbahner, wo der ex GHE 502 gerade steht?
Vielen Dank -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Kesselwagen GHE 502 / 99-01-98 HSB

Beitrag von Feldbahn-Alex »

Moin!

Der Kesselwagen müsste derzeit in Nordhausen, auf dem IG-HSB eigenen Gleis an der Rampe neben dem Lokschuppen stehen.
Gruß
Alexander
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