Hi Leuts,
nach soviel Zuspruch will ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, wieder ausführlich zu berichten.

Scheinbar war Euch ja mein letzter Baubericht nicht zu detailliert. Na, dann gebe ich Euch eben wieder jede Menge Kleinteile auf die Augen.
Zwischenzeitlich wurde so manche Zeichnung auf´s digitale Papier gekritzelt. Schnell musste ich feststellen, dass erst mal ein vernünftiges Nummerierungsschema her muss. Sonst ist der Überblick schnell weg.
Die Zeichnungen häufen sich langsam (Stoffel)
Frischen Mutes wurde in den Stoffelschen Werkstätten mal wieder entwickelt was das Zeug hielt. Ein wesentliches Problem war zu lösen: wie sollte sich der Triebwagen später fortbewegen ? Auf Quadern ruhend wird das nichts.

Auf achteckigen Klötzen ist das schon besser, kann aber noch nicht befriedigen. Läßt man die Anzahl der Ecken gegen unendlich laufen klappt´s ganz hervorragend.

Ich nenne diese Erfindung einfach mal „Rad“. Was ? Das hat es schon vorher gegeben - papperlapapp, kann überhaupt nichts sein.
Ich habe das Rad erfunden.
Urform 1-01, Rad (Stoffel)
Das Rad ist „klassisch“ (ohne CNC) hergestellt. Die Speichen sind gefräst, Nabe und Radreifen gedreht, zum Schluss das Ganze in einer Lehre zusammengelötet. Ob dieses Rädchen schon das ist, was später in Serie geht, konnte in den Stoffelschen Werkstätten bislang nicht geklärt werden.
Auch wenn die Planungsabteilung ganze Arbeit leistet, mussten bei der Umsetzung doch noch ein paar Anpassungen her. Vieles sieht auf dem Papier sehr gut aus. Hat man das Messingteil dann aber in der Hand, stellt man schnell fest, dass es als Guss-Urform verbesserungswürdig ist.

(Es sollen ja alle Teile reproduzierbar sein, siehe Pflichtenheft). Z.B. dort wo das Metall später „um die Ecke“ fliessen soll, muss einfach ein bisschen mehr Materialstärke her. Schließlich sollen die Teile später auch anständig stabil sein. Da muss die Planungsabteilung aber in Zukunft ein bisschen besser nachdenken !
Die ersten Teile sind nun entstanden. Der Rahmen ist eine ganz schöne Nuss. Eigentlich sind es zwei Rahmen, einer trägt den Antriebsstrang, der andere den Triebwagenkasten. Die Urmodelle werden später nicht ganz einfach abzuformen sein. Aus Stabilitätsgründen habe ich mich aber dazu entschlossen, die Teile nicht an den Rahmenecken zu stoßen. Da können wir schon mal gespannt sein, ob das mit zweiteiligen Formen später noch zu machen ist. Vermutlich werden es wohl eher dreiteilige.
Urform 2-01, Triebgestellrahmen, Vorderteil (Stoffel)
Urform 3-01, Kastenrahmen, Vorderteil (Stoffel)
Bei kritischer Betrachtung des Kastenrahmen-Vorderteils stelle ich fest, dass auch dieses noch ein wenig befummelt werden muss. Ohne zwei kleine Aussparungen, die noch am Querbalken zu fräsen sind, wird später eine stabile Befestigung des Übergangsbleches kaum möglich sein.

Auch das eine oder andere Detail wurde schon zur Fertigung freigegeben. Eine nette Fingerübung war das Fräsen der Besandungsbehälter.
Urform 2-05, Besandung (Stoffel)
Insgesamt stelle ich fest, dass dieses Projekt mal wieder irre anspruchsvoll ist (zumindest in Bezug auf mein Können). Aber wenn´s leicht wäre, könnte es ja jeder.

Da wird es noch manche gute Idee brauchen, bis erst einmal das Fahrwerk fertig da steht, geschweige denn die restlichen Teile.
So viel für heute.
Gruß vom Stoffel
