nachdem sich hoffentlich alle Mitreisenden auf der kleinen Scheidegg in 2061 m Höhe akklimatisiert haben, soll heute der letzte Teil der Auffahrt in Angriff genommen werden. Aber zuvor gibt es noch einen kurzen Blick auf die Betriebsanlagen der Jungfrauenbahn. Sie besitzt 2 Schuppen, wovon einer etwas unterhalb der Station liegt und nur über eine Spitzkehre erreicht werden kann. Vor dem oberen Schuppen warten entweder Triebfahrzeuge auf den nächsten Einsatz, oder sind entsprechende Dienstfahrzeuge zu finden. Diese dienen dem Transport aller Güter auf das Jungfrauenjoch und werden den Triebwagen vorangestellt. Auf der Rückfahrt konnte ich einen solchen kleinen Wagen sehen, der komlpett mit in Folie eingeschweißtem......Toilettenpapier beladen war. Schließlich wird dort oben alles benötigt


Allerdings sollte man sich nicht zu lange umsehen, da der Anschlußzug schon wartete. Für mich erstaunlich war, dass sich das Zugpersonal darum kümmerte, dass möglichst jeder Fahrgast einen Sitzplatz bekam.
Aber eine Eisenbahnfreund sucht sich selbst das Passende und das war in diesem Fall ganz hinten neben dem Führerstand, so daß ich das im Foto sichtbare rechte Frontfenster für mich hatte.

Da das Seitenfenster geöffnet werden konnte und "mein" Triebwagen als letzter den Bahnhof verließ, konnte ich natürlich die vorherlaufenden Garnituren schön beim "Klettern" beobachten. Im Bild ist ein Fahrzeug der 2. Generation zu sehen, welches aber bereits mit dem aktuellen Anstrich versehen wurde.

Nach einigen Schleifen, Galerien und einem kurzen Tunnel wird die Station "Eigergletscher" erreicht.

Hier befinden sich in 2320 m Höhe weitere Betriebswerkstätten, sowie ein Wohnhaus für die Mitarbeiter. Außerdem beginnt ein Wanderweg, der immer nahe der berühmt/berüchtigten Eigernordwand verläuft, die schon einigen Bergsteigern das Leben gekostet hat. Aber auch ein Abstecher an den Eigergletscher mit seinen Eismassen lohnt sich.

Kurz nach der Station taucht der Zug in den 7122 m langen Tunnel ein, den er bis zum Ziel nicht mehr verlassen wird. Allerdings befindet sich in 2864 m Höhe eine Ausweichstation. Dort kann man den Zug verlassen um sich zu Fenstern begeben, die einen Blick aus der Eigernordwand auf Grindelwald ermöglichen. Das Licht dieser Station konnte ich am Abend vom Balkon sehen. Die Fenster sind so eingerichtet, dass Bergsteiger sich eventuell aus der Wand retten können. Weiter geht die Fahrt zur nächsten Ausweichstation während der Tunnel einen Bogen macht.

Auch bei dieser Station, Eismeer, kann man den Zug verlassen und einen Blick auf den Grindelwald- und den Fieschergletscher werfen. Dann dauert es nicht mehr lange und der Bahnhof Jungfraujoch ist erreicht. Was kaum bekannt ist, er liegt bereits auf dem Gebiet des Kantones Walls. Mit 3454 m Höhe stellt er die höchstgelegen Bahnstation Europas dar.

Auch in dieser Höhe gibt es Abstellgleise. So stand dort z.B. der Wasserwagen der Jungfrauenbahn. Dieser hat extra einen Führerstand bekommen und kann somit ohne Probleme einem Triebwagen vorangestellt werden. Er befördert das Wasser für die Einrichtungen des Jungfraujoches und für die Mönchsjochhütte, die noch ca. 45 Wegminuten in 3650 m Höhe liegt.

Nach soviel Bahnfahrt mußte natürlich der Weg zur Hütte "angegangen" werden, obwohl eine dicke Nebelsuppe herrschte. Aber gerade das war richtig romantisch, da die ganze Touristenschaar lieber zurück blieb. Somit sah ich in der Nebelsuppe gerade mal immer nur den nächsten Wegmarkierungsstock und einen weiteren Wanderer. Der Rückweg fand in einem Schneetreiben statt. Etwas ungewöhnliches für den 20.7.2004

Aber auch auf dem Jungfrauenjoch gibt es viel zu sehen. Nicht minder interessant war dann die Rückfahrt mit Jungfrauenbahn, Wengernalpbahn und Berner-Oberland-Bahn.
Weiter Fots von Bahndienstfahrzeugen und kleineren Elektrofahrzeugen habe ich noch unter fotos/showgallery.php?cat=613&password=abgelegt