Hallo Livesteamer,
beim "Ionenaustaschwasser" sind die Calciumionen gegen Natrium- oder auch Kaliumionen ausgetauscht. Der Kalk (Calciumkarbonat) kann also nicht enstehen da die Calciumionen fehlen. Je nach Ionenaustauscher werden auch die Karbonationen durch Sulfat- oder Chloridionen ersetzt. Alle "Reaktionsprodukte" sind leichter in Wasser löslich als das ursprünglich vorhandene Calciumcarbonat. Es bilden sich somit - Restwasser im Kessel vorausgesetzt - keine Salzablagerungen. Aber diese Salze lassen sich nicht verdampfen und werden den Kessel also nicht auf dem Dampfwege verlassen können.
Ich würde den Kessel deshalb nach Betrieb mit dem Ionenaustauschwasser spülen da z.B. auch Natriumchlorid (Kochsalz) oder Kaliumsulfat in gelöstem, aufkonzentriertem Zustand ein gewisses Agressionspotential haben und Metall angreifen.
Bei destilliertem Wasser sind keine fremden Bestandteile mehr vorhanden, weder gelöste Ionen jedwelcher Art noch organische Bestandteile (die im Ionenaustauschwasser unverändert vorhanden sind). Aber auch reinstes Wasser hat ein Agressionspotential, da sich die vorhandenen Metalle im und am Kessel in Spuren darin lösen. Die Kesselwand wird also an Metall so langsam ärmer. Dieser Effekt ist bei Ionenaustauschwasser nicht so vorhanden, da ja schon Ionen (Na, Ka) gelöst sind - und wo schon welche sind, egal welcher Art, läßt sich Anderes nur schlecht unterbringen.
Das "gelbe vom Ei" gibt es in der Beziehung nicht. Wer sich ausführlich über diese Zusammenhänge informieren möchte, kann sich das folgende Buch kaufen und mal zu Gemüte führen. Da geht's zwar um die großen Kessel der Kraftwerke u.ä. aber die Chemie schlägt auch im Modell unbarmherzig zu.
http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/de ... 4?v=glance
Aber auch eine Recherche bei den üblichen Suchmaschinen ergibt schon etwas Licht in der verborgenen Kesselchemie. Das Suchwort : Wasserkonditionierung oder water conditioning ergibt ausreichend Lesestoff für die nächsten Stunden.