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Moderator: Marcel

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Mattiacus
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Mattiacus »

Hallo Volker,

das ist wirklich großes Kino, was Du da baust und uns vorführst – und das als «Übungsmodul»!?!? :shock:

Bin wie viele andere BBFler ebenso brennend an weiteren Berichten vom Fortschritt des «Übungsmoduls» interessiert. Vielleicht solltest Du einmal das Ganze ins rechte Licht rücken, sprich Ausstellung. Da würden sich u.a. die 2. Wiesbadener Modellbahntage anbieten, die am 3. + 4. November 2012 in den Rhein-Main-Hallen stattfinden im Zuge der Kreativ World Messe (1.-4. November 2012). Bei Interesse bitte kurze PN.

Höllische Grüße :bgdev:
Horst
Gruß und allzeit Hp1
Horst Wilhelm (Hauwi)

Nimm dir Zeit für deine Träume, bevor dir die Zeit deine Träume nimmt!

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Hydrostat
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Hydrostat »

Hallo zusammen,

bevor es jetzt mit dem Straßenbau weitergeht, erstmal herzlichen Dank an Frédéric, Botanikus, Helmut , Larry, Marcel, Frithjof und Horst für Eure freundlichen Worte und das Feedback.

Ja Horst, Übungsmodul passt schon. Ich gräme mich schon ziemlich wegen der verbauten Schienen.

Im letzten Teil (war doch auch der erste?) haben wir die Oberflächengestaltung der Straße abgeschlossen. Die konnte in der Zwischenzeit komplett durchtrocknen, so dass wir nun den Gipsern und Kalkern Lebewohl sagen und die Maler ins Haus lassen können.

Dazu gehen wir nochmal einen kleinen Schritt zurück: Vor dem Eingipsen der Straße müssen natürlich auch alle anschließenden oder umschlossenen Elemente montiert sein. Die Randsteine sind deutlich höher als später sichtbar. Abgesehen von der notwendigen Schichtdicke für den Gips bietet das auch die Möglichkeit, die Rinnen mit Gefälle zu den Einläufen hin anzulegen, die jeweils den tiefsten Punkt bilden. Das kann man ja vorher leicht festlegen. Das ist auch der Zeitpunkt, zu dem man den späteren Gesamteindruck des Straßenzustands mitbestimmt. Bei alten, stark oder sehr lange Zeit befahrenen Straßen setzen sich auch die Rinnsteine ungleichmäßig oder haben stellenweise abgeschlagene Kanten.


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Für den Erstanstrich verwende ich Abtönfarbe, zum Aufhellen jedoch ausschließlich Deckweiß. Normale Wandfarbe eignet sich dazu aus verschiedenen Gründen nicht, vor allem aber aufgrund der m. E. viel zu geringen Pigmentierung. Die Farbe darf nicht zu dickflüssig sein, damit sie auch in die Poren des Hartschaums einfließen kann. Hierbei hilft auch ein Tropfen Spüli - und wiederholtes Nachpinseln, bis nichts mehr grün durchschimmert.

Wie bereits angedeutet, besitzen die Abflüsse tatsächlich entsprechende Vertiefungen in der Hartschaumplatte, deren "Ende" später nicht zu sehen ist und die auch gleich schwarz gestrichen werden. Das kann man auf dem folgenden Bild leider eher nicht erkennen :roll:, ich habe aber kein besseres. Mir ging es darum, dass die Gullis nicht "aufgesetzt" wirken, sondern eine Tiefenwirkung bekommen.


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Die Bemalung muss nach dem Gipsen wiederholt werden, da die Bordsteine nun eher weiß gesprenkelt sind. Hier (beim oberen Bild) gefiel mir ein beim Schneiden zufällig entstandener Oberflächenschaden, den man mit etwas Glück heute noch als Panzerkettenspuren aus der Kriegszeit in alten Straßenzügen finden kann.

Und jetzt ein kleiner Exkurs zu den Gulli- oder Pappedeckeln. Dazu habe ich mir maßstäbliche Zeichnungen angelegt, sie auf selbstklebendem Papier ausgedruckt, das Ganze auf 2mm starke Graupappe geklebt und mit dem Cutter und einem feinen Schraubenzieher als Stechwerkzeug ausgeschnitten. (Die feinen Linien auf den rechteckigen und dem runden Gullideckel sind aus ca. 0,5mm starker Pappe entstanden).

Die Rahmen sind auf gewölbte "Abflussteine" (dem Vorbild lediglich nachempfunden) aus 0,5er Pappe aufgeklebt, die wiederum in Röhren (alte Tuschestifthalter vom Flohmarkt) münden. Verklebt und getränkt mit Sekundenkleber, wie hier im Forum an verschiedenen Stellen sehr gut erklärt. Die Farbe ist ein Altbestand aus meiner HO-Zeit in den 80er Jahren. "Railroad Colors" von Floquil: Hoch pigmentiert und xylolhaltig. Die sind heute bestimmt auf dem Index. Solche Arbeiten führe ich dann doch unter der Abzugshaube durch. Hier mal am Beispiel der neueren Gullibauform zu sehen:


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Mittlerweile habe ich auch mal Ätzteile machen lassen, da man bei komplexen Strukturen wie Mustern mit der Papiermethode an seine Grenzen stößt (ich zumindest an meine). Bei den einfachen Formen gefallen mir die Papiermodelle wegen der unregelmäßigen Oberfläche aber besser, die sich in der Ätztechnik so nicht umsetzen lässt. Und bitte nicht vergessen, dass das die Rohmodelle sind, die ja noch farblich und z.T. mit Feile und Sandpapier weiterbearbeitet werden.


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Die Rillenschienenentwässerungen entstanden mit Hilfe eines Lochers, mit dem ich mir erst ein Loch gestanzt, dann um das Loch herum ausgeschnitten, aus Fliegengaze ein Gitter ausgestanzt und das Ganze dann mit dem Stanzrest ineinander verklebt habe.


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Zurück auf die Straße:

Zuerst habe ich die vorher rostfarben lackierten Rillenschienen (es geht auch ein knalliges Orange) mit einem Gemisch aus Farbe, Gips und Ponal ausgestrichen und so die sichtbare Kante zwischen Kunstdtoffprofil und Schiene verspachtelt und der Rille eine homogene Form gegeben.


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Dann kann es mit dem Einfärben der Straße losgehen. Da ich ein Basaltpflaster darstellen wollte, habe ich dem Grauton noch blaue Wasserfarbe (einfach die Brocken aus dem Förmchen meißeln) untergemischt. Davon sollte man sich tunlichst die gesamte benötigte Menge anmischen, sonst wird's bei späteren Ansatzstellen schwierig. Die Farbe muss deckend, aber dünnflüssig genug sein, dass sie in den Gips einzieht und keine Details verdeckt.


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Wenn alles getrocknet ist, werden die Fugen eingesandet. Dazu habe ich feinen und feinsten Melaphyrbruch und -staub aus dem Steinbruch meines Vertrauens verwendet.


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In die Fugen, teilweise auch über die Steine, lasse ich dann Ponalwasser laufen.


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Dabei entsteht ein sehr interessantes Bild von abtrocknendem Pflaster, das ich mir für später mal merke; hier war's nicht gewollt.


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Das Finish erfolgt dann mit pigmentfeinem Schiefermehl, diversen Körnungen des Melaphyrs und Wasserfarben. Die Bordsteine sind zuletzt mit Borstenpinsel und fast trockenem Deckweiß überbürstet.


Nächstes Mal geht's dann mit den Gehwegplatten weiter.


Tschüß
Volker
Zuletzt geändert von Hydrostat am Do 1. Nov 2012, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Martin Ristau »

Hallo Volker,

eine wirklich schöne Arbeit mit viel Liebe zum Detail und vorallem auch Geduld!
Hydrostat hat geschrieben:Ich gräme mich schon ziemlich wegen der verbauten Schienen.
Durch die Rillenschienen kommt das Profil ja nicht allzu sehr durch, zumal das Gesamtbild sehr gut ist! Außerdem kann man sich ja mit der Nähe zum Profil Ri59 oder R65 trösten. :wink:

Gruß

Martin
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Botanikus
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Botanikus »

Hallo Volker,
ein dickes Kompliment. :top: :top:
mfg
Herbert
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Hydrostat
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Hydrostat »

Noch ein kleiner Nachtrag zu den Gullideckeln:


Die von Frithjof gemeinten Gullis sind die beiden im Beriech der Zungenspitze platzierten Exemplare. Abgesehen davon, dass sie vorbildlos sind, sind sie auch zu grob und ungleichmäßig ausgefallen. Das hat einen einfachen Grund: Ich habe da noch zu sehr im falschen Material - nämlich Messing und damit additiver Bauweise - gedacht und alles aus Papp-Einzelteilen zusammengeklebt.


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Die Umrandung des runden Gullis stammt übrigens als Kunststoffteil aus der Tülle (?) eines 3-Liter-Saftkartons.

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Rollwagen hat geschrieben:Durch die Rillenschienen kommt das Profil ja nicht allzu sehr durch, zumal das Gesamtbild sehr gut ist! Außerdem kann man sich ja mit der Nähe zum Profil Ri59 oder R65 trösten.

Naja, nicht wirklich ... Aber Gleisanlagen sind eh ein (geplantes) Thema für sich. Gibt's eigentlich jemanden, der "II pur :wink: " baut?


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Schönen Gruß
Volker
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Kellerbahner »

Hallo Volker,

es ist ja schon alles geschrieben von:
Frédéric, Botanikus, Helmut , Larry, Marcel, Frithjof und Horst
:wink: :wink: :wink:

Bleibt mir diesbezüglich nur die Wiederholung meines Kommentars zu Deinen Kuppelstangen:
... was für ein[em] Einstand ...

Eine schöne Segmentanlage der Plettenberger Kleinbahn kenne ich bis jetzt nur in Spur 0 und bin deshalb auf Deine Umsetzung schon gespannt.
und nach diesem "Übungsmodul" :shock: der Plettenberger Kleinbahn bin ich jetzt natürlich auf das "richtige" von Dir noch mehr gespannt. 8) 8) 8)

Gruß vom

Kellerbahner
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Erzwegler »

Hallo Volker,
bei Deiner Arbeit kann man richtig neidisch werden. Aber wegen der Panzerkettenspuren musst Du Dir keine Gedanken machen. Noch in den 1980er Jahren sind die Amerikaner zu Hauf mit ihren Panzern durch die Lande gerumpelt. Wenn einer dem Bordstein zu nahe kam, gab es trotz der Gummiplatten auf der Kette schöne tiefe Rillen durch den am Rand frei liegenden Stahl. Und drei Jahrzehnte hält so ein Bordstein dann immer noch.
Viele Grüße
Werner
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HSBAchim
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von HSBAchim »

Hallo Volker,

dann oute ich mich auch mal als begeisterter Leser deines Bauberichts. Klasse, was du da mit einfachen Mitteln so zauberst. Ich freue mich auf eine Fortsetzung. :ja:
Viele Grüße

Achim
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Hydrostat
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Hydrostat »

Hallo zusammen,

heute geht's weiter.

Aber erst mal vielen Dank an Rollwagen, Botanikus, Kellerbahner, Erzwegler und HSB-Achim für Eure Posts. Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit Interesse findet!
Erzwegler hat geschrieben:bei Deiner Arbeit kann man richtig neidisch werden.
Nein, bitte nicht! Wir sind hier doch nicht in der freien Marktwirtschaft ... Manchmal wünsche ich mir auch andere (technische) Möglichkeiten, aber Neid empfinde ich gegenüber denen, die sie haben, deswegen nicht.
Kellerbahner hat geschrieben:Eine schöne Segmentanlage der Plettenberger Kleinbahn kenne ich bis jetzt nur in Spur 0 ...
Hast du dazu vielleicht einen Link parat?

Per PN kam noch eine Frage zu meinem Pflasterstempel auf.


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Der Stempel ist freihand mit der Zange gebogen, um scharfe Knickkanten zu vermeiden und eine leichte Wölbung der Wangen zu erreichen. Die Maße sind aber nicht generell relevant. Es gibt zahlreiche verschiedene (aber durchaus auch damals schon genormte/festgelegte) Natursteinpflastersorten und -größen. Da muss man sich dann schon am gewählten Vorbild orientieren. Die Seitenwangen/Schneiden des Stempels bestehen aus etwa 5mm hohem 0,5mm-Messingrestmaterial. Die Schneiden müssen unbedingt nach oben offen sein (ich habe das durch einen angelöteten Bügel gelöst), da sich der Stempel ohnehin schnell zusetzt und man anders gar keine Chance hat, ihn zu reinigen.

Aber jetzt weiter im Programm. Den letzten Beitrag wollen wir heute mal mit dem Gehsteig, Trottoir, Bürgersteig, Randweg - ach, sucht Euch halt was aus - fortsetzen.

Die Platten sind einzeln aus 2mm starker Hartschaum-Trittschalldämmung ausgeschnitten. Die Oberflächen des Materials unterscheiden sich etwas in ihrer Struktur, was mir hier sehr entgegen kam. Die Plättchen wurden dann in einem eher helleren Betongrau (die bereits bei den Randsteinen bewährte Mischung aus Abtönfarbe und Deckweiß) vorgestrichen und nach dem vollständigen Abtrocknen auf dem vorbereiteten Untergrund mit Ponal verklebt. Da muss man gegebenenfalls auch mit Gips oder etwas wellig verlegter Pappe arbeiten, um keine zu topfebene Oberfläche zu bekommen. Mein Gehweg hat eine dem Straßenbogen folgende Neigung zum Bordstein hin. Sonst würde das Wasser ja die Modulkante herunterlaufen. Beim Verlegebild habe ich mich auch wieder an den Wegen der Umgebung orientiert.


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Zur Darstellung gebrochener Platten kann man die Plättchen vor dem Verkleben munter, aber vorbildgerecht (ja, auch die Risse in Gehwegplatten folgen wohl gewissen Gesetzmäßigkeiten) knicken. Im unteren Bild ist am rechten Bildrand ein geknicktes Exemplar erkennbar. Die Knickstellen habe ich dann noch mit dem Cutter nachgeschnitten, teilweise auch weiter Risse nur mit dem Cutter dargestellt. Das ergibt ein recht differenziertes Bild und der Aufwand lohnt sich m.E. da auch hier wenige Einzelelemente ausreichen, um die gesamte Wegfläche verschlissenen wirken zu lassen.


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Die Ansatzstellen sind aus zugeschnittenen Platten und dort, wo auch im Original die Stücke zu klein sind, aus kleinen Pflastersteinen entstanden. Das Kleinpflaster sind Bruchstücke aus dem Gipsabguß einer Spörle-H0-Form für Ladestraßen. Dann kann es mit der Farbgestaltung mit sehr stark verdünnter wasserbasierter Farbe (auch hier meist schlicht aus dem Tuschkasten) weitergehen, die die Tendenz hat, in den Poren und Rillen die Pigmente abzulagern. Dass die Farbe dabei auch noch gerne auf den Platten steht und zum Rand hin einen Wulst bildet, kann man sich auch zu Nutzen machen.


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Beim Plätteln habe ich auch gleich ein paar Faserbüschel (alter H0-Restbestand; das war im vorigen Leben wohl mal ein grünes Kornfeld?) eingebaut, die ich ohne weitere Nachbehandlung, sprich Formgebung, so jedoch nicht mehr verwenden würde. Da bin ich noch auf der Suche nach zusätzlichem geeignetem Material. Die m.E. gut wirkenden Teile stammen von getrockneten, mit Glycerin und Farbe behandelten Distelblütenständen. Der Löwenzahn ist nach Vorlagen hier im Forum entstanden, allerdings habe ich Fotos herunterskaliert und die ausgedruckte, ausgeschnittene und montierte Pflanze noch mit Wasserfarbe bis zu einem m.E. natürlicheren Ton lasiert. Dann kommt noch etwas Flockenmaterial von Woodland als Moosecken dazu. Auch hier scheint mir weniger mehr zu sein. Parallel dazu wurden die Fugen mit dem bewährten Melaphyrstaub gefüllt und mit Ponalwasser verklebt.


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Der andere Gehweg ist lediglich mit "wassergebundener Decke" aus Melaphyr-Körnungen ausgeführt. Wichtig hierbei ist es, das Material nicht nur zu streuen, sondern teilweise auch zu glätten (walzen, abziehen), um eine dichte, wie festgetretene Oberfläche zu erhalten. Das kommt auf dem zweiten Bild besser rüber. Warum? Weil es von meiner Hauptarbeitsseite aus aufgenommen ist.


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Vielleicht noch ein paar Worte zur Mauer im Hintergrund. Die ist aus einzelnen Gipssteinen zusammengesetzt. Angeregt dazu wurde ich durch einen Beitrag von Kellerbahner, habe aber ein etwas anderes Verfahren gewählt, da sich trockener Gips wunderbar einfärben lässt. Nach jedem Gipsdurchgang habe ich die Reste auf ein Stück zusammengeknülltes und wieder leidlich glatt ausgelegtes Alupapier gegossen und abbinden lassen. Die so entstandene Platte wurde dann in brauchbare Steingrößen gebrochen. Nach dem vollständigen Durchtrocknen habe ich die Stücke in sehr dünner Wasser-/Dispersionsfarbe (da eignet sich oft das noch etwas nachgefärbte Pinselwaschwasser :D) getunkt. Die Steine sind dann mit Ponal vermauert, die Fugen mit dem allgegenwärtigen Melaphyr ausgefugt und nach dem üblichen Verfahren verklebt. Das Weißleimwasser hat übrigens die Eigenschaft, die behandelten Flächen nachzudunkeln; da muss man gegebenenfalls anschließend nochmal mit verdünntem Deckweiß oder Pigmenten nacharbeiten.


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Ich finde, wir haben jetzt genug in der Erde gewühlt und können uns daher das nächste Mal dem Hochbau widmen.

Schönen Gruß
Volker
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fspg2
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Re: Übungsmodul: Auf dem Weg zur Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von fspg2 »

Moin Volker,
Das Weißleimwasser hat übrigens die Eigenschaft, die behandelten Flächen nachzudunkeln; da muss man gegebenenfalls anschließend nochmal mit verdünntem Deckweiß oder Pigmenten nacharbeiten.
Alternative zu Weißleim, ohne dass es nachdunkelt, habe ich hier im Betrag vom 5.8.09 beschrieben. Der Bau- und Landschaftskleber wird 1:10 verdünnt und dunkelt nahezu nicht.

Dein Weg, Stein an Stein zu bekommen ist sicherlich mühsam - aber er lohnt sich :wink:

Ich hatte eine etwas andere Methode mit einzelnen gegossenen Elementen und Einzelsteinen gewählt, da ich die Rundung der Oberfläche nachbilden will.
Viele Grüße
Frithjof
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