Lorewagen für den Feldbahnbauzug

Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Moderator: Martin Ristau

theylmdl
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Re: Lorewagen für den Feldbahnbauzug

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Die Winkel am Seitenteil des Muldenmantels dienen - wie richtig vermutet - als Anschlag und Versteifung an der Stelle, an dem die gekippte Mulde auf den Rahmen auftrifft.

Bild

Dieses Bild - aus einem anderen Kontext, deswegen teils eingefärbt - lässt das links erkennen.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Kellerbahner
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Re: Lorewagen für den Feldbahnbauzug

Beitrag von Kellerbahner »

Hallo Thomas,

vielen Dank für die Aufklärung und vor allem für die schöne Querschnitts-zeichnung ! Habe ich mir gleich abgespeichert. Vielleicht für spätere Loren ... ?

Jetzt weiß ich wieder etwas worauf zu achten ist :lupe: ! Gehe gleich mal in den Bastelkeller und prüfe bei den Loren aus Nürnberg, ob der Winkel auf die Kante des Rahmens trifft. Ich vermute nicht, es ist wohl eher die obere Kante der Lore.

Die Zeichnung war wohl Bestandteil Deines Selbstbau-Lorenprojekts ? Da ich schon mit 26,7 mm liebäugle, komme ich vielleicht mal drauf zurück sollte es sie noch geben. Zur Zeit traue ich mich noch nicht an so Kunstwerke ran und mache erst die großen Loren fertig.

Dank und Gruß vom

Kellerbahner
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Re: Lorewagen für den Feldbahnbauzug

Beitrag von Kellerbahner »

Hallo Bunt- und Lorenbahner,

nach dem Grundieren und dem teilweise „Verrosten“ der Loren mit Backpulver kommt jetzt Farbe ins Spiel. Da es 4 verschiedene Lorenmuster sind sollen die Loren sich auch farblich bzw. im Rostgrad unterscheiden. Auch möchte ich bei den Loren unterschiedliche Methoden und Lacktypen verwenden.
Nach dem Motto „die Kleinsten zuerst“ fing ich mit der Kleinen (Nr. 4) an. Rostgrundierung aus dem Baumarkt wurde aus der Spraydose aufgebracht:

Rostgrund (Kellerbahner)
Bild

Mir fiel keine bessere Halterung ein um die Lorenaussen und –innenflächen zu lackieren 8) . Anschließend kommen dann mit dem Pinsel braune „Buntlack“flecke aus der Dose auf den Rostgrund, um anzufangen unterschiedliche Rosttöne wiederzugeben.

vorbereitet zum weiterrosten (Kellerbahner)
Bild

Die nächste Lore ist Nr. 3. Sie ist größer als Nr. 4 und weniger verrostet. Diese soll grün lackiert aber stark verrostet sein. Die grüne Farbe kommt aus einem kleinen Humbrol-Döschen und ergibt eine stark glänzende, langsam trocknende Lackschicht. Deshalb sind auch die Stirnflächen noch unlackiert:

die grüne 3te (Kellerbahner)
Bild

Wie ich an manchen Stellen den Glanz breche und die Oberfläche teilweise matt verwittert aussehen lasse, muß ich mir noch überlegen und nachlesen :gruebel: :les: . Falls jemand Tipps dazu hat ... gerne !

Nun aber zu den mir wichtigsten Loren, von der eine die im Feldbahnmuseum Muttental vorhandene nachbilden ( phpBB2/viewtopic.php?t=4680
) und den zweiten Wagen zum kleinen Feldbahnzug geben soll ( phpBB2/viewtopic.php?t=4813 ). Die Farbwahl war jetzt nicht mehr frei: der grau-blaue Eindruck sollte getroffen werden. Also – selber mischen ! Bisher verwendete ich die lösemittelhaltigen Airbrushfarben von Revell. Jetzt probierte ich zum ersten Mal die wasserverdünnbaren Farben, um damit Erfahrungen zu sammeln. Weiß, Schwarz, einen guten Schuß Blau und ein Spürchen Gelb mixte ich solange bis eine aufgemalte Probe den richtigen Ton traf.
Dann noch eine Premiere für mich: Airbrush-Lackieren mit diesen wasserverdünnbaren Farben. Da kein Kompressor und teurer „Luftgriffel“ zur Verfügung stand (Weihnachten kommt ja noch :wink: ) musste ich es mit meiner Billig-Ausrüstung (Anfängerpackung von Revell mit Druckgasdose :oops: ) hinbekommen. Das Hauptproblem war die richtige Spritzviskosität einzustellen. Aber das ist mir nichts Unbekanntes und deshalb hatte ich genügend Vorrat an Farbe für mehrere Ansätze mit unterschiedlicher Viskosität vorbereitet. Aber dann ging´s los:

Zuerst innen:

Innenlackierung (Kellerbahner)
Bild

Dann aussen:

Außenlackierung (Kellerbahner)
Bild

Der Farbauftrag war, gerade wegen dem geringen Druck und dem großen Düsendurchmesser, ziemlich satt und damit naß – also wie im Lackierer-Lehrbuch. Die Trockenzeit war im Vergleich zu den mir schon bekannten lösemittelhaltigen Farben extrem lange – Wasser eben. Aber das Finish gefiel mir gut :D :

Lore 2 (Kellerbahner)
Bild

Lore 1 (Kellerbahner)
Bild

Um dem Lack genügend Zeit zum Trocknen zu geben, kamen jetzt die Fahrgestelle dran. Zuerst wurden, wie üblich (s. auch Beitrag und Bestätigung von Paule bei dem von ihm in Hildesheim entdeckten Wagen: phpBB2/viewtopic.php?t=4813
) die LGB Fahrgestelle von den Stirnplatten befreit:

bearbeitetes Fahrgestell (Kellerbahner)
Bild

Danach die Link und Pin Kupplungen angebracht, die Kunststoffräder gegen solche aus Stahl getauscht und die grundierten Gestelle und Räder mit schwarzgrauer Dispersionsfarbe gestrichen und unterschiedlich stark gealtert:

gealterte Fahrgestelle (Kellerbahner)
Bild

Beim linken Gestell versuchte ich eine Alterung mit der oben beschriebenen High-tech Airbrush-Ausrüstung, beim rechten traditionell mit Pinsel.
Die Räder wurden dann an den Laufflächen vom Lack befreit:

Fahrgestell und Räder (Kellerbahner)
Bild

Die ersten zwei Fahrgestelle sind damit für die Loren 1 und 2 fertig :smt045 :

die ersten beiden Fahrgestelle (Kellerbahner)
Bild

Als nächstes kommen diese Loren selbst mit der Alterung dran. Damit möchte ich mir aber noch ein bisschen Zeit lassen und langsam an die Sache ran gehen - es soll doch möglichst dem Vorbild ähneln :lupe: .

Deshalb weiteres demnächst.


Gruß vom Kellerbahner
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penzing1140
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Re: Lorewagen für den Feldbahnbauzug

Beitrag von penzing1140 »

Lötproben sehen ganz gut aus. Nachdem ich auch schon viel mit feinster flamme gelötet habe hier ein hinweis: verwendet doch lot mit unterschiedlicher schmelz-temperatur. sowas gibt es, zumindest hier in wien 23. allerdings hatten die zuletzt verlangt, dass ich um mindestens 250 € lot und ähnliches kaufe, da hätte ich dann für die nächsten 50 jahre genug
mfg
jowagner-at
+++
jowa
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Re: Lorewagen für den Feldbahnbauzug

Beitrag von Kellerbahner »

Hallo jowagner,

Danke, bin halt noch Anfänger in Sachen Löten. :oops: :oops: Das mit "kleinster Flamme" weiß ich nicht so recht. Für mich war sie schon ganz schön groß aber dafür hatte sie Power :flamingdev: . Denke, da gibt es noch kleinere, bei Goldschmieden, glaube ich ?
Danke auch für den Hinweis auf Lote mit unterschiedlicher Temperatur. Gelesen habe ich auch schon davon :gruebel: . Ich schau mal was Thomas auf seinen Seiten darüber schreibt. Probiert habe ich das noch nicht und wüßte auch nicht auf Anhieb wo die zu bekommen sind. 250 € wären auch mir zuviel. Bin zur Zeit schon froh, wenn´s mit dem normalen (?) Bastlerlot (?) einigermaßen aussieht :D :D .
Kleine Kostprobe gefällig - ganz aktuell:

phpBB2/viewtopic.php?t=4577
Nachdem ich auch schon viel mit feinster flamme gelötet habe


Zeig´ doch mal was von Deinen Künsten ... :bindafür:

Gruß nach Wien,

Kellerbahner
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Re: Lorewagen für den Feldbahnbauzug

Beitrag von Kellerbahner »

Hallo Lorenfreunde,

heute das Ergebnis von einigen Alterungsmalstunden. Die ersten beiden Loren sollen auf ihrem feldbahngrauen Grundanstrich einen unterschiedlichen Verrostungszustand zeigen. Die Lore mit den kreuzförmig angebrachten Verstärkungsstreben sollte stärker verrostet werden und nebenbei als Übungsobjekt für die andere Lore dienen, die ich ähnlich dem Vorbild aus dem Feldbahnmuseum Muttental ( phpBB2/viewtopic.php?t=4680 )
mit nur leichtem Rostgrad versehen wollte.

Also ran an die Erste, die Übungslore. Für einen Rost“hauch“ wurde mit dem Airbrush zuerst ein Hauch Braun lackiert. Mit viel Luft sollte so wenig wie möglich Farbe drauf. Das gelang zwar einigermaßen aber in der Nähe sieht man die einzelnen Tropfen :oops: – Tribut an meinen Anfänger-Airbrush (Saugprinzip, Luft aus der Dose und Zerstäubung durch Zerreißen des Lacks an der oberen Kante des Saugrohrs). Also bei der anderen noch mehr aufpassen.

Die Rostflecken, man erinnere sich: Backpulver :wink: , erhielten einen Überzug Rostfarbe mit dem Pinsel. Auch die „geschweißten“ Kanten der Verstärkungsstreben wurden ordentlich verrostet:

Kantenrost (Kellerbahner)
Bild

Im weiteren wurden mit trockenem Pinsel verschiedene andere Farben übereinander gemalt. Immer schön ungleichmäßig. Danach dasselbe Verfahren nur trocken: mit verschiedenen Erd-, Braun-, Rot- und Rostpulverfarben, die Schattierungen nachstellen.
Das Ergebnis:

Rost auch innen (Kellerbahner)
Bild

die andere Seite (Kellerbahner)
Bild

Und nach jedem Schritt, das heißt jeder Arbeitspause an der ersten Lore, wird vorsichtig die zweite, die „weniger verrostete“, bearbeitet. Zuerst der möglichst feine Überzug mit dem Airbrush:

die FGM Lore (Kellerbahner)
Bild

Und wieder an der Kanten anschließend etwas mehr mit dem trockenen Pinsel nacharbeiten. Und, im Vergleich zum Vorbild, auch besondere Stellen darstellen. So die „Linie“ in der Lore wo wahrscheinlich die graue Grundierung durch Ausbeulen aufgerissen ist und jetzt schon der Rost runterläuft. Kennt man ja von manchen älteren, oft besonders gekennzeichneten Automobilen (... „bis das der TÜV und scheidet“ :( ):

vorsichtig verrosten (Kellerbahner)
Bild

Um das Ausbleichen („Kreiden“) des grauen Anstrichs darzustellen wird, nach den bunten Pulveraktionen, dann noch unterschiedlich satt einpinseln mit weißer und hellgrauer Pulverfarbe. Da, zumindest bei meinen Farben, die Helligkeit nach der Klarlackierung abnimmt („anlösen“) und der Airbrush auch einen Großteil der Pulverfarben wegbläst, wurde mutig gepudert 8) . Von unten sieht´s so aus:

Kreidung (Kellerbahner)
Bild

Vor dem Klarlackieren der Loren wird an einem kleinen Abfallstück Messingblech die graue Grundierung aufgepinselt und dann mit lösemittelhaltigem Mattklarlack überlackiert. Ergebnis: ca. 10 Helligkeitseinheiten dunkler und blauer – also für die Tonne :evil: ! Mit dem lösemittelhaltigen Klarlack würden die hellgrauen Loren zu stahlblauen – was vielleicht auch nett aussieht aber nichts mit den Vorbildern zu tun hat.
Also noch eine Premiere in meiner Lackierbude: wasserverdünnbarer Klarlack. Und siehe da, so wie es im Lehrbuch für Lackierer nachzulesen ist: das Probestück wurde nur noch um 2 bis 3 Einheiten dunkler – aber jetzt akzeptabel.
Also noch ein bisschen weißen Puder mehr, das meiste fliegt ja sowieso durch den Luftdruck beim Lackieren weg, und den vorbereiteten, vorher probelackierten, Klarlack satt drauf:

Klarlackieren (wvd.) (Kellerbahner)
Bild

Die Manschette sollte zum einen verhindern alles einzusauen aber vor allem keinen Spritznebel auf die Seitenflächen kommen zu lassen.
In der Zeit wo der Wasserklarlack trocknete, was mindestens 1 Tag dauert, kamen die Fahrgestelle zum Klarlackieren. Diesmal konventionell, da sie ruhig dunkler werden konnten – und man die aufgenebelten Tropfen der Rostfarben dann nicht so leicht entdeckt.

Et voila – Lore Nummer 2, die stark verrostetet Übungslore:

die fertige Übungslore (Kellerbahner)
Bild

Und die Lore Nummer 1, die dem Vorbild nahe kommen soll:

die fertige FGM Lore (Kellerbahner)
Bild

Von oben sieht es so aus:

Loren im Vergleich (Kellerbahner)
Bild

Und im Vergleich zum Vorbildfoto so:

2 von 3 des Feldbahnbauzugs (Kellerbahner)
Bild

Lorewagen FGM (Kellerbahner)
Bild
von der Seite

Damit ist ein Etappenziel erreicht: der kleine Feldbahnzug aus dem Muttental hat seinen zweiten Wagen bekommen :D :D :D .
Der nächste wird das große Faß ...
Mit den anderen beiden Loren geht es auch noch weiter aber jetzt ist erst mal genug gealtert, jetzt können wieder grobere Arbeiten einen Ausgleich bieten.

Fortsetzung folgt wenn es was Neues zu den Loren 3 und 4 gibt.

Froher Lorengruß vom

Kellerbahner
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