Ich bin neu hier im Forum und möchte euch zum Einstieg eines meiner Selbstbaugebäude vorstellen. Es handelt sich um das Stellwerk Eisfelder Talmühle, welches man hoffentlich noch im Harz finden kann. Bei dem Erhaltungszustand einiger Bahngebäude der HSB bin ich mir da aber nicht mehr so ganz sicher.

Aber Modellbau hat auch etwas mit Idealismus zu tun. Und so kann ich einige Gebäude zumindest auf meiner Teppichbahn für die Nachwelt erhalten.

Stellwerk Eisfelder Talmühle in der Ansicht
Vorbild
Als Vorbild dienten mir die Zeichnung und ein altes Foto aus dem Buch Harzer Schmalspurspezialitäten, sowie einige Fotos aus dem Internet. Da ich noch nie selbst im Bahnhof Eisfelder Talmühle war, habe ich das Original leider noch nicht in Augenschein nehmen können. Das wird aber noch irgendwann nachgeholt, versprochen. Aber sicher wird das Original dann verschlossen sein, so dass ich nicht einfach hineingehen kann, wie mein Avatar auf dem Modellfoto.

Stellwerk Eisfelder Talmühle mit geöffneter Tür
Bauweise
Das Stellwerk ist aus haushaltsüblichen Materialien wie Holz, Gips, Kupferblech und Sandpapier entstanden. Als Werkzeuge dienten mir ausschließlich einfache Handwerkszeuge.
Der Holzaufbau besteht aus 2 mm Sperrholz, auf dem ich die Bodendeckelschalung mittels aufgeklebter 1 mm Sperrholzstreifen nachgebildet habe. Das Holz habe ich vor dem Zusammenleimen mit grauer Holzbeize gefärbt. Die Fensterrahmen sind aus 2 mm Sperrholz ausgesägt, und die Scheiben waren in ihrem früheren Leben einmal ein Schnellhefter. Alle Balken sind aus Raketenstöcken. Das gesamte Oberteil ist nur auf den Sockel aufgesteckt und kann abgenommen werden.
Die Scharnierbänder der Tür habe ich aus 0.5 mm Kupferblech ausgeschnitten, um einen Nagel gebogen und verlötet, die Drehzapfen sind aus Nägeln, die ich auf ein winkliges Stück Kupfer aufgelötet habe. Das Kastenschloss ist aus 1 mm Messingblech, mit einem Stück Eisendraht als Türgriff.
Die Dacheindeckung besteht aus Schleifpapier, welches ich in Streifen mit einseitigem Zackenmuster geschnitten habe. Versetzt übereinandergeklebt entsteht dadurch dieses schöne Schindelmuster, welches ich dann mit Acrylfarbe angemalt habe. Die Dachrinne ist aus 0.5 mm Kupferblech ausgeschnitten und um einen Rundstab gebogen.

Stellwerk Eisfelder Talmühle Dachdetail
Das Fundament habe ich aus Holz erstellt. Es dient mir dazu, die Kabel der Stelleinrichtung unter dem Backsteinsockel nach hinten heraus zu führen. Der Sockel ist aus Gips gegossen, in den ich anschließend die Backsteine eingeritzt habe. Angemalt habe ich alles mit Acrylfarben.

Stellwerk Eisfelder Talmühle Backsteinsockel
Funktion
Die Stelleinrichtung besteht aus 2 Kippschaltern, mit denen ich mehrere Gleisabschnitte stromlos schalten kann. Der Tisch ist aus Sperrholz und etwas Metall aus meiner Schrottkiste entstanden. Die 4 Zahlenschilder habe ich aus einer Plastikkarte, bei mir war es ein abgelaufener Jugendherbergsausweis, ausgeschnitten. Eine Kreditkarte geht natürlich auch, aber achtet beim Nachbau darauf, dass ihr die abgelaufene nehmt.


Stellwerk Eisfelder Talmühle mit Funktion
Schluss
Ich hoffe, dass ich mit diesem kleinen Baubericht den Einen oder Anderen unter euch dazu animieren konnte, auch mal wieder Säge und Gipsbecher herauszuholen. Ihr habt mich ja auch dazu angeregt mit diesem tollen Forum. Mir hat der Bau dieses kleinen Stellwerkes jedenfalls einige Wochen lang viel Freude bereitet. Und ein individuelles Anlagendetail hat man danach auf jeden Fall. Die Materialkosten für diese Bastelei sind nur minimal und weit unterhalb der Kosten, den kommerzielle Gebäudebausätze kosten.