Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

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Moderator: Marcel

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Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von kartonbahner »

Moin Buntbahner,

nach meinem ersten Übungsgleis, dem Rillenschienengleis in diesem Thread, bei dem ich - zuletzt erfolgreich - die Schienen auf Messingprofile gelötet habe, folgte nun die klassische Variante = Schienen auf Holzschwellen. Dank Eurer Ratschläge und Unterstützung ist auch dieser Versuch passabel verlaufen.

Die Leisten mit den Abmessungen 5x10mm stammen aus dem Baumarkt. Es ist vermutlich Kiefernholz, aber dafür ist es sehr feinmaserig. Die Leisten habe ich etwas schmaler geschnitzt, - manuell - mit verschiedenen Drahtbürsten bearbeitet, in Abschnitte von jeweils knapp 58mm gesägt und diese als Schwellen nebst der hier herunterladbaren Schablone auf ein kleines Brettchen geklebt.

Nach dem der Holzleim trocken war, habe ich zunächst dunkelgraue Holzbeize (CLOU® aus der Tüte) aufgetragen und diese nach dem Trocknen wieder mit der Drahtbürste bearbeitet. Der Farbton war mir dann aber zu grau. Es folgte ein weiterer Auftrag mit Holzbeize (wieder CLOU® aus der Tüte - Farbton dieses Mal jedoch "Eiche mittel"), was in meinen Augen und insbesondere bei Kunstlicht (speziell: Energiesparleuchten) sehr grünstichig aussah. Es folgte daher ein weiterer Auftrag der dunkelgrauen Beize sowie anschließen ein lasierender Auftrag mit verdünnter mattschwarzer Farbe von Revell® und schlussendlich eine Aufhellung der Struktur mit hellgrauer und weißer Farbe von Revell®. Zwischendurch habe ich dann noch eine Kinderschaufel voll Spielsand auf die Schwellen gegeben und mit der Drahtbürste "einmassiert" und den Überschuss abgeschüttelt.

Die Schienenprofile habe ich in dem rostfarbenen Farbton von Revell® angestrichen, die Farbe vom Schienenkopf jedoch oben und seitlich (innen) wieder entfernt, damit die Räder den Kontakt mit den Strom führenden Schienen nicht verlieren. Mit dem Farbton bin ich nicht so ganz zufrieden (das sieht irgendwie noch "zu neu" aus) und an einigen Stellen muss noch Farbe aufgetragen bzw. ausgebessert werden.

Nach den Anstrich habe ich die Schienen dann mit Hilfe der Spurlehren ausgerichtet und auf den Schwellen befestigt, d. h. zunächst - wie z. B. von Frithjof empfohlen - Löcher mit einem 0,8mm Bohrer (im Stiftenklöbchen) vorgebohrt und die Gleisnägel dann mit einer Spitzzange Stück für Stück in das Holz gedrückt. Dabei sind die ersten 3 Nägel nicht so akkurat von mir im Holz versenkt worden, bei den folgenden Nägeln ging es dann aber gleich viel besser – allerdings habe ich bestimmt 3 oder 4 krumm gedrückt und musste diese daher wieder entfernen und etwas vorsichtiger im Holz versenken.

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Summa summarum bin ich mit dem Ergebnis des ersten Versuches im Großen und Ganzen recht zufrieden. Die Schwellen könnten allerdings noch etwas grauer und verwitterter aussehen und auch die Farbgebung der Schienen finde ich noch nicht überzeugend. Sollte ich, wie bei der Versorgungsbahn in Lainz üblich, die Schienen weitgehend komplett einpflastern/einbetonieren, würde ich wohl - wie Helmut – Schwellen aus Polystyrol oder einfache Holzschwellen verwenden. Ob ich allerdings nicht nur die Struppe Akkulok aus Lainz nachbaue, sondern auch ein identisches Schienennetz und die Gebäude versuche nachzubilden, lasse ich mir noch offen.

Ich hoffe, mein hiermit gestellter Antrag auf Aufnahme in die Riege der Gleisselbstbauer findet Eure Zustimmung ... ?! :P
Gerald
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Gleisbauer
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Re: Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von Gleisbauer »

Moin Gerald,
zum Rostton der Schienen kann ich Dir folgendes empfehlen: Von Asoa gibts bei dem Staubzeugs zum Pigmentieren den Rostton "Mittel". Davon mischt Du mit Augenmaß etwas in matten Klarlack und damit malst Du über die Schienen, das sieht dann so aus:
Winkellaschen3 (Gleisbauer)
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Die Gleise sind komplett mit der beschriebenen Methode gefärbt, nur die hintere Lasche nicht.
MfG Christoph
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Re: Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von kartonbahner »

Moin Christoph,
Gleisbauer hat geschrieben:zum Rostton der Schienen kann ich Dir folgendes empfehlen: Von Asoa gibts bei dem Staubzeugs zum Pigmentieren den Rostton "Mittel". Davon mischt Du mit Augenmaß etwas in matten Klarlack und damit malst Du über die Schienen, das sieht dann so aus:
... vielen dank für den Tipp ... ASOA kannte ich zwar (vom Hörensagen), aber diese Verwendung war mir neu - so ein Aussehen (wie Deine Schienen) hatte ich mir vorgestellt! :D

P.S. Hast Du die Stahlschwellen selbst geprägt?
Gerald
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Re: Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von fido »

Hi Gerald,

Dein Gleis sieht fein aus. Tipps zur Gestaltung mit Farbe habe ich unter modellbau/viewtopic.php?t=8714 gegeben.


Hi Christoph,

klasse! Ich würde die Gleise nur noch etwas abdunkeln, damit Du die Optik von älterem Rost erhälst.

Ich würde noch noch etwas dunklen Rost von Asoa hineinreiben oder mir aus Gunze-Rost & Schwarz & Fliessverzögerer die passende Farbe mixen und mit dem Airbrush ungleichmäßig 'drüber gehen.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von kartonbahner »

Moin Fido,
fido hat geschrieben:
Dein Gleis sieht fein aus. Tipps zur Gestaltung mit Farbe habe ich unter modellbau/viewtopic.php?t=8714 gegeben.
... danke für den Link (den ich noch nicht kannte) ... dort ist, auch mit Verweisen auf die Technik von Marcel, die meiste Information zum Gleisbau und zur Gleisgestaltung ja sehr schön "gebündelt" und gut nachzuvollziehen/abzugleichen ...
Gerald
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Re: Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von Gleisbauer »

Moin Gerald,
die Stahlschwellen sind tiefgezogener Kunststoff, zu beziehen über Berthold hier im BBF.
@fido: Danke für das Lob, den dunklen Rost habe ich ja auch da und für ein Projekt im falschen Maßsatb muß ich da auch noch so eine Klarlack-Rost- mischung machen, mal sehen wann ich dazu komme :wink:
MfG Christoph
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Re: Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von kartonbahner »

Moin Feldbahner unter den Buntbahnern,

nach einer etwas längeren Pause habe ich, nachdem der Erstversuch desaströs verlaufen ist, mich noch einmal an ein Probestück für eine Kurve mit einem Radius vom 222mm versucht ... und dieses Mal hat es zu meiner Zufriedenheit geklappt.

Die Gleise sind wieder O-Scale-Gleise, die Schwellen sind vermutlich Kiefernholz (aber nur 3mm hoch), ein wenig mit der Drahtbürste bearbeitet, die Beize besteht aus einem Gemisch von Spiritus und flüssiger Schuhcreme (nicht meine "Erfindung" 8) ), farblich nachbehandelt habe ich sie mit wasserlöslichen Farben aus dem Tuschkasten :P ...

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... die Farbe ist in natura heller, als sie auf dem obigen Foto (bei Tageslicht) erscheint ...

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... aber so ganz gefällt mir der Farbton des Holzes immer noch nicht ...

Eine Stellprobe habe ich mit dem Antrieb für die Struppe Akkulok (= Radstand ca. 40mm) gemacht - für Feldbahnloks mit einem Originalradstand von 800-900mm mag dieser Radius funktionieren. Wenn mein bescheidener Platz es erlaubt, werde ich wohl - da wo es geht - eher Kurven mit einem Radius von 444mm verwenden ...

Jetzt muss ich noch eine Weiche zu Übungszwecken bauen, aber dafür muss ich mir noch neue Gleise besorgen ...
Gerald
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Re: Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von kartonbahner »

Moin Buntbahner,

man könnte fast sagen: Ende gut, alles gut - nachdem ich unzählige Schwellen zurechtgesägt, bearbeitet und in ebenso vielen Farbtönen gebeizt habe, um meiner Idealvorstellung näher zu kommen, habe ich jetzt - zumindest vorerst - mein Ziel erreicht.

Dazu habe ich, nachdem ich mehrfach gelesen habe, dass die Art des Holzes auch Einfluss auf den Beizvorgang hat *, mit einer Leiste aus Lindenholz mit den Abmessungen 10x3mm begonnen (1) und diese manuell mit Cutter und Drahtbürste bearbeitet (2). Zum Beizen habe ich weiterhin Instantbeize aus der Tüte der Sorten "Eiche dunkel" und "dunkelgrau" verwendet. Diese habe ich dann zunächst jeweils gemäß Gebrauchsanweisung angerührt und dann wie folgt gemischt: 2 Teile "Eiche dunkel", 1 Teil "dunkelgrau" und 3 Teile Wasser. Damit haben die Schwellen ihren ersten Anstrich erhalten (3), nach dem Trocknen dann einen zweiten Anstrich mit der dunkelgrauen Beize (4).

Als Nächstes wurden die Schwellen mit stark verdünnter weißer Wasserfarbe angestrichen * (5), gefolgt von einem Anstrich mit ebenso stark verdünnter schwarzer Wasserfarbe (6). Bei nächster Gelegenheit werde ich noch einmal probieren, ob es im Hinblick auf das Endergebnis einen Unterschied macht, wenn ich die die Reihenfolge der Anstriche (erst stark verdünnte schwarze, dann stark verdünnte weiße Wasserfarbe) ändere.

Danach erhalten die Schwellen, ebenfalls mit stark verdünnter Wasserfarbe, noch leichte farbliche Nuancierungen, wozu ich geringste Mengen grüner und/oder brauner Wasserfarbe mit viel Wasser bzw. einem sehr nassen Pinsel unregelmäßig auftrage (7). Wenn aus Versehen der Anstrich zu wässrig sein sollte, kann man schnell das Ganze mit einem weichen, nicht fasernden/fusselnden Tuch abtupfen. Mit einem trocknen Borstenpinsel und ganz wenig weißer, unverdünnter Wasserfarbe arbeite ich abschließend die leicht erhabenen Stellen der Schwellen nach (8 ).

Wichtig bei allen Schritten der Bearbeitung von (3) - (8 ) ist, den jeweiligen Anstrich gut trocknen zu lassen, da sowohl die Beize als auch die Wasserfarben sich mit jedem erneuten wässrigen Anstrich leicht anlösen (lassen).

Wer sich für den ganzen Bericht, von den ersten Versuchen, weiter über diverse Zwischenstadien, bis hin zu dem hier vorgestellten Endergebnis interessiert, findet ihn hier.

* An diesen Stellen einen Dank an Marcel ... :D

Bild 02-0036
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Re: Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von Sandbahner »

Hallo Gerald,
nicht schlecht deine Schwellentestreihe.
Verschmutzungen lassen sich relativ leicht mit Raw Umbra erzeugen.
Vor allem wenn man die "Dreckfarbe" in die Vertiefungen "massiert".
Mir kommen aber deine Schwellen etwas zu breit vor?
Für 26,7mm Spurweite sollten die etwa 4,4mm breit sein
http://feldbahn.de/index.php/Vorbild-Tabellen:Schwellen


MfG

Ronald
Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.
(Bert Brecht)
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Re: Noch einmal Feldbahn-Gleisbau in IIf

Beitrag von kartonbahner »

Moin Ronald,
Sandbahner hat geschrieben: nicht schlecht deine Schwellentestreihe.
... danke ... :D
Sandbahner hat geschrieben: Mir kommen aber deine Schwellen etwas zu breit vor?
Für 26,7mm Spurweite sollten die etwa 4,4mm breit sein
http://feldbahn.de/index.php/Vorbild-Tabellen:Schwellen
... da hast Du insofern Recht, als dass die dort aufgeführten Maße von ca. 100-160mm Breite für Schwellen für Spurweiten bis 650mm im Maßstab 1:22,5 ca. 4,4-7,1mm breit wären ... mein Schwellenrohling ist 10mm breit; bearbeitet hat die Schwelle dann eine Breite von durchschnittlich 8-9mm.

Ich habe die Abweichung bewusst gewählt und mich dabei an den Schwellen der Feldbahn des TÜV Norderstedt orientiert, die im Original eine Breite von 220-260mm haben, was im Maßstab 1:22,5 sogar eine Breite von 9,7-11,5mm bedeutet.

Weiterhin habe ich auch eine geringere Höhe (nur 3mm) statt der 3,5-5,5mm (im Original 80-120mm bei Spurweiten bis 650mm), da der größte Teil meiner zukünftigen Strecke wohl eingeschottert/eingesandet/eingepflastert werden soll, dass nur ein geringer Teil der Schwellen herausschaut. Außerdem spare ich so Material (und Gewicht), wenn ich nur eine geringere Schicht Schotter/Sand/Pflaster auftragen muss ...

Der Schwellenabstand der Feldbahn beim TÜV Norderstedt ist weiterhin auch sehr unterschiedlich; der Durchschnittsabstand (von Schwellenmitte zu Schwellenmitte) liegt ca. bei 900mm; der Abstand zwischen den Schwellen (Schwellenkante zu Schwellenkante) variiert - bedingt durch die unterschiedliche Schwellenbreite - von ca. 650-750mm ...

... die durchschnittliche Schwellenlänge beträgt 1200mm - und liegt damit etwas unterhalb der mit der Formel "Schwellenlänge = 2,2 x Spurweite" ermittelten 1320mm ...

Sandbahner hat geschrieben:Verschmutzungen lassen sich relativ leicht mit Raw Umbra erzeugen. Vor allem wenn man die "Dreckfarbe" in die Vertiefungen "massiert".
Verschmutzungen gibt es dort relativ wenig; die Strecke wird ja auch kaum noch genutzt ... :D

Hier noch einmal ein Stück des Vorbildes zum Vergleich:

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Gerald
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