Eigenbau Br.52 in Spur II

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

halbkette
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Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von halbkette »

Hallo Leute, ich bin neu hier und wollte euch mein derzeitiges Projekt vorstellen.

Mein Vater hat im Dezember seinen 60iger , diese Lok soll sein Geburtstagsgeschenk werden.

Das Vorbild ist die ÖBB 52.4984 eine ehemalige Kriegslok im Urzustand ( keine Reko Lok ).

Original:

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Momentaner Stand des Modells:

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Der Rahmen ist aus 4mm Poly gefräst , inkl. den Ausschnitten für die Lagerböcke. Jede Achse ist Kugelgelagert , die letzte Achse ist starr ( Antriebsachse an die der Motor greift) alle anderen sind seiten- und höhenverschieblich. Die erste Triebachse und die Vorlaufachse sind ein Krauss Drehgestell.

Die Radreifen sind aus Alu gedreht , die "Innereien" aus 2 mal 3mm Poly gefräst , wobei die Achsen mittels MS Vierkantwelle gegen verdrehen zueinander gesichert sind. Dies hat auch den Vorteil das alle Räder links und rechts genau um 90° zueinander verdreht sind , somit läuft alles ohne klemmen. Die Kuppelstange ist aus Alu , da sie die Käfte der Antriebsachse aufnehmen muß , bei den anderen Stangen reicht Poly völlig aus.

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Die Pufferbrust vorne ist auch seitenverschieblich und läuft mit der Vorlaufachse mit, durch den langen Rahmen und die eher engen Radien im Modell ist dies erforderlich , da sonst die Puffer im Schiebebetrieb keinen Kontakt zum Waggon haben.

Die Puffer sind MS Dreh- und Frästeile und gefedert. Die Kupplung ist gekauft. Die Reihe 52 ist an der Vorlaufachse mit Vollscheiben oder Speichenrädern ausgerüstet worden. Mein Vorbild hat "leider" Speichenräder , die Vollscheiben würden mir persönlich besser gefallen.

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Das Führerhaus ist aus 2mm Poly entstanden , die Nieten sind eingebohrt haben aber keine Funktion. Die Haltestange ist von hinten eingesetzt. Das Dach ist aus 1mm Poly gebogen und von unten mit Spanten verstärkt , es bleibt abnehmbar , der Spalt den man noch sieht wird später von der Regenrinne geschlossen.

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Die Windleitbleche sind aus 0,5mm MS entstanden , sie sind sehr stabil da ich sie oben und unten jeweils 1mm um 90° abgekantet habe. Die Halter sind aus 3x1mm Flach MS und mit den Blechen verlötet. Die Bleche sind am Kessel verschraubt und abnehmbar.
Der Kessel selber ist ein Alu Rohr mit 90mm Ø und 8mm Wandstärke , ich habe ihn auf 82mm und vorne 84mm abgedreht , die Kesselringe die im Original die Kesselbleche halten sind aus 3x1mm Flach MS und 0,5mm im Kessel hinterdreht.
Der Schlot ist ein MS Drehtteil , im Inneren ist eine M3 Gewindestange mit der der Kessel am Rahmen verschraubt wird. Hinten schaut der Kessel ins FH hinein und hält somit seine Position.

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Die Luftpumpe besteht aus ein "paar" Einzelteilen aber der Aufwand hat sich gelohnt.

Alle Umlaufbleche sind selber gefräst , da ich nirgends so ein Rautenblech auftreiben konnte.

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So , das wars vorerst

Reini
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bkm
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Re: Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von bkm »

Hallo Reini,
:tach: zu deinem ersten Beitrag.
Nicht schlecht Herr Specht, die Lok sieht sehr gut aus. :!:
Wird die Lok fahren, oder ist ein Standmodell?

Ich werde in 5 Jahren 60, schenkst du mir dann auch eine?
Genug Zeit zum bauen für mein Geburtstagsgeschenk hast du ja!
:versteck:
Bis dann denn
Peter (BKM)
Normal langsam
:snoopy:
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baumschulbahner
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Re: Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von baumschulbahner »

Hallo Reini,
super, was du da baust, das sieht in allen Teilen wirklich nach 52er aus!
Interessant finde ich natürlich die Nachbildung des Winterthur-Druckausgleichers - oder jedenfalls dessen Verschalung ;-)
Jetzt habe ich aber noch eine Frage:
Ist die Position der Luftpumpe richtig? Ich würde behaupten, die gehört noch so ca. 10mm weiter nach unten. Aber das kann daran liegen, dass ich viel mit "einer" 5280 zu tun habe.
viele Grüsse,
Urias
halbkette
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Re: Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von halbkette »

Hallo

Die 52er wird ein Fahrmodell , elektrisch angetrieben und mit Akku im Modell versorgt.

Ich habe einige 52er gesichtet und kann somit behaupten das nicht alle gleich sind , vorallem bzgl. Luftpumpe und anderer div. Anbauteile. Hier noch ein Bild von meinem Vorbild , hier sieht man die Lage der LP recht gut.

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Und hier noch ein paar Bilder vom Modell.

Hier sieht man die Schlackenrutsche , bei vielen Maschinen ist diese Rutsche nicht vorhanden bzw. bei der Auslieferung war nur das Trittblech in Riffeloptik vorhanden.
Neu sind auch die Federpakete der Vorlaufachse , Scheinwerferhalter und die Griffstangen. Am oberen Bildrand sieht man auch schon die Verschlüsse der Rauchkammer , dazu später mehr.

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Hier ist der Bahnräumer zu sehen , einige Maschinen hatten auch einen "großen" Schneepflug montiert.

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Der Bremszylinder incl. Anlenkung

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Die Druckluftvorratsbehälter incl. Entwässerungshebel.
Hier sind auch die Bremshebel und Backen zu sehen , diese sind auch seitenverschieblich.

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Hier nun die Rauchkammertüre , sie entstand aus einem 2mm Poly. Für die gewölbte Mitte habe ich Drehteile aus PomC zum tiefziehen gemacht , das Poly eingespannt , mit dem Heißluftfön erwärmt und den Stempel eingedrückt.
Der linke Verschluß oberhalb des Handgriffes ist beweglich , die anderen sind fix an der Rauchkammertüre montiert , somit muß nicht jeder Verschluß zum öffnen der Türe bewegt werden. Hinter diese Türe kommt das Ladekabel.

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Hier nun die offene Türe , die fixen Verschlüsse kann man an der Türe erahnen.

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Soweit so gut........... wenn es Fragen gibt immer raus damit........


Reini
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Re: Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von eisenbahn-fleischer »

... das wird ja ein hübsches Ding! Hoffentlich ist der Geburtstagstisch lang und stabil genug! Die 52er sind im Original um die 23 m lang, heißt das Modell wird etwas über 1 m! Ich geb Dir nur noch einen Tip, Alu und Messing kombiniert geht auf Dauer nicht gut - besser Alu auf Alu.

Grüße Wolfgang
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Re: Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von Flachschieber »

Hallo,

TOLLLLLL. Bin sprachlos. Ein Spitze Beitrag.

Grüße,

Marco
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Re: Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von halbkette »

Danke

Ja die 52er wird 1020mm lang. Die ist schon etwas größer als die ÖBB Br.93 die schon auf der Anlage steht.
Der Tender ist auch schon im Bau , Bilder davon gibts demnächst. Ich hoffe ich werde bis zum 10.Dezember fertig , die Details rauben viel Zeit.

Ja ich weis das sich div. Materialien nicht so sehr vertragen , daher werden einige Teile vor dem lackieren nochmal abgebaut , und die Farbe fungiert dann sozusagen als Isolator :roll:

Reini
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Re: Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von Terrassenbahner a.D. »

Net schlecht! Hier kann man mit Fug und Recht sagen: da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich. Das sieht erstklassig aus.

Nur eine Frage / ein Gedanke: Du schreibst, dass Du die letzte Achse antreiben willst und dass die deshalb starr gelagert ist. Das heisst aber auch, dass das dann der Drehpunkt der Lok ist - ist das nicht ein Bisserl weit hinten? Will sagen, das dürfte in der Kurve komisch ausschauen, wenn dann die ganze Rauchkammer neben der Strecke hängt. (Wobei ich da an modellübliche Radien kleiner 1,5 Meter denke.) Wärst Du da nicht mit der vierten oder gar mittleren Achse besser bedient gewesen? Übertragung mit Welle und Kardanen im Rahmen (wenn der Motor in die Feuerbüchse soll) oder ein Tatzlager-Faulhaber ist ja auch kein Akt... Na, die Tenderkupplung wird's freuen... :wink:

Grüße,
Georg
Wenn Selbstbau, dann massstäblich. Aber nicht nur Selbstbau, und nicht nur masstäblich. Vor allem aber: mit Augenmass.
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Re: Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von halbkette »

Die 52er hat im original mindestradius 100m , ich fahre Radius 3m und das ist bei dieser Loklänge schon am Limit. Radien unter 1,5m sind bei 64mm Spurweite wohl kaum zu fahren , mit einer Köf und kurzen Wagen vielleicht , aber nicht mit einer Lok die fast so lange wie der Radius ist.
Die Rauchkammer hängt nicht neben der Strecke , da die Lok vorne ja durch das Krauss Drehgestell geführt wird , dieser Drehpunkt liegt am hinteren Ende der Zylinder , der komplette Rahmen ist starr durchgehend bis zur Pufferbohler. Erst dachte ich es geht sich aus das die Puffer nicht zu weit auswandern , aber es hat um ein paar mm nicht gereicht , daher dreht sich die Pufferbohle mit dem Krauss Gestell mit , wandert aber nur 5-6mm mit.

Ich mache die Tage mal ein paar Bilder von unten und auf der Schiene , dann kann man sich das besser vorstellen.
Ich habe lange überlegt welche Achse starr wird , erst dachte ich wie im original die mittlere sprich die Treibachse , da würde aber das Rahmenheck zu weit auswandern und es würde Probleme mit dem Tender geben.
Der Tender wird wie bei der echten mit einem Kuppeleisen gezogen , aber ich muß auf die Reibplatten verzichten , etwas Spiel muß sein sonst " zwickt " die Geschichte.

Ich hoffe ich habe die Frage relativ gut beantwortet.

Reini
Jens
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Re: Eigenbau Br.52 in Spur II

Beitrag von Jens »

Hallo Reini

Respekt da hast Du ja ein tolles Ding :lol: auf die Beine will sagen auf die Räder gestellt. Hab ich das richtig verstanden, Deine Lok fährt auf Regelspurgleisen 64mm. Kommst Du vieleicht nächstes Jahr nach Schkeuditz ?da haben wir eine Modulanlage mit 64mm Gleisen währe sehr interessant diese Lok in fahrt zu sehen. Sag mal fräst Du die Teile selber oder läßt du fräsen.

Viel Spaß noch beim bauen

wünscht

Jens
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