noch ne O&K MD2 Feldbahnlok

[Fuchs301]

Hallo Feldbahner,

...so, der Anfang ist gemacht…

Nach meinem Erstlingswerk in 1:13,3 (Deutz OME117) habe ich angefangen, eine weitere Lok in diesem Maßstab zu bauen: eine O&K MD 2b. Die Basis hierzu bilden die Zeichnungen der Lok im Buch "Waldbahnen in Österreich" (Band 1) und einige Fotos vom Original (Hallo Bommel, an dieser Stelle nochmals vielen Dank dafür). Ich habe mich für die offenen Variante der Lok mit Dach entschieden.

Der Rahmen und das Fahrwerk wurden zunächst in CAD in 3D konstruiert und daraus einige Zeichnungen abgeleitet. Der Antrieb soll über einen längs liegenden Faulhabermotor erfolgen. Dieser treibt über eine Untersetzung eine lange Welle an, die dann jeweils über einen Schneckentrieb die Achsen antreibt. Die Vorderachse wird rahmenfest gelagert, die Hinterachse wird als Pendelachse ausgeführt um eine 3-Punkt-Lagerung zu erhalten.

MD2_CAD_1 (Fuchs301)



MD2_1 (Fuchs301)


Die Radlagerführungen und der Gegenhalter der Feder wurden mit dem Rahmen verklebt (UHU Endfest 300). Zur Fixierung der Lage wurden die Teile vorher gebohrt und dann mit 2mm dicken Messingdrahtstücken verstiftet. Zwischen Radlager und Radlagerführung werden im Original Blechstreifen gelegt : ich vermute, um
1) den Verschleiß von den schlecht auswechselbaren Radlagerführungen fernzuhalten (bei Bedarf werden einfach die Blechstreifen ausgetauscht) und
2) um hier in geringem Maße den Achsabstand bzw. das Spiel der Antriebskette einzustellen.

Diese Blechstreifen sind im Modell aus 0,2mm-Messingblech und werden -wie im Original- durch einen kleinen Winkel mit Schraube festgeklemmt.


MD2_2 (Fuchs301)


Die aussen liegenden Radlager sind im Modell nur Attrappe, die Achsen werden innen gelagert.


MD2_3 (Fuchs301)


Demnächst geht's weiter...

[Maschinist]

Mahlzeit!

Nachdem was man bisher aus deiner Werkstatt gesehen hat, bin ich auch auf dieses tolle Projekt sehr gespannt!!

Die Blechstreifen sind in der Tat zum Spannen der Antriebskette da. Der Verschleiß liegt aufgrund der Materialpaarung Stahl/GG auf Seiten des Achslagergehäuses. Diese Anordnung ist für die Außenrahmenloks von O&K ganz typisch, allerdings passen die Schraubenfedern nicht dazu, es wurden Kegelfedern (sog. Evolutfedern) verwendet, diese besitzen ähnlich wie Blattfedern durch das Aneinanderreiben der Wicklungen eine um Größenordnungen bessere Dämpfung als Schraubenfedern.



Auf dem Bild ist eine O&K MD 1 zu sehen, deren erste Achse mit einer Evolutfeder ausgerüstet ist, die zweite Achse war bei den kleinen Loks oft ungefedert.



Hier eine MD 2s der Feldbahn Zbysov/CZ mit Evolutfedern.

Die Federn müßten auch im Modell einfach aus Blech herzustellen sein, zumal sie in deinem Fall auch nur Attrappen sind.

Gruß Sven

[Fuchs301]

Hallo Sven,
bei meiner Suche nach Infos zur MD2 habe ich verschiedene Ausführungen der Radaufhängungen gefunden. Ich vermute dass O&K ab einem Baujahr die Ausführung umgestellt hat... oder weißt Du mehr hierzu?

Nachfolgend ein Bild der Ausführung mit Schraubenfeder, welches ich als Vorbild für mein Modell genutzt habe (weil ich die Optik etwas interessanter fand):


Radlager MD2 (Fuchs301)

[Maschinist]

Mahlzeit Christian,

Bei Schienenfahrzeugen gibt es nur Achsenlagerungen, Losräder mit einzelner Aufhängung wie bei Kraftfahrzeugen gibt es da nicht, das nur zur begrifflichen Erläuterung.

Die Schraubenfedern scheinen bei der Lok ein "feldmäßiger" Ersatz zu sein, das ist nach meinen bisherigen Erfahrungen kein Originalteil. Die Evolutfedern sind natürlich nicht so weit verbreitet und neigen auch mit der Zeit zum Brechen, daher vermute ich den Werkstattersatz in Form einer leichter verfügbareren Schraubenfeder.

Gruß Sven

[jojje]

Wirklich vorwärts schauend, um diesem Modell zu folgen
Ich liebte Ihr Deutz ome 117 Modellen und hatte viel Inspiration.
Da es mit Zeichnungen wirklich knapp ist, habe Ich eine Frage, Ist es eine Möglichkeit die cad Daten für die O&K MD2 und Deutz zu kaufen?
Vielen Grüße johan

[kolbenwalter]

Hallo Christian,
ich schließe mich gern der Frage von joje an.

Viele Grüße
Walter

[Strippenbahner]

Moin,

vielleicht helfen diese Zeichnungen weiter:http://www.mpz.cz/files/vykresy_modely/MD2.jpg

Gruß
Andreas

[Fuchs301]

Hallo Walter, hallo Johan

auf Eure Frage nach Zeichnungen kann ich nur sagen: nun wartet erst mal ab, bis wir sehen, ob auch in der Praxis alles so funktioniert, wie ich mir das denke.

Ansonsten bin ich mir auch unsicher, ob Ihr mit meinen Zeichnungen glücklich werden würdet:
1. die Zeichnungen sind natürlich an meine persönlichen Fertigungsmöglichkeiten angepaßt,
2. ich zeichne bei weitem nicht jedes Einzelteil, viele Teile habe ich auch nur im Gedächnis,
3. auch bei Teilen mit Zeichnung ist bei weitem nicht jede Ecke bemaßt, auch hier sind viele Maße in meinem Gedächnis,
4. ich beschäftige mich nur so lang am CAD-System mit dem Teil bis ich weiß, wie es aussehen muß, dann geht's in die Werkstatt...
5. umgekehrt werden natürlich auch nicht alle Änderungen, die sich in der Werkstatt ergeben, wieder in die Zeichnungen eingepflegt..

...das Hobby heißt für mich Modellbau, und nicht Erzeugung und Dokumentation von Fertigungsunterlagen...

Würde ich nun hinterher diese schmutzigen, mit Öl-Flecken versehenen Zeichnungen kopieren und weitergeben, hätte jemand, der daraus nachbauen will, mit Sicherheit Probleme, ich bekäme einen schlechten Ruf und ich müßte eine Hotline einrichten...das will ich nicht...

...nichts für ungut, aber ich hoffe, Ihr versteht mich...

im übrigen denke ich, das hier jeder "seinen" Weg finden muß: ich kenne "Künstler", die ohne jede Zeichnung oder Skizze die tollsten Modelle zaubern...nur ich kann das nicht, also mache ich mir Zeichnungen...

Der Link von Andreas (Strippenbahner) zeigt doch aber schon genau den richtigen Weg: Ich schlage vor, die Zeichnung auszudrucken und auf einem Kopierer genau auf die Größe 1:13,3 zu vergrößern. Genau das war auch die Basis meiner Konstruktion...

[theylmdl]

Hallo Christian!

Das sind genau die Erfahrungen, die ich beim Bau meiner kleinen Lok auch mache.

Ich plane auch alles vor, je nach Aufgabe als Handskizze, in einem CAD-Programm, als Rastergrafik oder Text. Oft stellt sich jedoch erst in der Praxis heraus, dass dies oder jenes anders gelöst werden muss.

Diese Änderungen in die Planungsunterlagen und die Dokumentation einzupflegen, kostet weit mehr Zeit, als der Modellbau selbst. Manchmal hänge ich auch tagelang an einem bestimmten Problempunkt und versuche abwechselnd, am Modell oder den Unterlagen eine Lösung zu finden.

Dazu kommt noch der teils große Rechercheaufwand für alle möglichen Details.

Daher stimme ich Dir besonders in einem Punkt zu. Für sich selbst Stichwort-mäßig ein paar Notizen zur Entwicklung zu machen, ist eine Sache - diese aber für andere nachvollziehbar aufzubereiten, eine ganz andere. Daher gibt es neben meinen Notizen meist irgendwelche Dateien mit den endgültigen Lösungen als Fazit - und gut ist's. Beispielsweise für die zwei Loks meiner Tochter eine Bedienungsanleitung, in der allenfalls der Schaltplan abgedruckt ist, und ansonsten steht da drin "so ist es und so wird die Lok zerlegt und dies sind die CV-Werte" etc.

Mir ist es schon passiert, dass ich ohne solche Unterlagen definitiv nicht mehr heraus gefunden habe, wie ich ein vor mir selbst viele Jahre zuvor gebautes Modell zerlegen muss - was im Schadensfall sehr blöd sein kann!

Beste Grüße,

[kolbenwalter]

Hallo Strippenbahner,
ich bedanke mich für den Link, mit diesen Zeichnungen kann ich schon etwas anfangen.

MfG
Walter