nachdem ich einen Teil meiner LGB Umbauten hier vorgestellt habe möchte ich nun auf mein, unter anderem für diese Fotos verwendete, Eigenbaugleis mit Holzschwellen eingehen. Wenn ich meine 2persönlichen Nachrichten" so durchgehe scheint da ja Interesse zu bestehen....

Auf die Idee hat mich ein Bekannter gebracht. Er betrieb seine Gartenbahn von 1980 bis zu seinem Tode 1995 mit Eigenbaugleis auf Holzschwellen. Ich habe nicht nur seine Gesamte Sammlung übernommen sondern auch die Idee das Gleis selbst zu bauen. Da ich aber zur Zeit nur in Erinnerungen an meine Gartenbahn schwelgen kann, sind die folgenden Fotos auf der Garageneinfahrt entstanden. Leider geht bei diesen "Trockenaufnahmen" die Wirkung des Gleises verloren.
Als Grundmaterial für die Schwellen wurden kleine Dachschindeln aus dem örtlichen Baumarkt verwendet. Sie sind in rauen Mengen verfügbar und verhältnismäßig günstig. Diese Dachschindeln sind entweder aus Lerchen - oder Eschenholz. Wichtig ist ein langsam wachsendes, trockenes Holz. Da ich nur eine Nagellehre aber keine Sägelehre verwendet habe, ist das Gleis, mehr oder weniger gewollt, krumm und schief.... Meine Sollmaße liegen 6x6x88 Millimetern.
Das Gleis wird auf den Schwellen durch Stahlstifte gehalten. Diese werde U-förmig gebogen und von unten durch vorgebohrte Löcher gesteckt. Jetzt werden die Stifte umgebogen. Sie sollen nachher nur auf dem Schienenprofil aufliegen. So lassen sich die Schwellen jederzeit verschieben, justieren oder einfach austauschen. Bevor man die Schwellen und Gleisprofil zum fertigen Schienenstück montiert, müssen die Schwellen wetterfest gemacht werden. Hierzu habe ich sie über Nacht mit Holzschutzmittel getränkt. Einfach auf ein Sieb gelegt und dieses in einem Eimer mit dem Mittel versenkt.... Fertig.
Für die Bohrabstände und das Umbiegen habe ich mir einfache Werkzeuge und Lehren selbst gebaut.
Und wie lange hält der Spaß? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gleis das auf diese Weise entstand bis zu 5 Jahre hält. Meine Gleise waren auf Betonplatten verdübelt. Sie waren mit losem Schotter eingeschottert. Es gab also kaum Staunässe. Die Schwellen eines in Sand gebetteten Anschlussgleises waren nach gut 2 Jahren fertig mit der Welt. Man kann diesen Prozess natürlich durch regelmäßiges neu einlassen deutlich verlangsamen.
Die auf dem Foto zu sehende Weiche ist 10 Jahre lang in Betrieb gewesen. Da sie mit einem Abzweigeradius von 65 Zentimetern aber wenig zeitgemäß ist wird sie wohl nicht mehr zu Einsatz kommen...
Auf den anderen Bildern sieht man den Vergleich zwischen einem neuen und einem vier Jahre lang ungepflegten Gleisstück sowie Schwellenreste die nur noch als Ladegut taugen...
Holzschwellengleis1 (Schienenbus)

Holzschwellengleis2 (Schienenbus)

Holzschwellengleis3 (Schienenbus)

Gruß und Achtungspfiff
Stephan - der Schienenbus