Feldbahnmodule mit Schiff

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Moderator: Marcel

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Peter_T1958
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Peter_T1958 »

Hallo Fithjof
Ich bin froh, hast du deine Fräse wieder zum Laufen gebracht - ist nämlich purer Genuss deinen Baufortschritten zu folgen. Den Satz, "Clearly I need more tools", welcher in einem "anderen Forum" angemerkt wurde, umschreibt es m. E. nicht treffend! Es genügt eben nicht nur, über das notwendige Werkzeug zu verfügen; man muss auch kreativ damit umgehen können! Hier bist du ein Meister deines Fachs! :shock:
Gruss, Peter
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Moin zusammen,

@Michael, Bimmelkutscher, Peter
Erst einmal vielen Dank für Eure netten Worte.

Allein über den langen Zeitraum die Lust am Projekt nicht zu verlieren, ist alle Achtung wert.
Mit der Lust ist das ganz einfach, ich habe ja bei meinen 16 Einzelprojekten innerhalb des Hauptthemas "Feldbahnmodule mit Schiff" immer eine Ausweichmöglichkeit, wenn mich die Lust an einem Teil verlässt. :)
Es ist manchmal schon recht nervig, immer wieder die gleichen "Nieten" zu verrunden... - dann schaut mich etwas an, was auch unbedingt fertig werden möchte.
Ich verstehe mein Hobby nicht als "schnell fertig werden wollen" - ich finde es sehr spannend, Lösungen zu finden, die auch funktionieren. Manchmal führt der Weg nicht immer beim ersten Versuch zum befriedigenden Ergebnis, dann muss eben nach einer Alternative gesucht werden.
Es ist immer wieder faszinierend, eine der Projektkisten zu öffnen und an etwas weiter zu bauen, was schon länger zurückliegt.

Deshab verstehe ich meine Dokumentation hier im BBF auch als eine Art Protokoll. Sehr oft habe ich schon nachgeschaut, wie ich etwas gefühlt gestern gemacht habe.... und musste erstaunt feststellen, das z.B. der Münzelkran schon gut 13 Jahre auf dem Buckel hat :o

Es genügt eben nicht nur, über das notwendige Werkzeug zu verfügen; man muss auch kreativ damit umgehen können!
Das ist richtig, es muss durchaus Lehrgeld bezahlt werden, bis alles richtig läuft! Aber es müssen nicht immer die High-End-Maschinen, es gibt hier genügend Beispiele wo am Küchentisch richtige tolle Kunstwerke entstehen :!: - wie auch im folgenden Bild zu sehen:

Bild


Heute gibt es nur ein kleines Update zum Münzelkran.

Für die hinteren diagonalen Stützstreben mussten je ein linkes und ein rechtes Knotenblech aus 0,3mm Neusilber gefräst werden. Da sich solch kleine Teile immer mal wieder gerne "verstecken", wurden die Teile gleich doppelt gefertigt.

Ausleger hintere Stütze_01 (fspg2)
Bild

Ausleger hintere Stütze_02 (fspg2)
Bild

Ausleger hintere Stütze_03 (fspg2)
Bild


Hier noch ein kleines Filmchen zum Fräsen dieser hinteren Stütz-Knotenbleche aus 0,3mm Neusilber mit einem 0,8mm Fräser: klick
(leider nach dem Hochladen nur noch 480p)
Viele Grüße
Frithjof
Major Tom
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Major Tom »

Hallo Frithjof,

ich bin immer wieder sprachlos über die Feinheit und die Geduld mit der Du Deine Projekte umsetzt.
Gerne beobachte ich weiter Deine Arbeiten.

Grüße, Dieter
Völlig losgelöst ...
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Eisenbahnfreak
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Eisenbahnfreak »

Hallo Frithjof,

Wie gewohnt sehr schöne Arbeit und bestens dokumentiert.

Da ich inzwischen auch in die 2D Fräsbearbeitung eingestiegen bin, würde mich interessieren, ob Du spezielle Härten des Neusilberbleches empfehlen kannst, auch interessiert mich Drehzahl und Vorschub, zumal Du offensichtlich „trocken“ fräst.

LG
Joachim
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Moin,

Dieter, Joachim merci :D

@Joachim
Ich verwende neben Messing MS58 oftmals Neusilber (hart), es ist z.B. als 0,3mm Platte gefühlt so fest wie 0,5mm Messing (hart - MS58).
Es lässt sich etwas schwieriger als MS58 fräsen. Deshalb kratze ich im ersten Fräsdurchgang die Oberfläche nur mit geriger Tiefe an (bei Fräsern bis 1,2mm nur 0,15mm tief - bei größeren Durchmessern und stärkeren Platten auch 0,2mm).
Danach wird mit einer Sandpapierfeile -mit 1000er Sandpapier beklebt- die zum Teil meist nur leicht aufgebördelten Kanten gebrochen, bevor ich dann bei dickerem Material schrittweise höchstens 1/3 bis 1/2 des Fräsdurchmesser als weitere Tiefenzustellung wähle.
Neusilber bis 0,4mm fräse ich mit Fräsern ab 0,8mm nach dem Ankratzen im zweiten Durchgang komplett durch. Ich lasse dabei den Fräser mindestens 0,2mm tief in das Trägermaetrial eintauchen.
Auch hier taste ich mich vorsichtig heran... bis dann mal doch ein Fäser abbricht :o

Meine zu fräsenden Platten -egal ob Messing, Neusilber, Vivak, Pertinax- klebe ich auf 12mm bis 20mm dickes MDF mit GUDY® 870 auf.

Zu den Parametern, wie Drehzahl und Vorschub gab es hier schon einmal einen Beitrag im BBF. Dort hatte ich auch ein paar Werte für Neusilber (hart) angegeben.

Für Acryl und Vivak gib es hier noch ein paar Anmerkungen.

Generell verwende ich keine Schnittdatenrechner, da die Geschwindigkeiten meist für größere Maschinen mit nasser Kühlung angegeben werden.
Sorotec z.B. hat neben einem App bei Google play und Apple auch eine PDF mit Tips zum Download bereitgestellt.
Diese dort angegebenen Werte können eine Orientierung geben - meist habe ich mit der Hälfte dieser Werte meine ersten Versuche gemacht.
Ich fräse trocken, lediglich bei Aluminium verwende ich Spiritus als Kühlung, das ich mit einem Pinsel immer mal wieder auf den zu fräsenden Abschnitt gebe (Lüftung und kein offenes Feuer :!: :!: :!: )
Wenn die Drehzahl Deiner Spindel nicht die angegebenen Werte erreichen kann, probiere prozentual deutlich verminderte Werte aus.
Im Laufe der Zeit ergeben sich dann Erfahrungswerte, die mit Deiner Fräse möglich sind.

Ach ja, das Fräsen kann sich zu einer Sucht entwickeln :) :) :)

Dann viel Erfolg... ich würde mich freuen, wenn Du ein paar von Deinen Fräsarbeiten hier zeigen würdest :wink:
Viele Grüße
Frithjof
mf-pur
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von mf-pur »

Moin Frithjof,

da es mit Sicherheit auch Andere interessiert, mache ich meine Frage hier mal öffentlich.

Wie ich im Video gesehen habe, verwendet Du Kurzschaftfräser. Hast Du da eine Bezugsquelle?

Der Vorteil dieser Kurzschaftfräser ist die größere Stabilität. Die langschäftigen weichen nämlich vor allem bei einseitiger Bearbeitung gerne etwas zur Seite aus., was auch die Maße beeinflußt. Außerdem ist das Eintauchen nicht unproblematisch.

Zum Fräsen von Neusilber:

Nach schlechten Erfahrungen fräse ich nur noch mit Kühlung. Die Standzeit ist zigmal höher, als beim Trockenfräsen.
Grund für den hohen Verschleiß ist der hohe Nickelanteil. Teilweise waren meine Schneiden schon nach 10 cm rund
und der Fräser regelrecht verbrannt.

Viele Grüße
Michael
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Michael,

als ich 2007 mit dem Fräsen anfing, konnte ich in der Nachbarschaft bei einer Firma meine Fräser direkt kaufen. Inzwischen sind die Preise sehr deutlich gestiegen und es kommt die Ware mit etwa 9,00€ Versandkosten per Post aus Bayern :cry:
Die von mir verwendeten VHM-Minifräser (0,5mm bis 1,8mm) haben je nach Durchmesser Schaftlägen von 1,5mm bis 2,0mm und sehr lange Standzeiten. Allerdings rund 20,00€ muss man schon dafür bezahlen :!:

Sehr gute Erfahrung habe ich auch mit den deutlich günstigeren Bohrern und Fräsern von AS-Toolstore gemacht.
Jedoch beträgt die Schneidenlänge 3,0mm und mehr. Wenn ich bei den dünnen Fräsern mit höchstens 1/3 bis 1/2 Frästiefe des Durchmessers pro Durchgang arbeite und einen langsamen Vorschub wähle (z.B.: bei 0,5mm zwischen 60mm/min und 80mm/min), halte ich am Ende meine Messing und Neusilberteile in der Hand. Den häufigsten Fräserbruch habe ich jedoch bei etwas zu schnellen Fräserwechseln :shock:
Bei Neusilber fräse ich im ersten Durchgang das Material trocken z.B. mit einem 0,8mm Fräser mit 0,1mm - 0,15mm Frästiefe an, um anschließend den evtl. entstandenen Grad an den Kanten mit einer Sandpapierfeile zu glätten. Manchmal reicht auch eine alte Zahnbürste. Die weiteren Frästiefen hängen vom Durchmesser des Fräsers ab. Auch hierbei verhält sich ein Neusilberblech nicht gleich einem anderen Neusilberblech, obwohl beide als "hart" verkauft wurden. Als am Anfang lieber etwas vorsichtig starten.

Der Münzelkran hat inzwischen eine Leiter für den Ausleger erhalten. Nachdem die Fräse innerhalb von rund 10 Minuten gleich dreimal kurz hintereinander mitten in ihrem Fräsjob den Dienst quittierte, konnte ich am Ende des Tages die Leiter dann doch zusammenlöten.


Ausleger mit Leiter 03 (fspg2)
Bild

Ausleger mit Leiter 04 (fspg2)
Bild

Ausleger mit Leiter 05 (fspg2)
Bild
Zuletzt geändert von fspg2 am Di 12. Mär 2024, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Frithjof
mf-pur
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von mf-pur »

Moin Frithjof,

vielen Dank für die Bezugsquelle der Fräser und Erläuterungen.

Ansonsten ist die Leiter des Kran natürlich wieder ein besoderer Hingucker.

Grüße
Michael
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Peter_T1958
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Peter_T1958 »

Na klar, mal so schnell eine Leiter gefräst! Ich kann bloss staunen. Wie du schreibst, arbeitest du also an 16 vetrschiedenen Projekten (Münzelkran, Hubbrücke, Kemna, usw.)für dein Feldbahnmodul, und alles vorwiegend aus Messing gefräst. Da kam mir heute spontan eine vielleicht etwas naive Frage auf: Wie ist das mit dem Gewicht? Wird das fertige Modul nicht unheimlich schwer? :gruebel:
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Moin zusammen,

..."mal so eben schnell"... das ist sicherlich nur relativ :arrow:

Als ich kürzlich den Ausleger mit dem unteren U-Profil verniete und dabei den eingelegten Pertinaxstreifen zur Tiefenbegrenzung verwendete, ergaben sich folgende Bilder:

Ausleger_Nieten_einsetzen_01 (fspg2)
Bild

Ausleger_Nieten_einsetzen_02 (fspg2)
Bild

Nach dem Verlöten sah ich den Fehler... ich hatte wohl "mal eben schnell" gearbeitet, ohne genau hinzusehen! Grrrrrrrrrrrr :evil: :cry:

Zuvor hatte ich die inneren L-Profile (2,5mm x 2,5mm) und die 0,3mm Neusilber-Knotenbleche mit entsprechend einseitig verrundeten 1,0mm Drahtstiften verlötet.
Die L-Profile waren jedoch beim Original nach unten ausgerichtet montiert und nicht wie bei mir verkehrt herum :!: :!: :!:

Da ich ja nun mal Nieten zähle, konnte ich den Ausleger nicht so in diesem Zustand belassen.

Der Versuch die gesamte innere Einheit ohne Verluste herauszulöten scheiterte kläglich. Weder mit dem Widerstandslöter, dem Lötkolben oder der Flamme kam ich zum Ziel. Es lösten sich zuerst die L-Profile von den Knotenblechen, so dass ich am Ende den äußeren Ausleger-Rahmen...

Ausleger zweite Runde (fspg2)
Bild


...und allerlei Schrottteile hatte.

ab in den Schrott (fspg2)
Bild

Jetzt müssen wohl "mal eben schnell" neue Teile her :)
Viele Grüße
Frithjof
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