endlich konnte ich mich durchringen meinen Bausatz von Hartford in Angriff zu nehmen. Ist eigentlich ganz gut geworden, nur mit meiner Alterung (also die des Modelles) bin ich gar nicht zufrieden. Er sieht zwar gammelig aus, aber nicht alt ...
DSCI1813 (ZwiebelX)
DSCI1815 (ZwiebelX)
DSCI1816 (ZwiebelX)
DSCI1817 (ZwiebelX)
Hat jemand von Euch die zündende Idee wie aus dem Wägelchen doch noch ein Schmuckstück wird. Kritik wird ausdrücklich erwünscht !
also die Grundfarbe finde ich schon mal gar nicht schlecht.
Altes Holz wird oben oft heller bis fast weiß und es sollte noch etwas faseriger werden.
Vielleicht bekommst du das mit einer Drahtbürste hin.
An den Rändern der Querbalken würde ich dunklere Tränen herunterlaufen lassen,
ebenso aber natürlich braun an den Metallteilen und Nieten.
Etwas Schmutz in alle Ecken, Öl an die Lager und Puffer, frischen helleren Rost an die Ränder der Metallteile
dann müsste es schon passen.
Schau dir am besten mal die Holzsachen von Marcel an .
Da gibt's viel abzugucken
ergänzend zu Christophs Ausführungen möchte ich noch sagen, daß die Kanthölzer alle noch zu scharfkantig sind. Im Lauf der Jahre nutzen sich die Kanten ab. Sie werden durch mechanische Beanspruchung abgestoßen und reißen ab, zum Teil sogar unter Mitnahme größerer Faserstücke. Dazu kommt, daß das Holz über die Jahre rissig wird.
Die Abnutzung der Längskanten kannst Du mit einem Bastelmesser nachbilden. Du schneidest leicht ein und folgst mit Deinem Schnitt der Maserung. Du kannst auch einstechen und Stücke herausbrechen. Die Stirnkanten kannst Du mit einer Stahlbürste abnutzen. Einfach schön im 45Grad-Winkel drüberbürsten. Die Risse imitierst Du, indem Du mit einer Nadel ins Holz einstichst und dann ganz einfach der Maserung folgend einen tiefen Kratzer ziehst.
Probiere das mal an einem Abfallstück aus. Es ist einfacher, als man denkt.
ich kann mich Christoph und Rudolf nur anschliessen. Das Holz ist zu schier, d.h. ohne die entstehenden Gebrauchsspuren.
Die Grundfarbe ist gut. Allerdings machen meiner Meinung nach viele den Fehler die Alterung über immer dunklere Farben wie braun, schwarz etc. herbeiführen zu wollen, das wird dann immer düsterlicher. Ich empfehle Dir mal mit hellen Farben und auch ruhig mit stark verdünntem weiß, darüber zu gehen, zum Schluß mit einem fast trockenen und groben Pinsel mit weißer Farbe die "Lichter" aufsetzen. Du wirst bestimmt überrascht sein was das bringt.
Ansonsten hat der Marcel ja schon viel in diese Richtung gezeigt, da kann man gut abgucken. Fido hat auch mal eine kleine Serie über das Aufmotzen von LGP-Standard-Fahrzeugen gemacht, das ist auch ein guter Ratgeber. Das sind mehrere Beiträge, gib mal: "Fidos LGB-Wochen" in die Suche ein.
Die Anfänge deiner Alterung sehen schon mal gut aus!
Alle Angaben meiner Vorredner kann ich voll und ganz unterstützen. Es sind genau diese Details, welche dem Modell auch den speziellen Pfiff geben .... wenn man mag, denn von ganz neu bis fast verlottert liegen Welten dazwischen, da muss sich jeder selber seine Gedanken machen, wie er es gerne selber haben möchte. Die besten Anschauungsbeispiele findet man aber dabei immer noch in der Natur.
Zum Altern muss man sich auch Zeit nehmen .... viel Zeit, denn das wofür die Natur Jahrzehnte braucht, kann man nicht in 5 Minuten nachgestalten, speziell wenn man die verschiedenen Nuancen herausarbeiten will.
Alle meine Verwitterungsfarben sind entweder wasserlöslich oder in Pulverform. Dies hat den Vorteil, dass man aus ausprobieren kann, wie die Wirkung ist. Bei Nichtgefallen kann man dabei die gesamte Farbe wieder wegwischen. Dabei bleiben aber immer gewisse Spuren zurück, was einem aber bezüglich einem natürlichen Verwitterungseffekt entgegen kommt, denn etliche meiner Verwitterungsergebnisse ist die Summe von mehreren missglückten Versuchen.
Ich überspitze gewisse Merkmale beim Verwittern ganz bewusst, denn so kommt für mich erst so richtig Leben hinein: Holzalterung (Marcel)
Ich finde Dein Wäggelchen absolut toll. Die Alterungsprofis haben ja jetzt schon ihren Senf dazu gegeben . Darum zu Abwechslung mal ein Kompliment ohne Kritik! .
Hätte allerdings noch eine Frage: Weisst du was das für Holz ist?
Hallo auch ich möchte mein komplimet aussprechen, wenn du nicht schreiben würdest , es ist ein Model hätte ich gemeint , was hat er da für eine alte hütte fotografiert also weiter so saubere arbeit !!!
noch ein kleiner Tip zur farblichen Alterung, obwohl da ja schon viel gesagt wurde.
Unbehandeltes, helles Holz, und um solches handelt es sich ja bei Deinem Wagen auch im Vorbild, wird durch UV-Licht dunkler, etwa wie Bernstein. Durch Witterungseinflüsse wird es grau. Auch wird Holz gelegentlich mit Teeröl imprägniert. Danach ist das Holz zu Anfang fast schwarz, verblasst dann aber und nimmt allerlei Brauntöne an.
Nun stellt sich die Frage: was ist wo? Ganz einfach: Dort, wo die Sonne intensiv hinscheint, hast Du bernstein, grau und verblasste Farben und dort, wo sie nicht hinscheint, bleiben die Farben frischer. Bernstein wirst Du aber nur dort finden, wo das Holz nicht dem Regen ausgesetzt ist. Desweiteren: dort, wo es hinregnet, hast Du auch Grau, verwaschene und ausgebleichte Farben und eher schwammiges, als festes Holz, denn die Sommerringe quellen bei Regen auf und schrumpfen bei Trockenheit zusammen. Das macht das Holz auf Dauer mürbe und weich. Dort ist also die Stahlbürste angesagt.
Versuche mal zu Anfang etwas ganz Einfaches: Bearbeite ein Probestück mit dem Messer und der Stahlbürste, so, wie ich es in meiner ersten Antwort beschrieben habe. Auf der Oberseite heftig und auf der Unterseite zurückhaltender. Jetzt nimmst Du schwarze Farbpigmente aus dem Künstlerbedarf und gibst davon etwa eine Messerspitze in ein Schnapsglas Wasser. Die Pigmente lösen sich darin nicht auf, sondern sie schweben. Diese Brühe pinselst Du nun satt auf das zuvor malträtierte Holz. Die Pigmente werden sich an den rauhen, tiefen Stellen stark absetzen und an den erhabenen Stellen kaum. Dabei werden allerlei Grau- bis Schwarztöne entstehen und das ist gut so, denn es entspricht der natürlichen Farbgebung. Sollte es wider Erwarten zu dunkel sein, kannst Du nach dem Abtrocknen mit einem harten Pinsel darübergehen und einen Teil wieder herunterbürsten. Schmierfett-, Rost- und Moosflecken, setzt Du eher langsam und zaghaft. Arbeite Dich langsam mit Gefühl an die Sache heran und lass im Zweifelsfall den Wagen mal über Nacht stehen.
Ansonsten kann ich Dir nur raten, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und ganz bewusst zu schauen und aufzunehmen. Als Gedächtnisstütze kann Dir da eine Digitalkamera in Hosentaschengröße von Nutzen sein. Ich schleppe so ein Ding immer mit mir herum und es hat mir schon viel genützt. Nimm da aber nicht die nächstbeste, sondern suche Dir etwas Gutes heraus, sonst siehst Du auf dem Foto anschließend nicht das, was Du sehen willst.