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Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Mo 22. Jan 2007, 07:38
von Arnold
Hallo,

ich habe eine Frage wegen Hartlöten: Ich baue mir grade eine Dampfbremse, die ich verlöten will. Was passiert mit der Zylinderbohrung (12H7) beim Löten? Oder ist es besser, erst nach dem Hartlöten die Bohrung zu setzen?

Viele Grüße,
Richard.

Re: Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Mo 22. Jan 2007, 08:28
von Dampfer
Hallo Arnolad,
na verfolgst das Proekt immer noch. Find ich eigentlich wirklich gut. Bei ergab sich die Notwendigkeit noch nicht, da ich "flach" fahre. Bis jetzt tumindest.

Zum Hartlöten:
Gewinde soll man auf den Fall nochmals nachschneiden, wenn man hartlöten musste. Im Grunde ist es am besten etwas kleiner vorzubohren und dann entgültig aufzubphren. Frage ist natürlich der Genauigkeit, die die Bohrung zum rest der Bohrungen haben muss, wegen Aufspannen usw.

Gruß
Alex

Re: Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Mo 22. Jan 2007, 20:32
von Arnold
Hallo Alex,

danke für Deine Antwort.

Ja, ich baue noch an der Bremse, vielleicht lohnt es sich, dafür ein eigenes Thema zu eröffnen. Erste Versuche mit Druckluft waren halbwegs erfolgreich.

Ich hab eine Bremse schon verlötet und bin der Meinung, daß die 12H7 Bohrung für den Bremszylinder beim Löten gelitten hat. Trotz Teflonschnurdichtring (wie bei Regner) krieg ich das Dinge einfach nicht gescheit dicht.

Oder ich wickel das Teflonband falsch in die Rille? Eigentlich sollte der Teflonbandring doch ein paar Hundertstel Luft ausgleichen, oder?

Viele Grüße,
Richard.

Re: Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Mo 22. Jan 2007, 21:58
von Dampfer
Hi Arnold,
ich denke sie hat gelitten. Was meinen die anderen dazu? Fido, Marco euer Kommentar?

Ich denke Du wirst um ein leichtes Übermass nicht rum kommen und den Kolben neu drehen müssen.

Leicht der Kolben denn überhaupt leicht, oder zu leicht?
Was Du noch versuchen könntest ist das Teil mit Zahnpasta und Ölgemisch mit dem Kolben ausschleifen.
Aber mache Dir eine Vorrichtung, dass beide Teile absolut stabil laufen.....
Sonst machst Du mehr kaputt als schon ist..

Gruß
Alex

Re: Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Di 23. Jan 2007, 18:46
von Kolbenfresser
Hallo Richard

Ich würde an deiner Stelle ein eigenes Thema dafür eröffnen!

Ich bin auch an dieser Bremse interessiert. Ins Sinsheim habe ich festgestellt, das eine Bremse manche Situation entschäft hätte wenn man schneller zum stehen gekommen wäre.
Das Gestänge für die Bremse ist schon eingebaut, hatte auf die schnelle an die Lösung mit einem Servo gedacht.
Ein Dampfzylinder wäre aber stillecht.

Hast du dir schon gedanken gemacht eine O-Ring zu verwenden oder einen Dichtring aus Teflon zu drehen? Die Anforderungen sind ja nicht so hoch, wie bei einem Antriebskolben, die Rückstellung wird ja wahrscheinlich eine Feder übernehmen. Generell sollte aber diese Teflonwicklung schon ausreichen, wenn sie stramm gewickel ist.

Zum löten.
Könntest du deine Bohrung danach noch reiben?
Stell doch bitte auch ein Bild ein.


Gruß

Roland

Re: Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Mi 24. Jan 2007, 09:01
von Flachschieber
Hallo ,

zu der Frage mit dem Bohrungsverzug.
Leider verzieht sich die Bohrung beim hartlöten.Ich hab das an meiner Stütztenderlok auch erfahren.Da nützt kein Teflonband oder O-Ring.Nach kürzester Zeit war der Zylinder wieder undicht.

Deshalb:

Nach dem Hartlöten erst die Bohrung einbringen.Oder zumindest genügend Aufmaß im Zylinder lassen.

Was mir noch einfällt.Der Zylinder könnte noch zu retten sein wenn man eine Kugel mehrmals hindurchpressen könnte um die Bohrungsform wieder herzustellen.Ist eben die Frage ob man in den plastischen Bereich kommt sodass die runde Form auch erhalten bleibt.

UNd dann noch die Frage wo man eine Kugel herbekommt die dann vielleicht 10,02 hat.

Beste Grüße,

Marco

Re: Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Mi 24. Jan 2007, 09:17
von KK
Hallo Hartlöter,
Flachschieber hat geschrieben:Was mir noch einfällt.Der Zylinder könnte noch zu retten sein wenn man eine Kugel mehrmals hindurchpressen könnte um die Bohrungsform wieder herzustellen.Ist eben die Frage ob man in den plastischen Bereich kommt sodass die runde Form auch erhalten bleibt.

UNd dann noch die Frage wo man eine Kugel herbekommt die dann vielleicht 10,02 hat.

Beste Grüße,
Wie wäre es mit einer verstellbaren Reibahle, da müßte dann zwar ein nuer Kolben her, aber die Arbeit ist im Vergleich zu einem neuen Zylinder ja nicht nennenswert.

Wenn der Zylinder noch genug "Fleisch" hat würde ich aufbohren oder ausdrehen, zur Not auch auf ein krummes Maß.

Re: Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Mi 24. Jan 2007, 09:55
von Flachschieber
Hallo KK
Wie wäre es mit einer verstellbaren Reibahle
Auch ne Möglichkeit wenngleich etwas kostenintensiver.
Es gibt aber zum Glück auch "feste" Reibahlen mit 10,1 oder 10,2mm im Handel.

Beste Grüße,

Marco

Re: Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Mi 24. Jan 2007, 11:34
von Schmiermaxe
Hallo Richard,

Bauteile, die bereit eine Feinbearbeitung hinter sich haben, soll man anschließend nicht mehr wärmebehandeln. Aber auch an nur spanend hergestellten Teilen erhält man nicht immer die Kontur, die man erreichen möchte. Das liegt daran, daß jeder Werkstoff innere Spannungen hat (deren Betrag und Verteilung hängt vom Herstellungsverfahren ab). Durch die spanende Bearbeitung werden bestimmte Bereiche abgetragen. Dadurch wird das bisherige Kräftegleichgewicht gestört - das Bauteil verformt sich. Aus diesem Grund werden bestimmte Werkstücke vor der Bearbeitung spannungsfrei geglüht. Das geht nicht immer. Ein anderer Weg ist die möglichst symmetrische Gestaltung des Werkstückes - also eine genaue Bohrung in ein Rohr einbringen statt in eine rechteckigen Klotz.
Um das Verbinden des Zylinderrohres mit dem Lager- bzw. Abschlußdeckel durch Hartlöten zu umgehen, bieten sich andere bewährte Verbindungstechniken an.
Eine Variante ist die Ausführung des Zylinders als Zugankerkonstruktion.
Zylinderkonstruktion (Schmiermaxe)
Bild
Zugankerversion

Eine weitere Variante wär möglich, indem man außen am Zylinderrohr einen halbrunden Einstich vom Durchmesser des Sprengringes einbringt. Der außen liegende Gegenkörper hält den Sprengring in der Nut. Der Vorteil dieser Lösung ist, daß man so relativ lange Zylinder bauen kann ohne das Problem mit langen Zugankern zu bekommen.
Zylinderkonstruktion (Schmiermaxe)
Bild

Etwas abgewandelt davon die Lösung mit einem rechteckigen, geteilten Schließring. Das Rohr bekomm einen schmalen Flansch, hinter welchen der Schließring sitzt.
Zylinderkonstruktion (Schmiermaxe)
Bild

Aber auch das Einwalzen des Rohres ist möglich. Das geht sehr gut bei dünnen Rohren .
Zylinderkonstruktion (Schmiermaxe)
Bild


Viel Erfolg
Schmiermaxe

Re: Frage an die Hartlöter...

Verfasst: Mi 24. Jan 2007, 12:50
von Arnold
Hallo!

Danke für eure Antworten!

Ich bin inzwischen auch der Meinung, daß das so nix mehr wird. Es muß ein neuer Zylinder her, soooo groß ist der Aufwand ja nicht.

Hab mir inzwischen ein paar Dinge überlegt, der Zylinder wird vorne UND hinten mit 1,6er Schrauben verschraubt und mittels O-Ring abgedichtet.

Zu dem Thema Bremse gibt es inzwischen einen eigenen Threat, ich denke mal, daß es geschickter ist, alles was die Bremse und ihre Herstellung betrifft, dort zu behandeln.

@Schiermaxe: WOW"!!! Danke für die genialen Bilder!!!!

Viele Grüße,
Richard.