200 Liter Oeltonnen aus der Küche

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Moderator: Marcel

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Marcel
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200 Liter Oeltonnen aus der Küche

Beitrag von Marcel »

In 12 Bildern möchte ich gerne zeigen, wie ich aus Gewürzstreudosen und dem Blech von Senftuben, massstäblich richtige Oeltonnen hergestellt habe.

Hier das angesprochene Rohmaterial
Tonne01k (Marcel)
Bild

Zum Prägen der Wulste, habe ich in einem Abstand von 13mm, Messingdraht mit einem Durchmesser von 0,5mm auf ein kariertes Blatt Papier geklebt. Das angegebene Mass ist das Zuschnittmass des Bleches. Die fertige Tonne ist 39mm hoch und hat einen Aussendurchmesser von 27mm.
Tonne04k (Marcel)
Bild

Die Senftuben habe ich aufgeschnitten und glattgestrichen. Zum Prägen über die Messingdrähte habe ich das Blech gegen das Verrutschen mit Klebeband fixiert. Der oberen und unteren Abschluss ist auch schon angerissen.
Tonne05k (Marcel)
Bild

Danach wird das Blech umgedreht und mit der Reissnadel auf der Rückseite so tief angerissen, dass das Blech umgelegt werden kann.
Tonne07k (Marcel)
Bild

Bevor das Blech ganz umgelegt wird, habe ich zur Wulstbildung einen 0,3mm Messingdraht eingelegt.
Tonne08k (Marcel)
Bild

so präsentiert sich das Blech nach dem Prägen
Tonne10k (Marcel)
Bild

Von Hand habe ich das Blech bereits leicht vorgebogen, dabei den unteren Draht herausgezogen, da ich den nicht mehr brauche. Den oberen Draht habe ich nur teilweise rausgezogen, denn der vorstehende Teil wird später zum Verbinden der beiden Blechhälften auf der anderen Seite wieder hineingestossen.
Tonne12k (Marcel)
Bild

1mm starkes, beidseitig klebendes Scotch Montageband, habe ich auf die in der Höhe nun verkleinerte Gewürzstreudose geklebt
Tonne14k (Marcel)
Bild

Anschliessend wird die Folie abgezogen und das Blech daran festgeklebt, dabei wird, wie schon beschrieben der obere vorstehende Messingdraht zur Fixierung der Blechhälften in den Wulst der anderen Blechhälfte hineingestossen.
Tonne15k (Marcel)
Bild

Entfettet und grundiert mit Auto Haftgrund aus der Dose.
Tonne20k (Marcel)
Bild

Ich roste die Teile vor dem Fertiganstrich. Die rostigen Stellen sind mit dunkelgrauer Humbrolfarbe hinterlegt. Die rechte Tonne ist bereits mit Rostpulver behandelt.
Tonne21k (Marcel)
Bild

Hier das fertige Ergebnis, auch der Deckanstrich habe ich mit Humbrol gepinselt. Anschliessend aber auch nochmals die Verwitterungsspuren ergänzt
Tonne33 (Marcel)
Bild
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Blechbahner
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Re: 200 Liter Oeltonnen aus der Küche

Beitrag von Blechbahner »

Genial!

Mehr fällt mir dazu nicht ein :shock:


Gruß vom
Blechbahner
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Swissbahntreff
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Re: 200 Liter Oeltonnen aus der Küche

Beitrag von Swissbahntreff »

Hallo Marcel

Wie immer: Du bringst mich zum Staunen.
Sehr gute Idee - super Umsetzung.

Viele Grüsse
Frank
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Max 25 Kmh
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Re: 200 Liter Oeltonnen aus der Küche

Beitrag von Max 25 Kmh »

Hallo Marcel,

es gibt solche Blechtuben doch auch bei uns. ich habe Senf und Remouladensoße entdeckt und bereits eine Sammlung angelegt. Das nächste mal muss ich mit Schiebelehre einkaufen gehen, denn den Gewürzstreuer "Mirador" habe ich hier noch nicht entdeckt.... und dann heißts rosten üben.

Vielen Dank für Deine Anleitung!

Beste Grüße

Max 25 Kmh.
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Regalbahner
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Re: 200 Liter Oeltonnen aus der Küche

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Marcel ,

wie einfach und preiswert kann doch vorbildgerechter Modellbau sein :wink:
Die Tonnen sehen doch um einiges besser als meine Papiertonnen aus .
Werd ich also auch mal probieren müssen
nur mag ich keinen Senf :cry:
Danke für die Anleitung :!:

Tschau Christoph
geht nicht gibt's nicht

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Dampfer
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Re: 200 Liter Oeltonnen aus der Küche

Beitrag von Dampfer »

Hallo Marcel,
sieht echt geilt aus....

Ich kaufe bloß beim Migro die großen Dosen MIRADOR. Die wäre wohl doch etwas zu groß. :lol: :lol: ....
Aber echt klassse umgesetzt. Hut ab..

Gruß
Alex
Gruß Alex

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Marcel
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Re: 200 Liter Oeltonnen aus der Küche

Beitrag von Marcel »

Regalbahner hat geschrieben: nur mag ich keinen Senf
Christoph, es gibt auch Mayo -Tuben :D
Dampfer hat geschrieben:Ich kaufe bloß beim Migro die großen Dosen MIRADOR. Die wäre wohl doch etwas zu groß.
Alex, mit den grossen Dosen geht's auch, aber dann hat die Tonne den Massstab 1:12, wie diese hier, welche ich nach derselben Methode als Wassertonne gebaut habe

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Helmut Schmidt
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Re: 200 Liter Oeltonnen

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Marcel,

ich danke Dir für die Anregung und Dein hervorragendes Ergebnis hat mich inspiriert. :respekt:

Dabei muss ich sagen stehen aus unserer Küche keine Tuben zur Verfügung was aber kein Problem ist, denn es gibt ja Kupferprägefolie im Bastelladen.

Herausgekommen ist dieses. :D


Fass mit Bauteilen (Helmut Schmidt)
Bild
Hier ist mein 200 Liter Fass im Maßstab 1:22,5 mit seinen Bauteilen zu sehen.

Ich habe mir eine Polystyrolplatte genommen und die beiden Nuten eingraviert. Dann auf der Negativform die Wand vom Fass geprägt. Den Boden habe ich über der Polystyrolscheibe geprägt.

Dann die Fasswand über einem Rundmaterial gerollt und alles mit der Flamme zusammen gelötet. Die Naht habe ich mal bewusst beim Foto nach Vorn zeigen lassen, damit die zu sehen ist. :wink:
Zuletzt geändert von Helmut Schmidt am Do 7. Jan 2010, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
Helmut Schmidt
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Marcel
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Re: 200 Liter Oeltonnen aus der Küche

Beitrag von Marcel »

Toll Helmut, du hast meine Küchentischlösung weiter perfektioniert. Deine Variante gefällt mir sehr gut, vor allem auch mit dem Einbezug eines Deckels.

Wie hast du die Ausführung des oberen und unteren Wulstes gelöst? Denn beim Prägen geht die Abkantung auf die verkehrte Seite.

Mein Vorschlag mit dem Tubenblech (Materialstärke 0,15mm) ist natürlich nur ein Lösungsansatz, um zu zeigen, dass man gar nicht so weit suchen muss, um an Bastelmaterialien zu kommen. Speziell jetzt in der Vorweihnachtszeit, gibt es in den Bastelläden Prägebleche in Kupfer und anderen Materialien (Stärke 0,1mm), für die Weihnachtssternherstellung. Bierdosenblech (Stärke 0,07mm) eignet sich nicht besonders (habe es versucht), weil es zu stark federt.

Helmut was hast du für Blech verwendet?
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Helmut Schmidt
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Re: 200 Liter Oeltonnen aus der Küche

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Marcel,

begonnen habe ich natürlich nach Deinem Prinzip und über einem Polystyrolrest 2 Drähte gespannt. Ich habe hierzu federharten Stahldraht mit 0,5 mm Durchmesser verwendet. Der Stahldraht hat den Vorteil des er sich beim Prägen nicht so leicht wellt. Ich habe dann ein Stück Kupferprägefolie mit 0,1 mm Dicke darüber gelegt und durch darüber streichen mit den Fingern geprägt. Genau wie geplant war das Ergebnis dann auch, ich hatte eine sehr schöne exakte Prägung, nur sie war mir einfach zu schön. Deshalb habe ich noch so ein Stück Polystyrol mit 41 x 82 mm genommen und die zwei rot gekennzeichneten Nuten mit ca. 0,6 mm Tiefe eingearbeitet. Dann habe ich mit der Ecke von einem Stück Polystyrol die Prägung von hinten vertieft. Jetzt hatte die Prägung das Klassische aussehen und ich überlegte wie ich den oberen Rand machen könnte. Dazu fräste ich einen ca. 1 mm breiten und 0,6 mm tiefen Absatz an die Platte den ich blau gekennzeichnet habe.

Fass mit Tools (Helmut Schmidt)
Bild
Hier das Fass mit den beim Bau benutzten Hilfen.

Mit meinem Polsytyrolrest konnte ich jetzt den Rand auch sehr schön prägen. Da ich den Absatz aber erst auf einer Seite gefräst hatte, drehte ich mein Blech einfach um und prägte den zweiten Rand. Jetzt war ich am überlegen wie den Falz mache. Da kam mir das Zweite Stück mit den beiden Drähten drauf, jetzt doch noch zur Hilfe. Dazwischen konnte ich meine Kupferfolie jetzt klemmen und den Falz nach innen kippen. Da das Kupfer so weich ist, geht das wirklich sehr gut und mit einem Stückchen Polystyrol konnte ich alles auch schön glatt streichen. Jetzt brauchte ich nur noch meine Halteplatte durch ein dünnes Stahllineal ersetzen und ich konnte den Falz ganz umkippen. Durch den blauen Absatz drückte sich der Falz jetzt auch an der Kannte nicht platt und schon war das Blech fertig.

Das mit dem Deckel oder auch Boden für das Fass ist ganz einfach. Dazu habe ich mir 2 Scheiben mit 24,8 mm Durchmesser gemacht. Dann aus der Kupferfolie einen 29 – 30 mm großen Kreis ausgeschnitten. Dieses Stück Folie jetzt zwischen die Beiden Scheiben gelegt und das überstehende Material nach einer Seite umgelegt und schon war der Boden fertig.

Ja dann wie schon gesagt die Wand einfach rund gerollt und an der Naht zusammen gelötet. Den Boden rein gesteckt und durchgeschoben und auch verlötet. Das Resultat steht ja dabei und die Beulen und Dellen sind auch erst nachdem das Fass fertig war, von mir angebracht worden.

Altern kommt natürlich auch noch, aber erst mal kommen noch mehr Fässer. :wink:
Zuletzt geändert von Helmut Schmidt am Do 7. Jan 2010, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
Helmut Schmidt
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