Stangenpuffer basteln ohne CNC
Verfasst: So 3. Sep 2006, 22:52
Moin zusammen,
es sind manchmal die kleinen Dinge des Lebens, die einen zur Verzweiflung treiben.
Z.B. ist die Anfertigung eines einigermaßen vorbildgerechten Stangenpuffers nicht trivial – vor allem ohne CNC, rapid prototyping o.ä.
Meine ersten Versuche, einen typischen RhB-Stangenpuffer zu basteln, gingen in die Tonne.
Nun habe ich es nochmals ordentlich probiert. Die Schritte sind hier beschrieben, in der Hoffnung, dass der eine oder andere etwas davon für sich übertragen kann. Der Puffer entstand mit konventionellen Methoden. Ganz ohne Werkzeug geht´s aber nicht. Eine kleine Drehbank ist schon erforderlich, eine kleine Fräse zumindest hilfreich. Ich stelle das ganze mal unter Modellbautechniken ein. Das ist keine Bauanleitung, sondern soll mehr eine Anregung sein.
Ziel der Begierde ist wie gesagt ein RhB-Stangenpuffer, wie er z.B. an allen Dampflokomotiven der RhB zu finden ist. Beim Original ist die Pufferaufnahme vermutlich geschmiedet,
im Modell bringt sie einen zur Verzweiflung. Kiss interpretiert den Puffer wie folgt ...... (leider auch nicht ganz richtig
)

(1) Ein kleines Stückchen Rundmaterial wird zunächst grob zu einem Hut gefräst. Die „Hutkrempe“ stellt später die Befestigungslaschen des Puffers zum Rahmen dar. Wichtig ist, dass ein Stück vom Rundmaterial verbleibt, um das Werkstück in die Drehmaschine nehmen zu können. Eine Zentrierbohrung ist sehr hilfreich. Der „Hut“ wird zu einem Kegel gedreht. Dabei ist das vorderste Stückchen der Pufferaufnahme zylindrisch, nach einigen Millimetern beginnt der Kegel, der sich bis zu den Befestigungslaschen aufweitet.

(2) Die vier Seitenflächen werden plan gefräst. Da kann man entweder viel rechnen und sich die Winkel bestimmen, oder man arbeitet empirisch.
Ich habe mich für letzteres entschieden, nachdem ich mir mit höherer Mathematik schon jede Menge Werkstücke versaute.

(3) Nun wird der Keil zwischen den Hülsenblechen ausgefräst. Auch hier tastete ich mich langsam an das Endmaß heran. Die verbleibende Wanddicke ist nicht ganz maßstäblich, der Puffer wird dafür aber später schön stabil.

(4) Der Puffer wird auf den Durchmesser der Pufferstange aufgebohrt. Mein Puffer soll später ein Urmodell für den Guss werden, insofern konnten in diesem Schritt auch bereits die Befestigungsschrauben eingesetzt werden.
Wer seinen Puffer später richtig verschrauben will, lässt diese besser noch weg.

(5) Die Pufferhülse kann jetzt von dem Rundmaterial gelöst werden. Ich habe das ganz primitiv mit der Modellbaukreissäge gemacht
und die Befestigungslaschen noch ein wenig befeilt. Mein Puffer soll später mittels Montagenasen befestigt werden, die in diesem Schritt gleich mit befestigt wurden.


(6) Auch der Pufferteller sollte gedreht werden. So kann man die leichte Wölbung nachempfinden. Dabei bitte nicht vergessen, dass man auch die Rückseite entsprechend konkav ausdreht.
Anschließend wird das Drehteil auf die richtige Form zugesägt oder gefräst und die Pufferstange eingelötet.

(7) Jetzt fehlt nur noch ein kleines Teilchen, dass die Feder des Puffers darstellen soll. Der Einfachkeit halber, habe ich das Teilchen vorbildwidrig einfach gedreht
(man sieht eh nicht allzu viel davon
). Irgendwo hier im Forum schreibt Max 25km/h aber was über richtig gewickelte Federn. Wer mag, kann ja mal recherchieren.

Die Teile für den Puffer sind damit fertig. Zusammengesteckt sieht das dann so aus …..


Zu Lösen bleibt noch die Frage der Federung. Mir schwebt da irgendwas mit einem Federstahldraht hinter der Pufferbohle vor, der gleichzeitig den Puffer auch am Verdrehen hindert. Eure Ideen dazu
Noch ´ne Anmerkung: einen Puffer auf diese Weise konventionell herzustellen ist eine tagesfüllende Beschäftigung.
Meiner dient ja als Urmodell, da kann man sich das schon mal gönnen. Dies nur als Warnung, falls nun jemand ganze Züge so ausrüsten will.
Grüße vom St
ffel
es sind manchmal die kleinen Dinge des Lebens, die einen zur Verzweiflung treiben.





Ziel der Begierde ist wie gesagt ein RhB-Stangenpuffer, wie er z.B. an allen Dampflokomotiven der RhB zu finden ist. Beim Original ist die Pufferaufnahme vermutlich geschmiedet,



(1) Ein kleines Stückchen Rundmaterial wird zunächst grob zu einem Hut gefräst. Die „Hutkrempe“ stellt später die Befestigungslaschen des Puffers zum Rahmen dar. Wichtig ist, dass ein Stück vom Rundmaterial verbleibt, um das Werkstück in die Drehmaschine nehmen zu können. Eine Zentrierbohrung ist sehr hilfreich. Der „Hut“ wird zu einem Kegel gedreht. Dabei ist das vorderste Stückchen der Pufferaufnahme zylindrisch, nach einigen Millimetern beginnt der Kegel, der sich bis zu den Befestigungslaschen aufweitet.

(2) Die vier Seitenflächen werden plan gefräst. Da kann man entweder viel rechnen und sich die Winkel bestimmen, oder man arbeitet empirisch.



(3) Nun wird der Keil zwischen den Hülsenblechen ausgefräst. Auch hier tastete ich mich langsam an das Endmaß heran. Die verbleibende Wanddicke ist nicht ganz maßstäblich, der Puffer wird dafür aber später schön stabil.


(4) Der Puffer wird auf den Durchmesser der Pufferstange aufgebohrt. Mein Puffer soll später ein Urmodell für den Guss werden, insofern konnten in diesem Schritt auch bereits die Befestigungsschrauben eingesetzt werden.



(5) Die Pufferhülse kann jetzt von dem Rundmaterial gelöst werden. Ich habe das ganz primitiv mit der Modellbaukreissäge gemacht



(6) Auch der Pufferteller sollte gedreht werden. So kann man die leichte Wölbung nachempfinden. Dabei bitte nicht vergessen, dass man auch die Rückseite entsprechend konkav ausdreht.


(7) Jetzt fehlt nur noch ein kleines Teilchen, dass die Feder des Puffers darstellen soll. Der Einfachkeit halber, habe ich das Teilchen vorbildwidrig einfach gedreht




Die Teile für den Puffer sind damit fertig. Zusammengesteckt sieht das dann so aus …..


Zu Lösen bleibt noch die Frage der Federung. Mir schwebt da irgendwas mit einem Federstahldraht hinter der Pufferbohle vor, der gleichzeitig den Puffer auch am Verdrehen hindert. Eure Ideen dazu



Noch ´ne Anmerkung: einen Puffer auf diese Weise konventionell herzustellen ist eine tagesfüllende Beschäftigung.



Grüße vom St
