Mein erstes "Elektrogras"

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Moderator: Marcel

Solaris
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Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Solaris »

Hallo liebe Buntbahner,
lange Zeit war ich Mitleser, jetzt nach unserem Hausbau habe ich auch etwas Zeit zum Eisenbahn basteln. Ich bin am Bau einer kleinen Innen- und Gartenbahn, mit Durchfahrt vom Keller in den Garten. Nachdem der Platz recht beschränkt ist, baue ich für den Keller einige Module, nach bekanntem Modulstandard. Im Moment bin ich an meinem Erstlingswerk, ein kleines Brückenmodul.

Nachdem ich die ersten "Papiergraskrümel" aufs Modul gestreut hatte, war mir klar, dass ich das nicht wollte. Das Ganze erinnerte mich irgendwie an die HO Bahn aus Kidnerzeiten (topfebenes Brett + Grasfolie).

Nach etwas stöbern im Internet und in den Zeitschriften kommt man relativ schnell auf die elektrostatische Beflockung. Der örtliche Händler grinste nur, als ich nach dem Preis für das Heki Gerät fragte ... 800 Euro sind fernab aller Vernunft, einen Verleih des Gerätes gab es bei Ihm nicht. Die Pusteflasche von Noch war im Moment nicht da.

Im Internet sind verschieden Baupläne von kleineren Elektrostaten zu finden, fertig habe ich solche ein Gerät jetzt aber nur bei einem Hersteller in Österreich gefunden, wo ich das Gerät für 80,80 Euro bestellen konnte.

Das Gerät wurde schnell geliefert, nach einem kurzen Test habe ich mich an die erste Beflockung am Modul gemacht. Das Ergebnis ist im Bild zu sehen...
Die Beflockung klappt ganz gut. Ich habe Umbra Abtönfarbe (heute bei Lidl im Angebot) und Ponal gemischt und dick aufgestrichen. Das Noch Gras in das Sieb und mit einem Holzstock vorsichtig an das Sieb geklopft oder etwas gerührt. Das Klopfen scheint mir die bessere Methode zu sein. Momentan ist der "Rasen" noch etwas zu gleichmäßig, ich übe noch... Am Berg ist die Sache schwieriger, das Gras richtet sich nach den E-Feldlinien aus, und die sind nun mal senkrecht zum Berg, d.h. absolut gesehen "schräg" und damit nicht unbedingt wirklichkeitsgetreu.

Ich frage mich was das teurere Gerät besser kann. Ich vermute dass das Heki Gerät bedingt durch die höhere Spannung mehr Kraft auf das Gras ausübt und die einzelnen "Halme" besser "strammstehen". Ansonsten bin ich mit meinen ersten Versuchen ganz zufrieden. Falls jemand den Hersteller braucht, könnt Ihr Euch ja melden.

Verschneite Grüße
Solaris
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1. Versuche mit der elektrostatischen Beflockung
1. Versuche mit der elektrostatischen Beflockung
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Erich
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Re: Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Erich »

Hallo Solaris,

gib Dir nur nicht solche Mühe, es soll doch wohl kein Englischer Fußball-Hangrasen
werden, oder :wink:
Ich streue meine Sachen mit der Hand, das wird halt unregelmäßig aber ist es in der Natur ja auch, vor allem solltest Du den Abhang mit weiteren Grasflockenfarben etwas auflockern, auch eventuell mal ne andere Sorte verwenden von nem anderem Hersteller, denn auf eine '' Wildwiese'' wachsen ja auch nicht nur die gleichen Sorten. Das soll jetzt keine Kritik sein, nur ein Rat :!:
Ich habe mir meine Anregungen aus dem Buch geholt : '' Modellbahnlandschaft''
aus dem Alba-Verlag. Kostet 11,90 und ist meiner Meinung nach jede Teurone Wert.
Viele Hinweise kannst Du auch in den Beiträgen eines Buntbahners finden der olle Holzklohs auf kleine Hügel baut und nebenbei noch ein paar Feldbahnen drumrum baut. Leider wohnt der in der Schwiez und hält hier in der Nähe bestimmt keine Vorlesungen für Lernwillige Buntbahner, oder :wink:

Viele Grüße Erich

PS kann leider erst ab Februar ein paar Bilder einstellen!
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Waldbahner a.D.
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Re: Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Irgendwo im Internet habe ich auch mal einen Schaltplan für solch ein Teil gefunden. Mein Vater hat schon einige davon zusammengebaut und die funktionieren ebenfalls recht gut. Für unsere Vereinsanlage tut sie gute Dienste.

Wenn ich den Link mal wieder finde stelle ich ihn hier noch mit ein.

Gruß vom Gerd
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Re: Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Sooo... wer lange sucht findet auch mal ne Flasche Korn :bia:

Wir bauen diese Variante in dem Kunststoffrohr und haben damit ganz gute Erfahrungen gemacht.
http://www.finescale.org/howtos/elektro ... ostat.html

Weitere Links zum Thema gibts noch hier. Die Technik und der Schaltplan ist immer der selbe :
http://www.uli-eckhardt.de/bahn/elektrostat.shtml
http://www.der-moba.de/Inhalt/Artikelve ... egras.html

Gruß vom Gerd und viel Spaß beim "Grasen" :sleepingcow:
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Helmut Schmidt
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Re: Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Helmut Schmidt »

Waldbahner hat geschrieben:Wir bauen diese Variante in dem Kunststoffrohr und haben damit ganz gute Erfahrungen gemacht.
http://www.finescale.org/howtos/elektro ... ostat.html
Gruß vom Gerd und viel Spaß beim "Grasen" :sleepingcow:
Hallo Gerd,
so ein Hochspannugsteil besitze ich inzwischen auch, nur der Einsatz mit einem Sieb hat mich auch nicht so recht zufrieden gestellt. :?

Könntest Du den Aufbau und den Einsatz des Kunststoffrohres bitte noch etwas näher erklären. :heiss:

Abschließend würde mich noch interessieren, welche Fasern sich besonders gut eignen. :idea:
Helmut Schmidt
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Re: Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Morgen Helmut,

ich werd mal versuchen, ob ich heute Abend ein paar Bilder unserer "Kanone" machen kann. Dann kann ich daran den Aufbau noch mal schnell erörtern.

Allgemein seit noch folgendes zu sagen :

:arrow: Grasfasern : Es eigenen sich alle Kunstgrasfasern für den Modellbau. Mein besonderer Tipp heißt aber : nehmt lange ;-) Damit sieht das Ergebniss wirklich umwerfend aus. Wichtig ist auch das vermischen verschiedener Farben. Eine Wiese ist nicht Monoton RAL-3XXX. Mal einen dunkleren Fleck hier, etwas Gelb hier dazu, und dann kunterbunt weiter.

:arrow: Beim Aufkleben muß darauf geachtet werden, daß die Feuchtigkeit des Klebemediums dazu benötigt wird, den Massepol zum Begrasungsgerät darzustellen. Ich habe dafür gerne verdünnten Weißleim genommen (1:1). Der Boden wird im Vorfeld mit brauner :!: Abtönfarbe gestrichen um den Erdboden darzustellen. Durch die Farbe zieht später das Wasser des Klebers nicht so schnell in den Gips ein und die Wiese sieht besser aus als wenn man grün drunter pinselt.

:arrow: Immer in kleinen Abschnitten arbeiten. Somit läuft man keine Gefahr, daß der Kleber irgendwann schon zu trocken ist und das Gras später wieder runterfällt.

:arrow: Und versucht bitte euch von beiden Elektroden des Hochspannungsteils fern zu halten... Ist angenehmer :idea:

Hier noch ein paar Bilder meines Spur-N Dioramas, welches mit unserem Gerät begrünt wurde. Leider nicht die besten... wie immer ;-)
Bild

PS.: Die Bilder bei diesem Link http://www.finescale.org/howtos/elektro ... ostat.html sind auch in 1:160 :!:

Gruß vom Gerd
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Re: Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Noch ein Nachtrag zu dem Thema :

:arrow: überlegt euch vor dem Begrasen die richtige Reihenfolge.
Steine, Hölzer oder Wege, sowie alle Teile, welche auf einer Wiese herrumliegen könnten vor dem Gras auftragen, wenn diese sich dort schon länger befinden.
Anschließend sas Gras drum herum wachsen lassen. Somit hängen die Grashalme an den Rändern schön über den Weg, Die Steine und Hölzer sind schön umwachsen und Kleberspuren werden verdeckt.

:arrow: Auch Buschwerk kann bereits vor dem Gras eingebracht werden. Islandmoos bildet hierfür z.B. die Grundlage. Aufkleben und dann die Wiese rund herum wachsen lassen, so daß der "Fuß" des Mooses (nicht Moses... das war der mit dem Meer) auch gegrast wird. Wenn das Gras fest ist wird das Moos mit dem gleichem Klebergemisch "getränkt" und dann mit Turf und anderem Beklockungsmaterial abgedeckt, wobei man wieder bis über das Gras "wuchern" läßt. So bekommt man einen nettes Buschwerk.

:arrow: Übrigens läßt sich das Gerät und die Fasern auch für Sträucher einsetzen. Einfach mal ausprobieren ;-)

Gruß vom Gerd
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Re: Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Wie gefordert folgen nun ein paar Infos zu unserem Begrasungsgerät.

Begraser_2 (Waldbahner)
Bild
Ein Blick in das Maul... Hier werden die Grasfasern rein gepackt, anschließend den gelöcherten Deckel einer Pringels-Dose drauf und das Gras kann durch leichtes Schütteln des Gerätes in den Kleber fallen. Der Aluwinkel als +Elektrode war ein wenig mickrig, weswegen Vatern einen zusätzlichen Drahtbügel untergeklemmt hat.

Begraser_3 (Waldbahner)
Bild
Das andere Ende. In dem "Grif" ist die ganze Hochspannungstechnik eingebaut. Es gehen somit nur 3 Kabel raus und zwar zwei Zum Netzteil für die Stromversorgung und das braune ist die Masse-Elektrode, welche an den Kleber muß. In der Endausführung (Die Bilder zeigen die erste Ausführung) ist hier hinten noch ein Deckel mit Kontroll LED und Ausschalter drauf.

Begraser_4 (Waldbahner)
Bild
Das ganze Teil ist ca 30cm lang und besteht aus einem 50mm Abwasserrohr und einem Addapter für Abläufe. Welche Größe genau probiert ihr am besten mit einem Pringels-Dosen-Deckel aus ;-)

Das wars auch schon im wesentlichen.

Gruß vom Gerd
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Helmut Schmidt
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Re: Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Helmut Schmidt »

Waldbahner hat geschrieben:Wie gefordert folgen nun ein paar Infos zu unserem Begrasungsgerät.
Hier werden die Grasfasern rein gepackt, anschließend den gelöcherten Deckel einer Pringels-Dose drauf und das Gras kann durch leichtes Schütteln des Gerätes in den Kleber fallen.
Gruß vom Gerd
Hallo Gerd,
danke für den Bericht, man gut das ich gleich neben dem Werksverkauf von Bahlsen wohne und einmal über die Straße ist gleich der Bieber daheim. :roll:
Nur geht es jetzt erst mal wieder auf Dienstreise nach Stuttgart :evil: und damit verschiebt sich das Projekt leider mal wieder, aber bis zum Wochenende muss das irgendwie noch werden. :roll:
Helmut Schmidt
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Re: Mein erstes "Elektrogras"

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hi Helmut,

dann wünsche ich viel Spaß beim Basteln ;-)

Was ich noch erwähnt habe zu vergessen... ne umgekehrt. Durch die Auswechselbaren Deckel kann man welche mit vielen Löchern für großflächiges Arbeiten verwenden, oder aber auch Deckel mit nur einem Loch, wenn man gezielt kleine Grasbüschel zwischen Gleisen oder entlang der Bahnsteigkante setzten möchte. Gegenüber dem Sieb ein nicht zu verachtender Vorteil ;-)

Gruß vom Gerd
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