Getriebe für Zahnradlok (war: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok)

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Moderator: fido

furkabahn
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Getriebe für Zahnradlok (war: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok)

Beitrag von furkabahn »

Hinweis von Fido: Dieser Beitrag ist die Fortsetzung von Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht




Hallo Stefan,

die Detailierung und Lackierung hast du sehr schön hinbekommen :top:

Schade jedoch das die Lok fast den gleichen Murks als Antrieb drin hat wie vor ca. 20 Jahren meine DFB HGm 51. Das war einfach nicht dauerfest und hat sich laufend zerlegt. Ein solches Schneckenrad reicht einfach nicht um das Drehmoment zu übertragen, noch dazu wo die Schnecke nur auf einer Seite gelagert ist und sich die Welle nach vom Schneckenrad wegbiegen kann. Es fliegt dir sicher nicht akut um die Ohren, aber zu wirst einen extremen Verschleiss am Schneckenrad haben und dauernd tauschen müssen.

Schau dir mal das Antriebskonzept von Ottmars Brünig HGm an (die Inzwischen zu meiner BVZ HGm geworden ist). Wenn man zwei Zahnräder haben möchte kann man auch zwei kleinere Motoren nehmen und jede Achse einzeln antreiben.
Meine HGm 51 habe ich mit einem Faulhabermotor mit 10:1 Planetengetriebe und folgendem 3:1 Metall-Kegelgetriebe (gut und günstig bei amazon :wink: ) optimieren können, denn so musste ich nur den Motor mit Getriebe aber nicht den Antrieb über die Zahnriemen wechseln. Die läuft jetzt auch butterweich und extrem zuverlässig.

Zudem wirst du mit dem Motor in zusammen mit verchromten LGB Rädern keine lange Freude haben, denn die Chromschicht brennt da im Nu runter. Das Optimum wäre hier ein Motor mit höherem Wirkungsgrad (z.B. Faulhaber oder Maxon Glockenanker) und Edelstahlräder.

Also hab den Mut den Antrieb nochmal ordentlich anzugehen - so schön wie das Gehäuse zu werden scheint lohnt sich das auf jeden Fall.

Grüße und viel Erfolg bei der Fertigstellung
Joachim
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Henner (Henry)
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Re: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht

Beitrag von Henner (Henry) »

Stefan, Joachim,
Die Chromschicht könnte auch deswegen schneller verschleissen, da die Treibräder auf der Zahnstange rutschen. Das kommt daher, dass bei einem auf der Treibachse befestigten Zahnrad der Teilkreisdurchmesser nicht mit dem Radddurchmesser übereinstimmt. Da wir schon dabei sind: Willst Du nicht die hässlichen LGB Zahnräder durch etwas Gefälligeres tauschen, siehe z.B. meine Wasseralfinger Lok. DXF-Files kann ich Dir liefern.
Gruss
Henner (Henry)
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Stefan Richter
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Re: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht

Beitrag von Stefan Richter »

Hallo Joachim,

danke für deine Rückmeldung und auch deine kritischen Anmerkungen.
Du hast recht, dass die Standard LGB Teile nicht die dauerhaftesten sind für diese Belastungen, aber für den Anfang das für mich einzig naheliegende in der Beschaffung. Daher muss ich sagen, dass es für mein Erstlingswerk tut und das sogar sehr gut. Aber ob dies meinem Anspruch in einigen Jahren noch genügt, weiß ich selbst nicht. Daher habe ich bei der Konstruktion alles so geplant, das die einzelnen Komponenten des Antriebs mit wenigen Handgriffen und Schrauben ausgetauscht werden können.

Daher würde mich deine Idee mit den Planetengetriebe und den Getriebe sehr interessieren. Welches Motor-Modell nutzt/empfiehlst du genau? Könntest du mir da links (gerne auch direkt per Mail) zu den Komponenten in dem Webshop deiner Wahl schicken? Die schier unendliche Vielfalt hat mich bisher überfordert.

Und: wo hast du dein "Stadler" Typenschild/Logo machen lassen und nach welcher Vorlage?

Vielen Dank und viele Grüße
Stefan
Stefan Richter
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Re: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht

Beitrag von Stefan Richter »

Hallo Henry,
überwiegend nutze ich 1mm Einschneider für Kunststoff/Acrylglas, Zustellung 1,2mm, 24k Umdrehung, Vorschub: 1800mm/min
Schnittdatenrechner nutze ich von der Firma Sorotec - kleine Software, die man kostenlos auf deren Homepage downloaden kann. Meine Erfahrung ist aber, das bei zu langsamem fräsen das Material verklebte oder schmolz - daher habe ich ein deutlichen schneller Vorschub als das Programm berechnet hat.
Und meine Fräser bestelle ich bei https://hc-maschinentechnik.de/VHM-Scha ... -A-3-Blank

Tatsächlich würde mich dein Zahnrad sehr interessieren. Wenn du mir da Daten zur Verfügung stellen kannst, sehr gerne! Gibt es denn für die LGB Zahnstange eine Modulgröße? ich habe noch nichts passendes gefunden.

Viele Grüße
Stefan
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Henner (Henry)
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Re: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht

Beitrag von Henner (Henry) »

Hallo Stefan,
Danke für die Antwort. Die Parameter werde ich mal ausprobieren. Ich hatte mich bisher nicht getraut, so hohe Vorschübe zu verwenden.
Zur Zahnstange: Der Modul ist 1,15 (Vermessung der Zahnstange). Pressure Angle (Eingriffswinkel?) 14°, Kopfspiel 0,1mm. Ich habe das dxf-File für 30 Zähne, besitze aber ein Programm, das dxf's für beliebige Zähnezahlen erzeugen kann, siehe meinen Thread über die Wasseralfinger Zahnradlok.
Gruss
Henner (Henry)
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Z13
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Re: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht

Beitrag von Z13 »

Hallo,

für die Zahnrad Interessenten stelle ich mal eine kleine von Heinz erstellte Tabelle ein.

Es ging damals um das richtige Zahnrad für meine Z 1 -5 , damit die Zähnezahl zum Radumfang passt, damit es keine Reibungsverluste gibt.

Bild

Friedl Junginger hat mir damals dann die richtigen Zahnräder gemacht.
Meine Z13, welche noch früher gebaut wurde, fährt seit Jahren mit einem Modul 1 Kunststoffzahnrad problemlos auf der LGB Zahnstange.

Viele Grüße
Manfred
....Zahn um Zahn den Berg hinauf....
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Henner (Henry)
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Re: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht

Beitrag von Henner (Henry) »

Manfred,
vielleicht sollten wir Fido bitten, diese Diskussion abzutrennen, um Stefan's Baubericht nicht zu verwässern. In Kürze: Ich habe Probleme, Deine Tabelle zu verstehen. Bei der Berechnung des Moduls bin ich noch mit Dir einig, aber dann gehe ich verloren. Du schreibst, dass bei Deiner Lok die Laufräder einen Durchmesser von 39,4mm haben, während der Aussendurchmesser Deines Zahnrads 41,5mm beträgt. Damit "rumpelt" Deine Lok über Weichen und die Zahnstange muss eine spezielle Befestigung haben, da der "Zahngrund" der Zahnstange von LGB ziemlich genau auf Schienenhöhe liegt, während Dein Zahnrad tiefer greift. Der Teilkreisdurchmesser passt einigermassen. Wo liegt mein Denkfehler?
Gruss
Henner (Henry)
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Z13
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Re: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht

Beitrag von Z13 »

Hallo Henner,

das ist nicht meine Lok, sondern die Achensee-Lok von Regner welche Du da zitiert hast.
Die Werte wurden am Modell gemessen, komischerweise fahren die Loks aber einwandfrei auf LGB Zahnstangen.

Es ging hier auch mehr um das passende Zahnrad für meine Z-Loks zu finden/errechnen nachdem ich sehr viel Geld
für falsch gefertigte Zahnräder ausgegeben habe.

Ja, vielleicht kann Fido den Beitrag von dieser Diskussion befreien, danke.

Viele Grüße
Manfred
....Zahn um Zahn den Berg hinauf....
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Henner (Henry)
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Re: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht

Beitrag von Henner (Henry) »

Oups,
Typischer Fall von Senilität auf meiner Seite. Die Achenseelok hat ja ebenfalls das vertikal versetzte Zahnrad, deswegen lassen sich Treibraddurchmesser und Teilkreisdurchmesser sehr gut anpassen. Ist "Manfred" das aktuelle Zahnrad Deiner Lok? Wenn ja, ist Dein Zahnrad mit 23 Zähnen und Modul ca. 1,15 der bestmögliche Kompromiss für Dein Antriebskonzept, da der Aussendurchmesser des Zahnrads etwas geringer als der Laufraddurchmesser ist. Wenn ich das richtig sehe, hast Du aber eine Umfangsdifferenz von 14mm/Radumdrehung. Dadurch rutscht natürlich das Treibrad auf der Zahnstange und vermindert die Zugkraft. Bei meiner Lok hatte ich das Glück, dass die beiden Umfangswerte auch wegen des nach oben versetzten Zahnrads exakt übereinstimmend gemacht werden konnten, sodass ich keine Reibungsverluste habe (Teilkreisdurchmesser = Treibraddurchmesser). Das zeigt sich auch dadurch, dass das Chassis ohne die hemmenden Zylinder, aber mit Zahnradeingriff, sehr leicht läuft. Ein nicht ganz ebener Tisch genügt.
Eine Frage noch aus Neugier: Was waren die Daten von dem nicht-passenden Zahnrad?
Gruss
Henner (Henry)
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Z13
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Re: Schafbergbahn VZ34 Dieselelektrische Zahnradlok - Baubericht

Beitrag von Z13 »

Hallo Henner,
hier meine abschließende Antwort:

Meine Lokräder haben 30,0 mm Durchmesser und damit einen Weg von 94,2 mm pro Raddrehung.
Das von Friedl gemachte Zahnrad hat 26 Zähne und damit einen Weg von 93,5 mm und passt damit hervorragend
für mein auf der Antriebsachse sitzendes Zahnrad.
Bild

Die nicht passenden, teuren, Zahnräder haben 23 Zähne und werden jetzt als Ladegut verwendet.

Viele Sonntagsgrüße
Manfred
....Zahn um Zahn den Berg hinauf....
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