heute wird es dreckig und staubig.
Dabei war es eigentlich ganz anders gedacht - zumindest bei Vorbild.
Das Vorbild:
Ab 1935 stelle die Deutsche Reichsbahn geschweißte Großraum-Klappdeckelwagen mit Schwerkraftentladung in Anlehnung an die ab 1925 beschafften genieteten KKt Saarbrücken/ KKt 26 in Dienst.
Die neuen Wagen erhielten ebenfalls den Gattungsbezirk Saarbrücken und wurden später als KKt 45 bezeichnet.
Ab 1944 wurden die Wagen nicht mehr mit Lenkachsen, sondern mit Pressrahmendrehgestellen geliefert.
Die ursprünglich verbaute Scharfenbergkupplung wich später der Regelzugvorrichtung mit Haken und Spindelkette.
Die bei der Deutschen Bundesbahn verbliebenen Wagen wurden ab 1964 zu Tad-u 958 umgezeichnet.
In Dienst gestellt wurden die Wagen als geschlossene bzw. abgedeckte Wagen für den Kokstransport.
Der ursprüngliche Zweck war also Koks trocken und nässegeschützt zu transportieren.
In Ermanglung von Wagen für den Transport von Kalk und ähnlichen Gütern (ein Großteil der klassischen Klappdeckelwagen war Ende der 40er Jahre bereits über 30 Jahre alt) wurden die KKt bzw. Tad-u jedoch immer wieder hierfür herangezogen.
Mitte der 60er Jahre zeichnete sich schließlich erst das Ende der kleinen Vorkriegswagen ab, ehe 1970 schließlich auch die Vierachsigen Großraumwagen aus dem Betriebsbestand ausschieden.
Das Modell:
Bei unserem Tad-u sind Wagenkasten, Seitenklappen, Deckel und Drehgestelle im 3D-Druck entstanden.
angesetzte Griffe entstanden aus 1,0 mm gerichtetem Schweißdraht.
Die Kupplungen stammen von der Westsächsischen Feingusswerken - die Bremsschläuche von Wolfgang Frey.
Für den Druck der von mir gesetzte Beschriftung zeichnet sich wieder Tobias Koch verantwortlich.
Die geätzten Zettelkästen stammen von Torsten Schoening.
Sowohl die Deckel als auch die Seitenklappen sind beweglich, so dass der Wagen be- und entladen werden kann.





Da der Wagen mit seiner Alterung etwas aus der Masse heraus stich, möchte ich auch ein paar extra Worte hierzu verlieren.
Natürlich hätte man den Wagen als Kokswagen altern können, aber das wäre wohl kaum so interessant gewesen.
Das Erscheinungsbild des Wagens soll den letzten Einsatzmonaten entsprechen - der Wagen ist ja nur sehr knapp in die Epoche IV gesprungen.
Begonnen habe ich die Patinierung damit alle Stellen an denen sich Kalk länger bzw. intensiver ansammelt mit der Airbrush "Beige" zu spritzen.
Insbesondere den "Sims" des Ringgurtes oberhalb der Seitenklappen, die Flächen unterhalb der Schütten an den Wagenenden, die Einpolterungen der Tritte im Oberkasten und den Bereich zwischen den Klappen.
Im Anschluss wurden einige Ausbesserungsflicken in "Graubeige" aufgebracht, ehe die Verschmutzung mit "Reinweiß" fortgesetzt wurde.
Letzteres war insbesondere zwischen und auf den Klappen, sowie unterhalt der Scharniere der Fall.
Von oben her wurde außerdem leicht über alle Kanten gespritzt.
In Anschluss wurde mit Pulverfarben in "Beige" und "Weiß" weitergearbeitet, wobei durch Abziehen mit einem breiten Pinsel die Läuferspuren erzeugt wurden.
Mit Ölfarbe "Lampenschwarz" wurden Fettspuren und Ölläufer an den Drehgestellen, Puffern und unterhalb der Kupplungsführung angebracht.
An den Drehgestellen wurde dann nochmal mit etwas Pulverfarbe "nachgestaubt".
Mit in Nitroverdünnung gelösten Pigmenten wurden die Bremssohlen abgesetzt.
Abschließend Erfolgte ein Überzug



Der Wagen stellt somit eine nette optische Abwechslung in den sonst durch braune und schwarze Wagen geprägten Zügen dar.
Grüße
Martin