heute möchte ich ein Projekt vorstellen, das ich im Sommer diesen Jahres hatte.
Angefangen hat es in Erfurt auf der Modellbahausstellung "kleine Bahn ganz groß", wo mich User Bimmelkutscher
mit einem Kieler Straßenbahnfreund in Kontakt brachte, der Interesse an einem Kieler GT6 hatte.
Nachdem wir Kontakt aufgenommen hatten und einzelne Details geklärt hatten, konnte der Bau losgehen.
Vorbild ist der Kieler Wagen 263, Anfang der 60er von Düwag in Düsseldorf gebaut. Heute ist er schon lange verschrotter.
Die Straßenbahn in Kiel, von der zum Schluss nur noch eine Linie, die 4, übrig war wurde 1985 stillgelegt.
Auf der HP des Users Schienenkönig und bei Railfaneurope finden sich noch einige Fotos:
http://home.wtal.de/bosbach/kiel.html
http://www.railfaneurope.net/pix/de/tra ... l/pix.html
d_wag (Lupinenexpress)

Zur Anwendung kam die Bauweise, wie sie bereits bei diesem Mannheimer Wagen genutzt wurde: modellbau/viewtopic.php?t=7434&start=25
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Nachdem alle Teile gefräst waren und nach Baugruppen zurechtgelegt waren, konnte ich damit beginnen die Kanten nach
unten hin abzurunden. Dazu wurde das ganze erst mit einem Messer "vorgeschnitzt" und anschließend mit 60er- bis 1000er-
Schleifpapier nachgeschliffen.
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Sobald das geschen war, wurden an den Unterseiten der Wände Winkelprofile angebracht. Als diese fest waren, konnten
die Bodenplatten angelegt und die Löcher zur Verschraubung gebohrt werden. Dann konnte das ganze zu so etwas wie einem
Wagenkasten zusammengefügt werden.
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Einbau des Dachrahmens, der von der Portalwand und den Seitenwänden gehalten wird.
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Blick auf den Rohbau. Zu erkennen in der Front des A-Teils ist der Führerstandseinbau, der dem unteren Teil der
Blechfront auch seine Form gibt.
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Diverse Klebstofftrockenzeiten wurden dazu genutzt, die Trittkästen und Drehgestellblenden zu montieren.
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Einbau der Träger für das Mitteldrehgestell. Zur Sicherheit wird es nochmal verklebt.
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Am A-Teil wird der untere Teil der Front angebracht, die nun mit dem Wagenkasten verklebt wird.
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Nachdem auch der obere Teil der Front angebracht war, wurde das obere Blech der Fenstereinfassung
eingelötet.
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Das Dach beseht hier aus mehreren Schichten je 4 mm. Da das 4 mm-Material etwas schwer zu bekommen ist, stellte ich zwischenzeitlich
auf 3 mm um und habe entsprechend mehr Schichten. Dabei wurde auch darauf geachtet, dass nicht mehr wie hier zu sehen
ein Teil weggefeilt und der Rest verspachtelt wird, sondern wie bei den anderen Fahrzeugen auch die Form dadurch
entsteht, dass man die Stufen wegfeilt und oben etwas abrundet. Das spart dann in erster Linie mal Spachtelmasse und Arbeit.
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Nach Zusammenführung von Dach und Wagenkasten wurde weitergespachtelt.
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Nachdem alles verschliffen und verspachtelt war, brachte ich die Dachaufbauten an.
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Danach konnte das Fahrzeug in der Hauptwagenkastenfarbe gespritzt werden.
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Während des Trocknens wurden die Drehgestellblenden weiter komplettiert.
Dies erfolgte durch die Anbringung von Lasercutteilen in 1mm Stärke
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Eine wirkliche Neuerung im gegensatz zum Mannheimer Wagen 312 sind die Türen.
Diese werden nicht mehr als einzelne Türsegmente entsprechend er Wagenkastenbauart hergestellt,
sondern bestehen aus einer Plexilglasplatte, die die Brüche der Falttüren entsprechend eingeritzt.
Die Türflügel, Rückenteile und Türgummis wurden gelasert und auf dieser Platte angebracht.
Als Komplettes Teil kann sie dann eingesetzt werden.
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Kupplungsprobe

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Seitenfrontansicht nach Anbringen des Rückspiegels
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Dann gings hoch in die Wohnung, um Zierleisten und Beschriftung anzubringen.
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Noch ein Foto "blank" auf dem Esstisch, bevor dann die Reklame drauf kam.
So sieht das Fahrzeug im Fertigen Zustand aus. Es wurden Klebeschilder für einen Kräuterlikör aus
Wolfenbüttel (wo man auch mal mit der Straßenbahn hinkam) angebracht.
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Wenige Tage nach der Fertigstellung wurde der Wagen nach Kiel verbracht. Standesgemäß, wie schon damals das
Vorbild natürlich mit der Eisenbahn.
Mit der Kiste unterm Arm stieg ich in Mannheim in den Nachtzug von Basel nach Kopenhagen bzw. Moskau.
Bis morgens gegen 6 war ich dann in Flensburg, wo die Straßenbahn ebenfalls schon lange Geschichte ist.
Von da gings mit dem RE wieder runter nach Kiel, wo der Wagen seine Heimat erreichte

alla hopp