Uff!
Das Blechbiegeproblem der langen Dachhälften scheint gelöst, wenngleich es nicht die Feinheit einer Stoffelschen-Wicklung aufweist. Es ist auch aus 0,8mm Blech geformt. Dafür kann dann auch eine rechte "Zwetschge" (Zwetschgenschutzgalerie!) auf der FST-Gebirgsbahn auf dieses Dach fallen, ohne dass es gleich seine Form ändern muss.
Nach etlichen Pröblereien habe ich ein Verfahren gefunden, das mir möglich macht, 4 ziemlich genau gleiche Dachhälften zu formen. Das ist das Vorgehen:
1. Zugeschnittene Bleche (Abwicklung quer exakt, Längenzugabe und mit 4 Haltelöchern versehen) mit dem Teigwallholz nach dem Weich-Glühen in eine sanfte Rundung formen.
Dach mit Wallholz (fst-tigrottino)
2. Eine Biegelehre aus einem Messingrohr mit Radius 6mm und ein AluminiumFlachprofil miteinander verschraubbar machen (Schrauben dienen dann der Fixierung der Dachbleche).
Dach Radius-Biege-Lehre (fst-tigrottino)
3. Sanft geformtes Blech in die Biegelehre einspannen. Die ganze Geschichte in den Hobelbank einspannen. Dadurch werden ein erstes Mal die kleinen Verziehungen gestreckt.
Dachblech in Lehre eingespannt (fst-tigrottino)
4. Mit viel Gefühl das Dachblech biegen, bis die gewünschte Radiusform entsteht. Und wieder geschieht eine Klärung eventuell vorhandener Verziehungen, zum Glück! Dann das Ganze umdrehen, wieder an die Lehre anschrauben und auf der anderen Seite die Rundung formen.
Dach-Blech in Lehre im Hobelbank (fst-tigrottino)
Dach Radius 1 gebogen (fst-tigrottino)
Dasselbe gekehrt: Radius 2 geformt (fst-tigrottino)
5. Das Ergebnis überprüfen und gleich die Anprobe vollziehen. So kann der Sitz und der Gesamteindruck bewertet werden.
Dachansicht Biegung (fst-tigrottino)
Dach sitzt Seitenansicht (fst-tigrottino)
Dach sitzt Stirnansicht (fst-tigrottino)
Dach sitzt Vogelschau (fst-tigrottino)
Vor dem Dach hatte ich grossen Bammel. Bei meinen bisherigen Projekten griff ich immer auf Holz zurück, das ich schleifen und polieren konnte, solange bis es stimmte (dafür musste ich auch entsprechende spätere Verzug-Erscheinungen einigermassen im Griff halten!). Der Übergang auch im Dachbereich in die reine Messingbauweise mit einfachen Mitteln scheint gelungen.