Neubau der 99 6001

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Harzbahnfreund
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Harzbahnfreund »

Liebe Buntbahner,

Heute bei schönem, nicht zu warmen Wetter
fanden einige Erprobungsfahrten statt.

99 6001 (Harzbahnfreund)
Bild
am Eselskrug
99 6001 (Harzbahnfreund)
Bild

99 6001 (Harzbahnfreund)
Bild
an der Weide

99 6001 (Harzbahnfreund)
Bild
LED-Laternen in Aktion

Freundliche Grüße

Volker
Klaus
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Klaus »

Hallo Volker, das sind schöne Bilder von einem schönen Modell. Ist das Personal gerade pinkeln? :D
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Harzbahnfreund
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Harzbahnfreund »

Hallo Klaus,

es sind zurzeit noch Stellenausschreibungen im Umlauf,
aber Bewerber sind Mangelware. Es gibt heute nur noch
wenig Personal, das mit dem Betrieb dieser Dampflokomotiven
vertraut ist. Ist halt ein aussterbender Beruf.

Volker
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Frédéric
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Frédéric »

Hallo Volker,

ich habe diesen Bericht jetzt bestimmt schon viermal komplett durchgelesen und bin immer wieder von Deiner Ausführlichkeit in den Beschreibungen und dem Endergebnis restlos begeistert! Ich würde gern ein paar Deiner Konstruktionstechniken "abkupfern", da ich seit geraumer Zeit selber über den Eigenbau einer Dampflok nachdenke.

Ich habe diesbezüglich zwei Verständnisfragen zu Deiner Achsen-Konstruktion: Wie sind die Kugellager in den Lagerböcken fixiert? Sind die Kugellager eingepresst oder sitzen sie locker und werden durch anliegende Teile wie z.B. die Räder fixiert? Und darauf aufbauend: Wie verbindest Du die Räder mit den Achsen? Sind die geklebt oder gelötet oder was hast Du da Magisches gewirkt?

Ich danke herzlich im Voraus für jeden erhellenden Kommentar!

Viele Grüße,

Frédéric
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Volker,

als ehemaliger Besitzer dieser Lok in Form eines Großserienspielzeugs
darf ich dir meinen allergrößten :respekt: aussprechen.

Ich hatte es von dir auch nicht anders erwartet :wink:
aber die Lok ist ein Prachtstück geworden :!: :!: :!:

Viele Grüße
Christoph
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Harzbahnfreund
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Harzbahnfreund »

Hallo Frédéric,

danke für Dein Interesse an der 99 6001 und für deine lobenden Worte.
Deine Fragen lassen sich leicht beantworten. Zu den Rädern:
Diese habe ich nicht selbst angefertigt, sondern bei Ralph Reppingen
gekauft. Die Räder sind zur Befestigung mit M3-Gewindebohrungen
versehen. Siehe auf dem Bild in den roten Bünden. Sie sind auf die Silberstahlachse stramm aufgezogen und ein
in die Gewindebohrung eingeschraubter M3-Gewindestift drückt auf die Achswelle und hält das Rad verdrehsicher fest. Die Gewindestifte sind mit mittelfestem Schraubenlack gegen Verdrehen fixiert. Da wo der Gewindestift auf die Achse drückt, ist die Welle zusätzlich etwas abgeflacht, damit das Rad trotz Verschraubung sich nicht wegdrehen kann. Allerdings bewirkt das hohe Gewicht der Lok (ca. 6,5 Kg) bei einem Hindernis einen Stillstand des
Motors, die Räder drehen in keinem Fall durch. Der Ballerina-Effekt wie beim Vorbild ist nicht vorhanden. :lol:

Die Kugellager befinden sich in den Lagerböcken und haben einen Bund.
Der Bund schließt außen an den Lagerböcken ab.
Zusätzlich sind die Kugellager
noch mit Loctite 648 Fugen Welle Nabe in die Lagerböcke eingeklebt.
99 6001 (Harzbahnfreund)
Bild
Achsen mit Lagerböcken

Die Lagerböcke sind außen abgedreht.
Zusammen mit den Bünden an den Rädern hat dadurch die Achse seitliches Spiel und ermöglicht der Lok ein Befahren der unvermeidlich engen Gleisbögen.
Allerdings kann sie nicht die sogenannten R1-Bögen befahren, da hierfür das seitliche Spiel der Achsen nicht ausreicht.
Wieder mal ein Beweis dafür, das zu enge Gleisbögen nicht für alle Modelle
befahrbar sein können!!!
Außerdem sieht das sch..... :evil: aus.

Freundliche Grüße


Volker
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Frédéric
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Frédéric »

Nun ist mir beides klar. Vielen Dank für die freundliche und ausführliche Erläuterung! :) Das hilft mir ein gutes Stück weiter bei meinen eigenen Überlegungen.

Gruß & Dank,

Frédéric
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Frédéric
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Frédéric »

Hallo Volker,

entschuldige bitte, wenn ich mich hier Stück für Stück den Antriebsstrang hinaufarbeite und Dich löchere... aber ich habe in den letzten Tagen viel über den Antrieb meiner eigenen Lok nachgedacht und dabei hat sich folgende Fragestellung aufgetan:

Du hast ja die angetriebenen Achsen federnd gelagert und in der Mitte diese schicken Winkelgetriebe installiert. Deren Achsen führen ja nach oben in den Kesselbereich und werden dort über den Bühlermotor angetrieben. So weit, so gut. Was mir schleierhaft ist: Der Bühler ist doch sicherlich fest mit dem Rahmen verbunden und auch die am Bühler ansetzenden Getriebewellen sehen mir so aus, als ob ihre Wellenlager fest mit dem Rahmen verbunden wären.
Meine Frage daher: Wie funktioniert da noch die Federung? Wenn die Achse sich aus ihrer Ruhelage bewegt, z.B. weil eine Unebenheit im Gleis ausgeglichen werden muss, bewegt sie doch das Winkelgetriebe mit und dementsprechend müsste doch oben am Motor eine Pendelbewegung der Achse entstehen? Zur Verdeutlichung habe ich eine kurze Grafik gebastelt:
Pendelndes Getriebe bei gefederter Achse? (Frédéric)
Bild

Ich hoffe, mein Verständnisproblem wird deutlich und ich hoffe noch mehr, dass mir hier Erleuchtung zuteil wird. :)

Nochmal vielen Dank im Voraus!

Grüße,

Frédéric
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Harzbahnfreund
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Harzbahnfreund »

Hallo Frédéric,

auch diese Frage ist leicht zu beantworten.
Die Winkelantriebe sitzen auf der ersten Achse und auf der dritten Achse.
Die dritte, also letzte Achse ist nicht gefedert.
Die erste Achse zeigen folgende Bilder:
99 6001 (Harzbahnfreund)
Bild
Motor Getriebezahnrad rechts

99 6001 (Harzbahnfreund)
Bild
Motor Getriebezahnrad links

Auf das Winkelgetriebe mit der Antriebswelle nach oben ist eine abgelängte
LGB-Achse mit dem passenden Zahnrad montiert.
(siehe obiges Bild Motor Getriebezahnrad links)
Die Vertikalbewegung beim Federn der Achse und somit des Winkelgetriebes
überträgt sich auf den LGB-Achsstummel, dabei gleitet das Zahnrad der Achse
in dem geradeverzahnten Teil des Doppelzahnrades hin und her. Der Bühlermotor ist fest im Rahmen montiert und überträgt seine Kraft auf das schrägverzahnte Zahnrad. Auf dem Bild siehst Du das Achszahnrad in volleingefederter Position der Achse. Der Federweg ist nicht sehr lang, höchstens 3-4mm. Das Federn der Achsen soll vermeiden, damit einzelne Räder nicht in der Luft hängen, um eine sichere Stromaufnahme zu gewährleisten.

Freundliche Grüße

Volker
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Frédéric
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Re: Neubau der 99 6001

Beitrag von Frédéric »

Hallo Volker,

vielen Dank für Deine Ausführungen! Ich muss allerdings nochmal nachhaken, weil mir die Sache nur zum Teil klargeworden ist. Ich habe deshalb eins Deiner Bilder nachbearbeitet, ich hoffe das ist OK.
99 6001 von Harzbahnfreund - Verständnisfrage (Frédéric)
Bild

Deiner Antwort entnehme ich, dass die senkrechte Achse vom Winkelgetriebe sich frei in der Senkrechten bewegen darf, um den Federweg der Achsen auszugleichen. Das wäre der schwarze Pfeil im Bild.

Was passiert aber, wenn nur ein Rad federt? Dann müsste doch das Winkelgetriebe um die Längsachse gedreht werden und dementsprechend die senkrechte Achse eine Auslenkung oder Belastung nach links bzw. rechts erfahren, oder? Ich habe das als grünen Pfeil eingezeichnet.

Liege ich da komplett falsch und habe ich einfach nicht kapiert, wie die Lokfederung funktioniert? Oder ist diese Bewegung vernachlässigbar klein? Ich plane eine Waldbahnlok, bei der die Gleise vermutlich nicht perfekt liegen werden und dementsprechend möchte ich eine funktionierende Federung auf allen Achsen realisieren.

Vielen Dank im Voraus für Deine Hilfsbereitschaft und Geduld! :)

Frédéric
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