Was länge währt wird endlich gut...
So könnte man den neuestes Materialzugang am vergangenen Wochenende kommentieren. Mehr als anderthalb Jahre habe ich auch mein Schraubmaschinengetriebe gewartet, nun ist es endlich da.

Es stammt von einer Schwellenschraubmaschine aus DDR-Produktion und verfügt über eine Kegelrad-Wendeschaltung.

Das Getriebe wurde beim Verschrotten einer Schraubmaschine mit der Schlauchsäge abgetrennt, die Antriebswelle wird jedoch sowieso neugebaut.
Für den Bau meines Wendegetriebes werden nur die Innereien benötigt, daher wurde sogleich mit dem Zerlegen des Getriebes begonnen.

Der Blick in das Gehäuse verrät den Arbeitsaufwand, das Getriebe wurde mit Fett geschmiert, dementsprechend war das Zerlegen und Reinigen eine ziemliche Sauerei.

Mit einem Heissluftföhn wurde das Gehäuse angewärmt und ein Teil der Fettfüllung konnte durch die Ölablaßschraube herauslaufen.

Anschließen wurden die beiden Kulissenhebel von der Schaltwelle gelöst und diese ausgebaut.

Beim Abbrennen der Antriebswelle hatte sich flüssiger Stahl der Welle mit dem Schutzrohr verbunden und mußte mit dem Winkelschleifer entfernt werden.

Nach dem Entfernen des Schutzrohres und des darunterliegenden Lagerdeckels konnte das erste Kugellager abgezogen werden.

Auf der gegenüberliegenden Seite wurde das zweite Lager ausgebaut und die Welle konnte aus dem Gehäuse entfernt werden.

Nach der Reinigung der Einzelteile wurde die Abtriebswelle wieder zusammengebaut. Die Kegelräder sitzen drehbar gelagert auf der Welle, eine Schaltmuffe mit Klauen stellt über eine Paßfeder den Formschluß mit der Welle her.

Das Kegelrad auf der Antriebswelle ist ebenfalls über eine Paßfeder mit der Welle verbunden. Eine Druckscheibe mit Senkkopfschraube sichert die Lage.

Die Welle konnte zunächst nur komplett demontiert werden, das Kegelrad saß mit einem straffen Presssitz auf der Wellenende.

Da die Rückseite des Rades keine geeignete Angriffsfläche dür einen normalen Abzieher bot mußte improvisiert werden.

Nach Anwärmen mit dem Heissluftföhn konnte das Kegelrad letztlich abgezogen werden.
Die Einzelteile werden nun gereinigt und vermessen, damit die Konstruktion des Wendegetriebes abgeschlossen und die Gehäuseteile in Auftrag gegeben werden können.

Nebenbei konnte wieder etwas Material für das Stahllager geborgen werden, da mit dem Holzkastenkipper in die Werkstatt gefahren wurde.
Gruß Sven