Meine Lok: 99 021

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

Antworten
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Ich habe vorgestern noch ein wenig an dem <Zensur>-Getriebe herum gefrickelt. Leider nur mit mäßigem Ergebnis (etwa 50% Geräuschminderung).

Wie nicht anders zu erwarten, passte die Schräge der Mädler-Zahnräder nicht zu den GHW-Schnecken. Was mich eher wunderte, waren die unterschiedlichen Außendurchmesser der Schneckenräder. Zumindest der Teilkreis Dk muss bei 25 Zähnen und Modul 0,5 stets identisch sein. Die Schrägstellung der Zahnrad-Zähne hängt natürlich von Durchmesser der Schnecke ab - je kleiner die ist, desto schräger müssen sie stehen.

Im nächsten Schritt werde ich entsprechend fidos Rat noch einmal Schnecken und Schneckenräder bei GHW bestellen und mein Glück noch einmal mit verschiedenen Kombinationen versuchen. Dabei denke ich natürlich auch an den Spruch "Versuch macht kluch.". Denn so ist das noch nicht gut. Mit der Unwucht der Schwungmasse hat das Problem meiner Meinung nichts zu tun, zumal es mit und ohne Schwungmasse auftritt.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Heute trudelten die neu bestellten Schneckenräder und Schnecken von GHW ein. Dazu hatte ich auch Silberstahl für die Schneckenwellen und die Achsen bestellt (115 Cr V3). Damit können also außer dem Gehäuse alle Getriebeteile noch einmal neu gebaut werden. Als schlauer Hund habe ich neben den Stahl-Schnecken für Modul 0,5 auch welche aus Messing bestellt, einfach so zum Spaß :-( .

Auch ohne meine Fielmann-Hochleistungs-Brille fiel mir schon durch die Beutel hindurch auf, dass es da erhebliche Unterschiede gibt. Das habe ich 'mal mit einem Schnappschuss auf der Werkbank und durch die Lupe für die Buntbahn-"Ewigkeit" fest gehalten:

Bild

Na, wer findet die Unterschiede...? Richtig: Die eigentliche Schnecke, also die "Zähne" der Schnecke, haben ganz unterschiedliche Formen. Die der Messingschnecke sind schmaler und ihre Außenkante ein wenig mehr verrundet. Der "Zahnwinkel" der Messingschnecke ist ein wenig schräger als bei der Stahlschnecke. Und das soll beides zum gleichen Schneckenrad passen...?

Langer Rede kurzer Sinn: Ich werde es jetzt - Materialkombination hin oder her - zunächst mit den Messingschnecken versuchen und bin seit langem 'mal voller Spannung und Vorfreude und Hoffnung.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Benutzeravatar
Regelspur
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 706
Registriert: Di 28. Sep 2004, 10:13
Wohnort: Hockenheim

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von Regelspur »

Hallo Thomas,

ein ähnliches Problem hatte ich auch mal bei Webra-Zahnrädern.

Ich hatte ca. 4 Jahre vor einer zweiten Lieferung eine Schraubenrad-Kombination bestellt.

Bei der ersten Lieferung war das große Schraubenrad in Stahl und das kleine Rad in Messing. Bei beiden Bestellungen hatte ich angegeben Modul 0,5 und eine Übersetzung von 1:3.

Nach den Abständen der ersten Lieferung wurden die Getriebe gefräst.

Bei der zweiten Lieferung wurde auch wieder die Kombination Modul 0,5 mit einer Übersetzung 1:3 bestellt.

Nach Lieferantenangabe war die erste Material-Kombination nicht mehr lieferbar und man hat mir daher das große Schraubenrad in Messing und das kleine Rad in Stahl geliefert, mit dem Hinweis, es müsste passen.

Es passte nichts. Der Achsen-Abstand war ca. 0,2 mm zu groß.

Gruß Alfred
Zuletzt geändert von Regelspur am Mi 5. Dez 2007, 23:27, insgesamt 1-mal geändert.
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Heute Abend - bzw. Nacht - wollte ich mir als Betthupferl noch etwas gönnen und die neue Schneckenwelle sowie die neuen Achsen mit den Schneckenrädern bauen. Das klappte so auch alles ganz gut, bis ich die Schneckenräder aus der Tüte nahm und 'mal wieder voller Erstaunen meine Fielmann-Hochleistungsbrille bemühen musste. Und gleich anschliessend für einen Schnappschuss die Lupe ;-) :

Bild

Dazu muss ich ja wohl nicht mehr viel sagen. Ob ich wohl auch irgendwann noch einmal zu einer - wenn auch älteren - Wangerooger Lok komme...?

@Regelspur: <seufz>. Man sollte doch annehmen, dass bei einer Angabe wie "Modul 0,5" und der Zähnezahl der Teilkreis und damit der Achsabstand eine Konstante sind.

Missmutige Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Mittlerweile geht mir diese Schnecken-/Schneckenrad-Geschichte ein wenig auf den Sender.

Natürlich habe ich bei GHW nachgefragt, was es mit den Unterschieden der Schnecken und dem defekten Schneckenrad auf sich hat. Die Antwort kam postwendend: Ich möge mich ein wenig gedulden, man habe schon beim Hersteller nachgefragt.

Vorgestern kam dann eine weitere Mail:
Wir werden heute aus Kulanz 1 Stück Schneckenrad Mod. 0,5 15 Zähne an Sie versenden.
Öööh, 25 Zähne - hat's auch, denn heute ist es angekommen.

GHW hat in der Mail auch die Stellungnahme des Herstellers zitiert. Hier zwei Auszüge:
Die Schnecken im Bild 1 sind identisch, lediglich die Zahnspitzen bei dem Ms-Typ sind angefast und bei der Stahlschnecke scharfkantig. Dadurch erscheint optisch der Eindruck, dass sich beide unterscheiden.
Das Schneckenrad links ist korrekt verzahnt. Das rechte Rad ist (so wie ich es auf dem Bild erkennen kann) verschlissen.
Noch viel erstaunter war ich, als ich das als Ersatz gelieferte Schneckenrad mit den anderen vier verglichen habe. Dieses neue Exemplar hat nun weder rechts noch links an den Zähnen eine Fase. Ansonsten wirkt's mit blossem Auge ok.

GHW möchte ich hier keinen Vorwurf machen, da sich das Unternehmen gleich um Abhilfe bemüht hat. Bei dem fehlerhaften Schneckenrad habe ich anscheinend einfach Pech gehabt und ein Ausschuss-Exemplar erwischt.

Die Aussage des Herstellers zu den Schnecken ist eindeutig falsch. Die Schnecken haben unterschiedliche Winkel der Windungs-Seiten, was auch auf meinem Foto gut zu sehen ist. Bei einem neu gelieferten Schneckenrad kann von Verschleiss keine Rede sein - und wer ein Schneckenrad so einbaut, dass es sich auf diese Form abschleifen kann, muss schon ein echter Könner sein :-) .

Wenn ich 'mal ein Quäntchen Zeit finde, werde ich zunächst eines der neuen Schneckenräder testen. "Dat andere krieje mehr später", um's mit Prof. Bömmel auszudrücken (aus dem Film "Die Feuerzangenbowle" bei der Erklärung zur "Dampfmaschin'" ;-) ).

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Benutzeravatar
Helmut Schmidt
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 3967
Registriert: Mo 24. Feb 2003, 21:23
Wohnort: Barsinghausen
Kontaktdaten:

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Thomas,

das freut mich für dich und dein Projekt das du die Chance hast, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. :D

Das kann alles nur passieren wenn hier Menschen tätig sind und das ist doch schön das wir Fehler machen können und sie auch bereinigen können. :D

Ich habe gerade zusammengerechnet 14 Stunden EDV Spaß gehabt und das alles nur, weil ich die Sicherheitssoftware auf meinem Rechner auf den neuesten Stand bringen wollte. :cry:

Wie du sehen kannst bin ich wieder Online und konnte alles richten, nur was um Himmelswillen haben wir gemacht bevor wir uns mit Computer und Modellbau die Zeit vertrieben haben? :roll:

Ich freue mich somit auf weitere Erfolgsberichte. :wink:
Helmut Schmidt
theylmdl
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 5812
Registriert: Fr 14. Jan 2005, 01:01
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von theylmdl »

Hallo!

Heureka!

Ich habe alle "beweglichen" Antriebsteile außer der Hinterachse neu gebaut sowie das hintere Lager vor der Schwungmasse. Bei der neuen Vorderachse habe ich das von GHW nachgelieferte Schneckenrad genommen, das anders als alle anderen gar keine Anschrägung an den Zahnflanken hat (sososo, die sind also alle gleich). Sehr seltsam fand ich auch, dass der Abstand Schnecke - Schneckenrad bei diesem Schneckenrad um gut 0,1mm vergrößert werden mußte, denn gegenüber dem alten Schneckenrad hatte es plötzlich kein Spiel mehr.

Nach einigen Versuchen und Experimenten war ich schon ganz froh mit der Konstruktion. Die macht nun ganz andere Geräusche als die vorherige Version, aber bei weitem nicht mehr so aufdringliche. Also habe ich frohgemut die alte Hinterachse samt Schneckenrad eingesetzt und den ganzen Krempel zusammen gestrickt.

Von Thomas Engel kam der gute Rat, doch einfach 'mal ein paar LGB®-Kunststoffräder aufzubohren und auf die Achsen zu stecken - man müsse ja auch 'mal ein Erfolgserlebnis haben.

Dieser Tipp war mir schon lange im Kopf herum gegangen, und so habe ich's heute einfach 'mal probiert. Nachdem ich die Plastikräder schepp und krumm aufgebohrt und auf die Achsen gedrückt hatte, unternahm ich eine erste "Probefahrt" am Kabel.

Liebe Buntbahner, da war ich absolut platt!

Der Zwerg lief gleich angenehm leise, und zwar vorwärts wie rückwärts - und zwar deutlich leiser als ohne Räder und bei den Tests auf der Werkbank. Also habe ich ihm ein paar Tropfen Öl und 1,8kg zusätzlichen Ballast in Form eines halben Backsteins spendiert.

Bild

Davon wurde der Antrieb ein klein wenig lauter, und der Auslauf verringerte sich merklich.

Der hat's in sich (der Auslauf)! Bei 14 Volt am Motor (natürlich ohne Steuerung) habe ich ohne Backstein rund 90cm, mit Backstein knapp 60cm gemessen. Dabei ist mir der Zwerg öfter abgehauen (zum Glück hatte ich die Gleise am Boden verlegt). Die 14 Volt entsprechen nur 25 km/h Vorbildgeschwindigkeit (huhu, Max!).

Ab Kriechfahrt (und bei noch nicht eingefahrenem Getriebe) erreiche ich mit oder ohne Ballast nie weniger als drei bis fünf Zentimeter. Der Antriebsblock bringt es so wie abgebildet auf 350 Gramm, das waren in der Summe also 2.150 Gramm. Mehr sollte es nicht werden, ich denke sogar, dass 1.500 bis 1.800 Gramm auch noch okay wären.

Wird der Motor abrupt gestoppt (umgepolt), haut's den Backstein durch die Luft. Leistung ist also genug vorhanden.

Ich kann mir den heutigen 9. Dezember rot im Kalender ankreuzen: Die erste Probefahrt der 99 021 hat statt gefunden!

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Benutzeravatar
Schrauber
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 1621
Registriert: Fr 7. Mär 2003, 20:11
Wohnort: Sonneberg

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von Schrauber »

Hallo Thomas,

meinen Glückwunsch zum Erfolg :respekt:
Somit bewahrheitet sich: "Was lange währt wird endlich gut"




Ach so, einen klitzekleinen Kritikpunkt :roll: hätte ich trotzdem noch:
Dieser Backstein, auch wenn es nur ein halber :roll: ist, zeigt sich in einer vorbildwidrigen Lackierung! Bei dampfgetriebenen Backsteinbahnen wurden generell nur schwarze Ziegel verwendet.

Sowas nennt sich nun Vorbild.... :shock:



:scherzkeks: :irre:
Hi, Hi, Hi... :magic:




:teddy:
Gruß Tomas (Schrauber)



"Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben!"
Benutzeravatar
fspg2
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 7004
Registriert: Do 8. Mär 2007, 22:34
Wohnort: in der Nähe von Braunschweig

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von fspg2 »

Hallo Thomas,
auch von mir herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Testfahrt.
Also hat sich der Spruch wieder einmal bewahrheitet: "Ausdauer führt (auch) zum Erfolg!" ...und Ausdauer hast Du nicht nur einmal gezeigt!
Einen schönen Rest-Advent-Sonntag!
Viele Grüße
Frithjof
Benutzeravatar
Flachschieber
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 4253
Registriert: Mi 5. Mär 2003, 08:47

Re: Meine Lok: 99 021

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Thomas,

Glückwunsch zur erfolgreichen Probefahrt. Wenngleich die eigendlich mit den richtigen Rädern :oops: stattfinden sollten. Dann mach ich mal das ich die Schuhe fertig bekomme.

Beste Grüße,

Flachschieber
Antworten