Re: Neues Verfahren zur Lackierung
Verfasst: So 9. Nov 2008, 00:28
Hallo Buntbahner,
Ich möchte noch einmal auf das Verfahren der Pulverbeschichtung zurückkommen, mache aber vorsorglich darauf aufmerkasam, dass ich selbst keine Erfahrung damit habe und auch nichts propagieren will.
Im Heft 3/2008 vom Journal Dampf und Heißluft ist ein Testbericht über das WAI Pulverbeschichtungssystem erschienen, der etwas detailierter auf den Umgang mit der Beschichtungspistole eingeht als der bereits erwähnte Artikel aus Maschinen im Modellbau. Beschichtet wurden Teile eines Feuerschluckers und einer stationären Dampfmaschine. Außerdem gibt es inzwischen auch Erfahrungsberichte im Internet, die nicht so ablehnend ausfallen, wie einige der Kommentare hier im Forum.
Da ich mich mit dem Gedanken trage, auch einmal eine meiner Loks zu lackieren, habe ich mich in letzter Zeit etwas intensiver mit beiden Verfahren auseinandergesetzt. Dass die Spraydose die günstigste Alternative darstellt muss nicht erwähnt werden.
Preislich nehmen sich eine gute Airbruschausrüstung und die Beschichtungspistole nicht viel. Letztere wird z.Z. im Set mit Zubehör für 249,00 € angeboten. Ein Ersatzpulverbehälter, der das Umfüllen des Pulvers erspart, für 13,50€, die meisten Farben kosten 11,95 € / 250g. Die Vorberreitung des Untergrundes ist bei beiden Verfahren identisch.
Vorteile:
Als Vorteil der Beschichtung wird vorrangig die offenbar deutlich bessere Haftung auch an Kanten und die Elastizität angegeben, die es ermöglicht, selbst Federn zu beschichten. Ferner die gleichmäßige Oberfläche ohne Nasenbildung, die anhand der Bilder nachvollziehbar ist, und die unbegrenzte Lagerfähigkeit des Farbpulvers. Unter Marketing sind wohl eher Angaben wie sofortige Verwenbarkeit der beschichteten Teile nach Abkühlen, optimaler Korrisionsschutz und Umweltfreundlichkeit, da lösungsmittelfrei, abzuhaken.
Ein Problem ist sicher, die beschichteten Teile ohne Berührung oder größere Erschütterung in den Backofen zu bringen. Allerdings ist auch der Umgang mit frisch lackierten Teilen nich unproblematisch. Der Beschichtungsvorgang selbst ist offenbar einfacher, als die Anwender zunächst vermuteten. Es soll auch nur wenig Farbe daneben gehen.
Nachteile aus meiner Sicht:
Anwendbarkeit nur auf elektrisch leitenden Metallen. Die Backofentemperatur von 180 Grad darf an den beschichteten Teilen auch im Modellbetrieb nicht überschritten werden, was die Anwendung bei Echtdampflokomotiven einschränkt ( Rauchkammer). Bei der Vertriebsfirma der Beschichtungspistole sind standartmäßig nur 20 Farbtöne abrufbar, davon in matt nur schwarz.
Bei anderen Lieferanten sind allerdings auch andere RAL Töne in matt erhältlich.
In einem Modelltruckerforum ist ein Teil abgebildet, das mit "schwarz strukturiert" beschichtet wurde. Es würde sich sehr gut zur Beschichtung von Gußteilen im Original z.B. Radsternen eignen , da es deren Struktur sehr schön imitiert.
Für diese Anwendung allein natürlich viel zu aufwändig. In einem Forum war allerdings zu lesen, das Beschichtungssystem sei in den USA umgerechnet für etwas über 100,00€ zu haben.(Spannung aber 110 V). Sollte es für diesen Preis auch einmal hier zu bekommen sein, was bei der Entwicklung der Elektro- und Elektronikpreise nicht auszuschließen ist, wäre es auch trotz seiner eingeschränkten Verwendbarkeit eine Option.
In der Hoffnung einen objektiven Bericht verfaßt zu haben
mit freundlichen Grüßen Ullrich.
Ich möchte noch einmal auf das Verfahren der Pulverbeschichtung zurückkommen, mache aber vorsorglich darauf aufmerkasam, dass ich selbst keine Erfahrung damit habe und auch nichts propagieren will.
Im Heft 3/2008 vom Journal Dampf und Heißluft ist ein Testbericht über das WAI Pulverbeschichtungssystem erschienen, der etwas detailierter auf den Umgang mit der Beschichtungspistole eingeht als der bereits erwähnte Artikel aus Maschinen im Modellbau. Beschichtet wurden Teile eines Feuerschluckers und einer stationären Dampfmaschine. Außerdem gibt es inzwischen auch Erfahrungsberichte im Internet, die nicht so ablehnend ausfallen, wie einige der Kommentare hier im Forum.
Da ich mich mit dem Gedanken trage, auch einmal eine meiner Loks zu lackieren, habe ich mich in letzter Zeit etwas intensiver mit beiden Verfahren auseinandergesetzt. Dass die Spraydose die günstigste Alternative darstellt muss nicht erwähnt werden.
Preislich nehmen sich eine gute Airbruschausrüstung und die Beschichtungspistole nicht viel. Letztere wird z.Z. im Set mit Zubehör für 249,00 € angeboten. Ein Ersatzpulverbehälter, der das Umfüllen des Pulvers erspart, für 13,50€, die meisten Farben kosten 11,95 € / 250g. Die Vorberreitung des Untergrundes ist bei beiden Verfahren identisch.
Vorteile:
Als Vorteil der Beschichtung wird vorrangig die offenbar deutlich bessere Haftung auch an Kanten und die Elastizität angegeben, die es ermöglicht, selbst Federn zu beschichten. Ferner die gleichmäßige Oberfläche ohne Nasenbildung, die anhand der Bilder nachvollziehbar ist, und die unbegrenzte Lagerfähigkeit des Farbpulvers. Unter Marketing sind wohl eher Angaben wie sofortige Verwenbarkeit der beschichteten Teile nach Abkühlen, optimaler Korrisionsschutz und Umweltfreundlichkeit, da lösungsmittelfrei, abzuhaken.
Ein Problem ist sicher, die beschichteten Teile ohne Berührung oder größere Erschütterung in den Backofen zu bringen. Allerdings ist auch der Umgang mit frisch lackierten Teilen nich unproblematisch. Der Beschichtungsvorgang selbst ist offenbar einfacher, als die Anwender zunächst vermuteten. Es soll auch nur wenig Farbe daneben gehen.
Nachteile aus meiner Sicht:
Anwendbarkeit nur auf elektrisch leitenden Metallen. Die Backofentemperatur von 180 Grad darf an den beschichteten Teilen auch im Modellbetrieb nicht überschritten werden, was die Anwendung bei Echtdampflokomotiven einschränkt ( Rauchkammer). Bei der Vertriebsfirma der Beschichtungspistole sind standartmäßig nur 20 Farbtöne abrufbar, davon in matt nur schwarz.
Bei anderen Lieferanten sind allerdings auch andere RAL Töne in matt erhältlich.
In einem Modelltruckerforum ist ein Teil abgebildet, das mit "schwarz strukturiert" beschichtet wurde. Es würde sich sehr gut zur Beschichtung von Gußteilen im Original z.B. Radsternen eignen , da es deren Struktur sehr schön imitiert.
Für diese Anwendung allein natürlich viel zu aufwändig. In einem Forum war allerdings zu lesen, das Beschichtungssystem sei in den USA umgerechnet für etwas über 100,00€ zu haben.(Spannung aber 110 V). Sollte es für diesen Preis auch einmal hier zu bekommen sein, was bei der Entwicklung der Elektro- und Elektronikpreise nicht auszuschließen ist, wäre es auch trotz seiner eingeschränkten Verwendbarkeit eine Option.
In der Hoffnung einen objektiven Bericht verfaßt zu haben
mit freundlichen Grüßen Ullrich.