Hallo Joachim,
die Bohrlehre und das Bohren hatte ich
hier inklusive Bewegtbild gezeigt. Falls Du eine Möglichkeit hast, die Bohrlehre aus Stahl zu fertigen und die geführte Länge für den Bohrer möglichst groß vorsiehst, hast Du sicher lange Freude daran. Meine erste Lehre war nach etwa 70 Bohrungen nicht mehr genau genug.
Für die Splinte nehme ich in diesem Fall weichen Messingdraht mit 0,3 mm Durchmesser. Ich habe leider keine Bilder zur Illustration, aber das sollte auch so verständlich sein: Um den Draht auf etwa halbe Materialstärke zu reduzieren, lege ich einen Hartholzklotz unter und ziehe den etwa 10 cm von der Spule abgewickelten Draht mehrmals zwischen Klotz und einer mit den Fingern angedrückten Nagelfeile durch; die "Sandpapierstruktur" der Nagelfeile hat sich als gut geeignet erwiesen und die Spule ist ein prima Griff. Der Draht behält so auch seine Ausrichtung, so dass tatsächlich ein halbrunder Draht entsteht. Mit etwas Übung weißt Du, wie stark du drücken kannst, ohne dass der Draht reißt. So entstehen ewa 5 cm lange brauchbare Stücke; die Enden sind jeweils Abfall, da sie zu dick oder zu dünn sind. Zwischendurch kontrolliere ich immer mal die Materialstärke; auf's Hundertsel kommt es nicht an.
Zum Biegen der Splinte habe ich einen abgebrochenen 0,3 mm-Bohrer in ein Messingsrück eingelötet. Den einmal mit einer Pinzette etwas mehr als rechwinklig vorgebogenen Draht lege ich dort an und kann ihn dann mit Pinzette oder einer sehr feinen Zange um den Bohrer formen.
Sie Splinte lassen sich übrigens mehrfach verwenden, wenn der Draht weich genug ist.
Für dickere Splinte hat Helmut mal eine tolle Lösung gefunden, die
hier beschrieben ist.
Schönen Gruß
Volker