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Re: Fabrikschild Tssd

Verfasst: Sa 6. Mär 2004, 18:57
von Thomas Engel
Hallo Otter,

in Zeiten, als man es sich leisen konnte und genug Rohstoffe zur Verfügung standen, nahmen die Lokfabriken und Maschinenhersteller gerne Messing und gestalteten daraus nicht nur einfache Schilder, sondern oft sogar kleine Kunstwerke. Es war ja Werbung am Objekt.

In Mangelzeiten war Rohstoffverbrauch für solche Zwecke streng untersagt und man mußte auf vorhandene Rohstoffe wie Grauguß und Alu ausweichen. Auf Schilder verzichten konnte auch diese Zeit nicht, da die Pflicht bestand (und besteht), seine Ware entsprechend zu kennzeichnen.

Gruß

Thomas Engel

Re: Fabrikschild Tssd

Verfasst: Sa 6. Mär 2004, 19:53
von Otter1
Tach,

die wirtschaftlichen Verhältnisse und Möglichkeiten ehemaliger Bahngesellschaften mögen denen heutiger Zubehörsteller in mancher Beziehung gleichen.

Die Frage ist, wo ist Messing als Vorbild, wo Metallguss? Welcher Zubehörhersteller fragt danach? Bei Mletzko/Perfect Line scheint das Problem bewusst zu sein. Anderswo wird pauschal Messing-Ätzerei angeboten, ohne nach Vorbildern zu fragen.

Grüße

Otter 1

Re: Fabrikschild Tssd

Verfasst: Sa 6. Mär 2004, 21:51
von Thomas Engel
Hallo Otter,

Dir kann nur bedingt geholfen werden. Für die konkrete Angabe, welcher Hersteller welche Schilder hatte, fehlen jegliche Quellen, soweit ich weiß.

Auf S/W Fotos ist der Unterschied m.e. nicht zu erkennen. Die Hersteller haben gleichzeitig auch veschiedene Schildersorten benutzt, so bei Massenprodukten wie Feldbahnloks und Wagen Grauguß, bei Vorzeigeobjekten wie Schnellzugloks Messing-Guß.

Zu Umsetzung ins Modell:

Wenn Du Ätzteile aus folgenden Werkstoffen meinst

:arrow: Aluminium
:arrow: Eisen
:arrow: Edelstahl
:arrow: Messing
:arrow: Kupfer
:arrow: Bronze
:arrow: Zink

oder anderen durch Säure abzutragenden Werkstoffen benötigst, gibt es genügend Ätztechnik Fachbetriebe, die sowas anbieten. Ich habe es persönlich nicht sehr weit, denn meine Frau und ich betreiben eine solche Firma. Wer uns fragt, dem wird geholfen. So wie bei vielen anderen Ätzereien auch.

Uns ist nur die Menge egal, ich helfe auch bei Kleinstmengen gerne, wie schon einige Forenteilnehmer gemerkt haben. Wer allerdings direkt Messing anfragt, bekommt es. Wir bekommen Daten oder Filme mit der Angabe des zu erstellenden Materials und fertigen das, was der Kunde bestellt. Für eine eigene Recherche sehe ich keinen Grund, wenn der Kunde bereits weiß, was er will.

Gruß

Thomas Engel

Re: Fabrikschild Tssd

Verfasst: Sa 6. Mär 2004, 23:39
von Karl-Heinz
Hi, Ihr Schilderianer, :tach:

gegossene Fabrikschilder von Lokomotiven gab es in Messing, Grauguß, Rotguß,
Eisen und Silomin (sieht aus wie Aluminium). :shock:
Diese Schildermaterialien gab es zu den verschiedensten Epochen und den jeweiligen wirtschaftlichen und politischen Möglichkeiten, eine zeitliche Abfolge würden den Rahmen dieses Beitrags sprengen, ebenso wie die Zuordnungen des rollenden Materials (Lokomotiven, Wagen).
Schilder aus Stahl habe ich hingegen noch nirgendwo gesehen :?:

Messingschilder stellt man im Ätzverfahren für Modelle aus Messing her, Siluminschilder aus Neusilber, Rotgußschilder aus Kupfer. Diese Materialien lassen sich sehr gut ätzen.

Dieses als kleine Ergänzung zu den letzten Beiträgen :P

Karl-Heinz :tach: :tach:

Re: Fabrikschild Tssd

Verfasst: Sa 6. Mär 2004, 23:59
von Thomas Engel
:wink: Hallo Karl-Heinz,

aktuelle Loks der letzten Lieferjahre haben durchaus Edelstahlschilder. Sowohl Herstellerschilder als auch EBA-Nummern oder sonstige Bezeichner.

Bei den Museumsbahnen gibt es heute noch genug originale Messingguß-Schilder, so daß MS bei Ätzschildern auch vorbildgetreu ist. Man nahm gerne Messing, da es so goldfarben ist ... und halt einen edlen Eindruck hinterläßt.

Wir haben gerade ein Schild für einen Modellmotor komplett nach Fotovorlage erstellt, dessen Vorbild 1923 in Japan aus Bronze gegossen wurde. Das Modell aus Federbronze (geätzt) kann z.B. durch chemische Färbung jedem Alterungszustand des Vorbildes angepaßt werden. Das Schild (und der Motor) werden vom Hersteller auf der diesjährigen Baumaschinenmesse in München ausgestellt.

Aber ich schrieb ja schon, jeder bekommt das, was er bestellt. Wir können ja bei angelieferten Layouts auch nichts dafür, daß die Zeichner nicht die richtige Schriftarten verwenden oder den Rand zu dick zeichnen ...

Gruß

Thomas Engel

Re: Fabrikschild Tssd

Verfasst: So 7. Mär 2004, 00:14
von Karl-Heinz
Hallo Thomas :tach: ,

danke, dass Du meinen Beitrag um ein paar Facetten ergänzt hast :!:

Beiträge, bei denen ich etwas lernen kann, weiß ich besonders zu schätzen :!: :idea:

Den letzten Absatz Deines Beitrags konnte ich jedoch nicht so richtig nachvollziehen und nehme an, dass es dafür einen speziellen Anlass gab oder gibt, der in dieser Thematik nur für "Eingeweihte" oder "Betroffene" transparent ist.

Karl-Heinz :tach: :tach:

Re: Fabrikschild Tssd

Verfasst: So 7. Mär 2004, 00:15
von Helmut Schmidt
Wie verhalten sich Materialien nach dem ätzen?

Ja auch das ist eine Frage denn ein größeres Schild, das sehr flächig abgeätzt ist wölbt sich, je härter das Material ist. Deshalb habe ich solche Dinge auch schon aus Messing gemacht und anschließend verzinkt oder vernickelt.

Es führen ja viel Wege zum Erfolg und nur das Ergebnis zählt.

Re: Fabrikschild Tssd

Verfasst: So 7. Mär 2004, 00:19
von Thomas Engel
Karl-Heinz,

sollte heißen: weder wir noch die anderen Lohnätzer können etwas für die Art des Auftrags, wie er uns erreicht.

Anders: Warum gibt es so viele Messingschilder ??? Weil sie bestellt wurden.

so hatte ich es gemeint.

Gruß

Thomas Engel

Fabrikschild Tssd

Verfasst: Mo 12. Apr 2004, 12:31
von Gery
Hallo Uli

Habe erst jetzt deine Fabrikschilder für die Tssd gesehen, und wollte fragen,
ob es da noch einen Satz zu kaufen gäbe.
Wäre schön....wenn ja.

Frohe Ostergrüße
Gery, Uhingen