Hallo zusammen,
nachdem ich in meinem Fuhrpark auch so ein Sorgenkind habe, probierte ich die Gold-Cap-Lösung aus. Soviel vorneweg: der Erfolg ist mäsig.
Mein zweiachsiger Rangiertraktor macht auch bei leicht verschmutzten Gleisen schon erheblich Ärger: husten, bocken und ruckeln. Außerdem vergaß er regelmäßig seine Infos.

Ausgerüstet ist das Ding mit einem ESU-Dekoder Version 2.0. Ich schaltete zur Pufferung nun sechs Gold-Caps (5,5V, 1F) in Reihe (6x 5,5V = 33 Volt Maximalspannung). Leider gibt es bei den Dingern scheinbar erhebliche Unterschiede. Meine Erfahrungen sind nicht so positiv wie Fidos:
Anschluss an den Dekoder:
Rückseitig am Dekoder lötete ich die Schaltung an den Gleichspannungs-Fußpunkten der Gleichrichter-Brücke auf., wodurch der gesamte Dekoder gepuffert ist. Leider habe ich keinen Anschlusspunkt gefunden, der mir erlaubt ausschließlich Motor und Speicher des Dekoders zu puffern.
Ladestrom:
Die Dinger laden gegenüber einem Kondensator doch recht zäh. Auch ohne Ladewiderstand überschritt der Ladestrom kein Ampere und war nach wenigen Millisekunden schon im Bereich von einigen 100mA, nach einer halben Sekunde im Bereich einiger 10mA. Insofern habe ich die Schaltung ohne Ladewiderstand angelötet. Den Dekoder stört das nicht im Geringsten.
Ladespannung:
Auf eine Potentialsteuerung der Gold-Caps auch bei Reihenschaltung kann man m.E. getrost verzichten, wenn man vor der Inbetriebnahme sicherstellt, dass alle Caps vollständig entladen sind. Im Grunde können diese sich gar nicht unterschiedlich laden, da alle vom gleichen Ladestrom durchflossen werden.
Entladung:
Auch die Entladung ist mit einem Elko leider nicht zu vergleichen. Selbst bei Kurzschluß fliessen nur ganz kurz (ca. 0,2s) lang Ströme zwischen 200mA und 100mA. Danach geht der Strom deutlich runter. Ein „Ruhe-Kurzschlußstrom“ von ca. 40-50mA ist aber viele Sekunden lang messbar.
Effekt:
Das Traktorchen ist nach Einbau schon wesentlich schmutztoleranter und vergisst vor allem nicht mehr seine Digitalsignale (großes Problem bei ESU !!). Allerings flackern die Lampen nach wie vor und der Sound „hustet“.
Fazit:

Den schlimmsten ESU-Effekt „Vergessen der Info“ konnte ich kompensieren

Laufzeiten wie Fido sie feststellte, gibt´s bei mir nicht. Entweder sind die Caps zu „zäh“ oder der ESU-Dekoder frisst zuviel Strom.

Den wirklichen Durchbruch habe ich damit noch nicht erreicht, wie kann man die Sache noch verbessern ?
@ Fido: den Effekt, dass man Analogbetrieb abschalten muss, habe ich auch festgestellt. Hat reichlich Sachschaden verursacht.
Gruß vom Stoffel
