gestern konnte ich ein paar "Edel"stahl-Gleise fotografieren, die ein Freund Anfang Juli im Garten verlegt hat. Ein ordentlicher Betrieb ist nach Auskunft meines Freundes nur nach "Putzeinsatz" möglich, der Rost trat auch schon 2 oder 3 Wochen nach Verlegung auf. Das Gleis stammt von einem recht aktiven Hersteller und war ganz neu ...
Ist das die vielgepriesene Überlegenheit des Edelstahlgleises?
sieht mehr nach Flugrost aus. Kann es sein, dass etwas in der Nähe steht, welches kleinste Eisenpartikel in der Gegend verteilt? Oder vielleicht Räder, die nicht Rostfrei sind? Oder hat jemand mit Stahlwolle die Schienen gereinigt?
nein, das ist definitiv kein Flugrost, und Stahlwolle o.ä. ist auch nie drangekommen. Gereinigt wurde das Gleis zum ersten Mal nach dem ersten Rostbefall mit einem Schienenreinigungsklotz (dieses Gummizeugs). Und wenn's von oben käme, wären die Flanken der Gleise (hab' ich fotografiert, aber nicht eingestellt) nicht noch wesentlich rostiger als der Schienenkopf ...
Der Besitzer hat den Händler deswegen angesprochen, und der meinte, das solle so sein, weil sich viele ein Gleis mit vorbildnahem Aussehen gewünscht hätten ...
Für mich ein weiterer Grund, Zeug zu kaufen. Ich habe bei meinen Messingschienen dieses Proplem nicht, und ich kann es sogar noch löten. Wenn ich Patina (so richtig schwarze!) haben möchte, dann hole ich von Gravograph die Brünierbeize, und bekomme sie richtig schwarz. Ideal für Module oder eine Innenanlage. Und putzen muß ich ehh beide Arten...
das scheint eine Flückweiche und Strubs Edelstahlgleis zu sein. Nach unseren Erfahrungen neigt dieses Gleis in der Tat zu diesen Rostflecken. Die können aber einfach abgewischt werden und kommen nie wieder.
Stefan Strub hat uns vor Monaten auf meine Anfrage hin erklärt, das seien Reste von Walzöl, die aber die Leitfähigkeit in keiner Weise beeinträchtigen.
Ich persönlich schätze es sehr, wenn das Gleis dunkel anläuft oder sogar rostig wirkt, denn das ist vorbildgetreuer. Daher putze ich nie die Gleise. Außerdem hört sich Edelstahlgleis mit Metallrädern auch besser an.
Du hast sicher den Hersteller des Gleises gefragt, was es mit dem Rost auf sich hat. Was hat der denn gesagt?
Außerdem lieber Bernd, bietet Du selbst als Händler in Deinem Shop Messinggleise an. Gleichzeitig machst Du hier Edelstahlgleise madig. Ein Schelm, wer böses denkt
in Düsseldorf steht oder stand am Burgplatz ein rostiger Metallklotz (Vorsicht, Kunstwerk!). Das gute Stück wird nie durchrosten, denn Cortenstahl, daraus besteht der gute, überzieht sich mit einer Oxydschicht und das war´s.
So ist es auch bei Edelstahl. Mal abgesehen von den Feinheiten in den Anteilen von Chrom und Nickel wird Edelstahl niemals durchrosten. Das, was im allgemeinen unter V2A gehandelt wird, neigt dabei zu Flugrost. Mit einem speziellen Schleifvlies (z.B. mit 180er Körnung) lässt sich dem gut beikommen, ausserdem gibts spezielle Pflegeöle (z.B. Würth 893 121 Edelstahl-Pflegespray), die auch für einen begrenzten Zeitraum eine konservierende Wirkung haben. Nach einiger Zeit hat sich das Problem meist sowieso von selbst erledigt.
V2A neigt weiterhin unter dem Einfluß von Chlor zur Spannungsrisskorrosion, deswegen sind schon abgehängte Decken in Hallenbädern auf die Badegäste gefallen. Aber solange niemand die Schienen im Schwimmbad verlegt, sollte auch das kein Problem sein.
Wer´s unbedingt absolut rostfrei mag, der greift halt zu V4A oder 1.4401 bzw. AISI 316. Allerdings ist das Rohmaterial da auch entsprechend teurer. Frag sich, ob sich der Aufwand lohnt, denn rosten tuts beim Vorbild schließlich auch.
Rost auf Edelstahl ist also kein unerklärliches Phänomen, aber das darf die Öffentlichkeit niemals erfahren...
auf dem Foto ist tatsächlich eine Weiche R3 aus meiner Werkstatt, welche von meinen Anfängen stammt.
Die "Edel"stahlgleise die ich für den Weichenbau verwende, werden heute mit einem Korrossionschutzmittel behandelt.
Der Kunde welche die Rostbildung haben will, kann die Weichengleise mit einem Verdünner abpinseln oder mit Wasser von 50 Grad.
Du hast mal recht, dass das Gleis zu extrem flugrostanfällig ist und weshalb?
Vielleicht erinnerst Du Dich an Versuche in Eurem Club, extra mit Paste die Edelstahlgleise so einzustreichen, dass sie Rost ansetzen, wenigstens wurde mir das mitgeteilt von einem Team-Mitglied. - Wie es auch sei, das von uns in Produktion gegebene Edelstahlgleis in Güte 1.4016 wurde extra in naturnaher Aussehensform gewalzt und nicht extra gebeizt. - Leider mussten wir sehr spät erfahren, dass nicht alle Gleise gleich gewalzt waren. Während wir in jeder Beziehung einwandfreie Ware am Anfang erhielten, war eine Folge-Produktion mit unsauberem Walzöl gewalzt worden.
Zu unserem Bedauern haben sich nur wenige Benutzer gemeldet sodass wir erst spät Gegenmassnahmen ergreifen konnten. - Wir haben bei einem anderen Werk eine Produktion in Auftrag gegeben, die dann allerdings nicht mehr so im Aussehen originalgetreu herauskommen wird, aber keinen derartigen Flugrost ansetzen kann. - Die jetzige Qualität wird nur noch spezialbehandelt ausgeliefert. - Für die Unterbindung von Flugrost gibt es ein Super-Mittel, WD40, das wenn rechtzeitig angewendet, absolut zufriedenstellende Resultate bringt.
An den Weichenbesitzer, (nicht Bernd), die Mitteilung, dass er die Weiche via den, der ihm die Weiche verkauft, diese an mich retourniert, damit ich diese ordnungsgemäss instandstellen und gegen Rostbefall behandeln kann.
Kontaktaufnahme via email, Email-Adresse ist in der Homepage.
Zur abgebildeten Weiche ist zu sagen, dass diese aus alleresten Produktion stammt, diese wurde letztes Jahr produziert und ist eine der ersten Produktion,
dies zeigt das Bild, denn die Schwellenbetten sind heute etwas anders und vor allem lichtecht, die ersten Prototypen verblassten mit der Zeit.
Edelstahl für die Gartenbahn im Freien ist trotzdem das Beste, die Mängel an der ersten Produktion waren produktionsgebunden und wurden eliminiert durch
a) Spezialbehandlung der noch vorrätigen Gleise
b) Neuproduktion in bester Qualität (lieferbar ab 2004)!
Ganz allgemein ist aber festzuhalten, dass absolut rostfreie Chromstahl-Gleise,
also 1.4301 oder 1.4401 etc. zu schlechte Leiteigenschaften haben. Immer wird Edelstahl mit Chromstahl verwechselt oder man erwartet unter Edelstahl den reinen Chromstahl.
Herzliche Grüsse an alle und ein gutes Gelingen am 14.9.03 in Oberlungwitz!
Edelstahlartikel und mehr ...
für die Gartenbahn das Beste!!!
fido hat geschrieben:Du hast sicher den Hersteller des Gleises gefragt, was es mit dem Rost auf sich hat. Was hat der denn gesagt?
Außerdem lieber Bernd, bietet Du selbst als Händler in Deinem Shop Messinggleise an. Gleichzeitig machst Du hier Edelstahlgleise madig. Ein Schelm, wer böses denkt
Lieber Fido,
ich selbst habe niemanden gefragt, der Besitzer der Weiche hat den Händler angesprochen, und der hat ihm die weiter oben zitierte Auskunft gegeben.
Auch geht es mir nicht darum, gegen Edelstahlgleise Stimmung zu machen. Im Gegenteil wollte ich nur durch Fakten belegen, dass die in allen möglichen Quellen zu hörenden Sätze von der absoluten Überlegenheit des Edelstahlgleises nicht immer und in jedem Fall berechtigt sind!
Dass ich selbst einen kleinen Online-Shop betreibe, lasse ich gerne außen vor, und hättest Du es in Deinem Beitrag nicht erwähnt - ich habe hier noch in keinem Fall Werbung für meine Produkte gemacht, auch dann nicht, wenn darüber diskutiert wurde.
Würde ich (und das gilt nur für mich ganz persönlich) den Mehrpreis von Edelstahlgleisen für gerechtfertigt halten, dann würde ich sicher auch entsprechende Produkte einsetzen und auch meinen Kunden anbieten. Für mich (und die allermeisten aus meinem Umfeld) tut es auch Messing problemlos und seit vielen Jahren.
gograt hat geschrieben:An den Weichenbesitzer, (nicht Bernd), die Mitteilung, dass er die Weiche via den, der ihm die Weiche verkauft, diese an mich retourniert, damit ich diese ordnungsgemäss instandstellen und gegen Rostbefall behandeln kann.
Ich werde den Besitzer darauf hinweisen, dass er nochmals mit seinem Händler sprechen soll. Er wird sich freuen, dass sein Händler nicht Recht behalten hat.
Vielen Dank an die Hersteller der Weiche, das nenne ich ein gutes Serviceangebot. So hat doch die Veröffentlichung der Bilder etwas zum positiven bewirkt.