nach dem sich mein bisheriges Stammforum leider in die digitalen Jagdgründe verabschiedet hat, habt ihr mich jetzt an der Backe. Bisher kam ich hier ab und an vorbei, schmökerte eine bisschen und ließ mich für meine Basteleien in 1:45 inspirieren. Am Ende zog ich aber immer wieder weiter durch die digitalen Weiten des Internetzes. Zum einen sind und waren Feldbahnen nur eine Randerscheinung in meinem schmalspurigen Modellbauerleben, die sich durch glückliche Umstände div. Spurweiten meines eigentliches Interesses teilen: schmalspurige Kleinbahnen zwischen 600 und 750mm Spurweite. Zum anderen weil mein Schaffen einfach nicht die hier angepeilte Spannweite an Maßstäben passte.
Schon vor einigen Jahren hatte ich mich mit der Maßstabs-Spurweiten Kombination 1:35 auf 16,5mm Gleisen versucht. Zwar machte das bauen im großen Maßstab Spaß, aber der Platzbedarf war mir einfach zu groß, zumal der Aufwand beim Eigenbau eher mehr als weniger im vergleich zur Spur 0 geworden wäre.
Durch das Produktsortiement eines kleinen westdeutschen Herstellers, hat sich dieses Gefüge etwas Verschoben was zu diesem kleinen Beitrag als start eines kleinen Basteltagebuchs geführt hat. Das Konzept kleiner Funktionsdioramen die gleichzeitig Bastelei, Spielzeug und Lehrstück sind, zieht sich dabei als "roter Faden" durch mein modellbauerisches Schaffen. Der Anspruch dabei möglichst nah am Original zu bleiben, wird dabei durch mein handwerkliches Geschick und meinem Fokus auf "Entspannung und Spaß" etwas verwässert. Epochentechnisch bewege ich mich je nach Maßstab und Projekt zwischen Epoche I/II und IV/V. Hier werde ich wohl zwischen der späten Epoche I, bzw. frühen Epoche II und frühen Epoche III bewegen. Der Anspruch, bei den Materialien möglichst nah am Vorbild zu bleiben (Holz und Metall) bleibt dabei erhalten.
Soviel zum Gewäsch, zu meinem Bezug zu diesem Forum und mein bisheriges Tun. Kommen wir nun zum eigentlichen Projekt: "Dieser Hof ist nicht Jähner Hof"
Geschichte
Heute richtet sich unser Blick auf diesen kleinen Lokschuppen, am Rande eines Dorfes, das durch Geldmangel zur unbedeutenden Endstation einer Kleinbahn und nach deren Ende zu einerm der Mittelpunkte des feldbahnerischen Treibens in der Region wurde.Dargestellt wird eine kleine Welt aus Wirtschaftsbahn in der Brandenburger Pampa, welche die um eine Ackerstadt liegenden Gutshöfe und Gehöfte anbindet. Eigentlich verband mal eine 750mm spurige Kleinbahn die (noch namenlose) Kleinstadt mit der großen Eisenbahn und damit der großen, weiten Welt. Schon während des 1. Weltkriegs - der damals noch der einzige war - wurde nach knapp 20 Jahren mit minimal Erträgen der Kleinbahnbetrieb eingestellt und in den Nachkriegswochen zur Materialgewinnung abgebaut. Dieser Umstand stellte die ehem. Anlieger der Bahn und besonders die Betreiber der Gutsbahnen vor ein logistisches Problem. Fuhrwerke und vor allen Dingen Pferde waren nach dem Krieg Mangelware. Der Bedarf an den produzierten Feldfrüchten aber regional, wie überregional erheblich. Also nutzte man die gegebenen Möglichkeiten und nutze die Reste der bestehenden Infrastruktur. Wo noch Gleise lagen wurden diese umgespurt, wo sie nicht mehr lagen, 600mm Gleise verlegt. An einer der ehem. Endstationen der Kleinbahn mit kleinem Lokschuppen wurde eine "große" Werkstatt eingerichtet, in der nicht nur Loks, Wagen und Feldmaschinen gewartet werden konnten, sondern über die Jahre auch der ein oder andere Wagen im Eigenbau entstand. Gleichzeitig entwickelte sich, ein kleinbahnähnlicher Betrieb, der mit minimalen Aufwändungen, minimalen Komfort und erhöhten Risiko für die Reisenden auch während der Wirtschaftskrise aufrechterhalten werden konnte.
Umsetzung:
Gebaut wird auf im Maßstab 1:32 auf 400x250mm Modulkästen, die eigentlich für ein TTe Projekt gedacht waren. Vorbildspurweite sind 600mm, aus denen sich 18,75mm Modellspurweite ergeben. Den Anfang machen zwei Module. Das Eine wird einen Lokschuppen (Lenz Vorbild, ähnlich DKB(O und FKB) mit daneben liegenden Gleis werden. Das andere Modülchen wird die Gleisverbindung inkl. Weiche dorthin aufnehmen, sodass ein minimaler Fahr und Rangierbetrieb möglich ist.

Viel passiert ist bisher nicht aber für eine einfache Stellprobe und eine Vorstellung der Dimensionen zu bekommen, sollte das ganze Reichen.

Die Modelle sind meine Experimente in 1:35 ein O-Wagen nach Vorbild Lenz, der mein initialer Testbau war, sowie eine O&K MD1 von Shapeways (beide für 16,5mm Spurweite ausgelegt). Der O-Wagen wird wohl eine Zukunft haben, die MD 1 eher nicht. Dem Lokschuppenportal fehlt noch ein Sockel. Ob der die vom Vorbild abgeleitet 16mm Höhe haben wird ist noch unklar.

Auf die Kleinen Module passen jeweils ca. 12m Streckengleis, mit dem Lichtraumprofil der OMEG bekommt man theoretisch 3 Gleise nebeneinander.