Vielleicht sollte ich mal was dazu schreiben, warum ich gerade die Wasseralfinger Lok als Vorbild gewaehlt habe und wie meine Entwurfsueberlegungen waren:
Es gibt grundsaetzlich 2 Zahnradbahn-Kategorien, reine Zahnradbahnen und solche fuer gemischten Adhaesions/Zahnradbetrieb.
Reine Zahnradbahnen.
Diese muessen ueberall eine Zahnstange haben, da der Antrieb grundsaetzlich nur auf die Zahnstange wirkt. In diesem Fall koennen die Triebzahnraeder auf den gleichen Achsen sitzen wie die (losen) Tragraeder. Der unterschiedliche Abrolldurchmesser spielt hier keine Rolle, da sich Zahnrad und Tragrad (nicht angetrieben!) mit unterschiedlicher Drehzahl bewegen koennen.
Zahnradbahnen fuer Adhaesions- und Zahnradbetrieb.
Hier gibt es zwei Loesungen.
Verkuppelter Antrieb, d.h. eine Dampfmaschine/Motor eingebaut fuer beide Antriebssysteme.
Hierbei zitiere ich aus "Hefti":
"Maschinen mit direktem Antrieb:
Interessanterweise kann die einfachste Lösung,bei welcher das Triebzahnrad direkt auf der einen Adhäsionsachse aufgepresst wäre, nicht nachgewiesen werden. Vermutlich schied diese Anordnung deswegen aus, weil sich in diesem Fall die Teillinie der Zahnstange auf Schienenoberkante (SOK) hätte befinden müssen, und dabei das Antriebszahnrad die Schienen untergriffen hätte. Dies hätte bei den Weichen auf den Adhäsionsstrecken zu Spezialkonstruktionen geführt, welche nach Möglichkeit vermieden werden sollten."
Hier zur Verdeutlichung eine Zeichnung:
Wenn der Abrolldurchmesser (Teilkreis) des Zahnrads mit dem Treibraddurchmesser uebereinstimmt, kommt die Lok nicht mehr ueber Weichen (und passt auch nicht auf die LGB Zahnstange). Macht man den Teilkreis kleiner, rutschen die Treibraeder.
LGB macht es sich hier einfach und nimmt einen unterschiedlichen Abrolldurchmesser fuer Adhaesion/Zahnrad aus Kostengruenden in Kauf. Man handelt sich dabei aber rutschende Adhaesionsraeder und Zugkraftverluste ein.
Getrennter Antrieb.
Hier sind 2 Dampfmaschinen/Motore eingebaut, die Adhaesion und Zahnrad unabhaengig antreiben (z.B. die HG 4/4 von Hans, Baureihe 97 501). Auch hier koennen die Triebzahnraeder theoretisch auf den Achsen befestigt werden, muessen aber mit einer Geschwindigkeit unabhaengig von den Adhaesionsraedern laufen koennen. Es gab auch Loesungen mit einem Motor, wobei die unterschiedliche Geschwindigkeit von Zahnrad/Adhaesion durch ein Getriebe bewirkt wurde.
Ich wollte als Modell eine Lok, die gleichermassen gut auf normalen Schienen als auch Zahnstange laufen kann. Auch sollte sie nicht fuer extreme Steigungen (geneigter Kessel/Fuehrerhaus) ausgelegt sein, damit sie universell einsetzbar ist. Eine Untersetzung hilft bei einem Modell immer, die Geschwindigkeit zu zaehmen. Eine Lok mit doppeltem Triebwerk schied fuer mich aus, da sie mir zu kompliziert erschien. So kam ich auf die Wasseralfinger Lok, die all meine Forderungen in sich vereinigt.
- Verkuppeltes Triebwerk mit hoeherliegendem Zahnrad fuer leichten Lauf.
- Untersetzung 1:2
- nur ein Zylinderpaar notwendig.
- Vorbild hat 1m Spurweite fuer 1:22,5
- interessantes Aussehen...
Wie gesagt, das waren meine Kriterien fuer die Auswahl.
Noch eine Frage: Wo bekomme ich geschliffenes 2,5mm und 2mm rostfreies Stangenmaterial fuer meine Kolbenstangen/Ventilstangen. Hier in den USA gibt es das Material 303, das sich sehr gut zerspanen laesst. Leider bekomme ich es nicht im geschliffenen Zustand.
Regards