Einige Fahrversuche ergaben: Nur meine 6-achsige White-Pass-Lok war in der Lage den ganzen Zug zu ziehen.
Gesagt, getan. Zwei Motorblöcke und die Grundplatte der White-Pass-Lok gekauft.
Unverhofft ein neues Problem: Wo ein Vorbild für eine 6-achsige Diesellok hernehmen. Keine der Alternativen gefiel mir richtig. Schließlich wurde ich in einem Buch von Claude Jeanmaire-dit-Quartier fündig. D.h. meine Wahl fiel auf die Am 6/6 der SBB. Puristen mögen aufstöhnen, und sagen, wenn überhaupt, dann Doppeltraktion mit zwei 4-achsigen Dieselloks vor dem Industriegüterzug. Aber ich stehe zu meiner Entscheidung getreu meinem Motto: „Erlaubt ist, was gut aussieht“.
6-achsige Diesellok Am6/6 lookalike o.m. (WRR6/6)
Um die Lokomotive zusammen mit anderem LGB-Material einsetzen zu können, mussten ein paar Modifikationen gemacht werden, die zunächst an einem Sperrholz/Pappe-Modell erprobt wurden, als da sind: So wurden das Dieselmotor- und das Umrichtergehäuse um jeweils ein Türenpaar verkürzt. Und von den vier Fronttürhälften eine gestrichen. Damit nicht genug, um das Führerhaus bei der so durchgeführten Verkürzung nicht allzu niedrig erscheinen zu lassen, wurden der 2-stufige Unterbau zwischen Fahrgestell und Lokkasten etwas weniger hoch ausgeführt.
vorderer Lokkasten mit TrainControl-Empfängerr (WRR6/6)
Apropos: Habe mir beim Umbauen den den Susi-Sockel von der Platine abgerissen. Wenn jemand einen solchen Empfänger nicht mehr braucht, ich wäre ein dankbarer Abnehmer, damit die Lok nicht allzulange stumm bleibt.
Das Führerhaus der Am6/6 (WRR6/6)
hinterer Am6/6-Lokkasten mit Racingpacks (20,4V) (WRR6/6)
Und nicht zuletzt wurden auch die Trittstufen zu den Rangierplattformen vorne und hinten völlig neu gestaltet, um eine allzu große Auslenkung des Überhangs zu vermeiden und dem ganzen ein bisschen mehr (stromlinienförmigen) Pfiff zu geben, sodass die Lok auch vorübergehend vor meinem Orientexpresszug eingesetzt werden konnte, wofür ich lange keine vernünftige Lokomotive fand.
verschlankte Rangierplattform der Am6/6 (WRR6/6)
Die eigentliche Produktion war dann aufgrund des kastenförmigen Aufbaus der Lok keine große Sache mehr – Ätzen der Türen, des Führerhauses und der Rangierplattformteile aus Messing und der Lüftungsgitter aus Neusilber. Eher war es ein Problem jemanden zu finden, der mir das Ganze zusammenlötete. Aber auch das konnte gelöst werden, obwohl es einige Überredungskünste erforderte einen eingefleischten Dampflok-Modellbauer davon zu überzeugen auch mal Hand an eine Diesellok zu legen.
Am6/6 lookalike nochmal schräg von vorne o.m. (WRR6/6)