Nun bin ich endlich wieder ein Stück weitergekommen, so dass sich ein ausführlicher Baubericht lohnt. Über die Osterfeiertage war Familienurlaub angesagt, aber davor konnte einiges an der Gartenbahn erledigt werden.

Für verschiedenste Transportaufgaben kam die Feldbahn zum Einsatz, wie hier beim Transport von Rasenabschlusssteinen.

Nachdem die letzten Thujabäumchen der ehemals mehr als 30 m langen Hecke verkauft worden waren, konnte nun an den Weiterbau der Strecke gedacht werden.

Bisher war der Gleisbau nur als Provisorium ohne großen Unterbau erfolgt, da sich die Gleislage noch verändern würde. Ab hier ist jedoch der Verlauf schon endgültig, so dass etwas mehr Aufwand bei der Gleisverlegung betrieben werden kann.

Zunächst galt es die Grundstückgrenze mit Betonborden und Pflanzringen zu befestigen. Auch hier wurde das Material gleisgebunden transportiert.

Mit Holzpflöcken wurde dann die Trasse abgesteckt: nach 3 geraden Jochen wird die Strecke mit einer S-Kurve weitergeführt.

Für den Gleisbau waren genug S5-Schienen vorhanden, für die Schwellen wurde sehr preisgünstig 60 lfm U80 beschafft, dass zunächst im Baustofflager abgeladen wurde.

Nach dem Ablängen der Schwellen wurden sie mit den Schienen zu 2 Meter langen Jochen verschweisst.

Für die Schienenprofile wurden eigens Laschen aus Flacheisen 30x5 angefertigt, die für den richtigen Sitz in der Laschenkammer mit dem Winkelschleifer und Fächerscheibe 25°-Fasen erhielten. Das ging besser als gedacht, eine Lasche benötigte inklusive Bohren knapp 8 min Fertigungszeit.

Für den Übergang von leichteren U-Profil auf S5-Schienen wurden Übergangslaschen angefertigt. Diese gleichen Seiten- und Höhenversatz, sowie den unterschiedlichen Lochabstand aus. Dabei wurde von jeden Typ eine Lasche auf der Handhebelschere halbiert, angeschraubt, geheftet und dann in der Werkstatt fertiggeschweißt.

Das Gleisbett wurde 10 cm tief ausgekoffert und mit Unkrautvlies bedeckt, bevor die Joche verlegt werden konnten. Die Bettung soll aus Kies 8/16 bestehen. Über die Wirksamkeit von Unkrautvlies streiten sich die Gelehrten, deshalb will ich eigene Erfahrungen sammeln


Die Gleisjoche werden zunächst provisorisch auf Kanthölzern gelagert, um eine ausreiche Kiesschicht einbringen zu können. Nach dem Richten ist das Gleis für Bauzüge schon befahrbar.

Blick auf den Streckenvorbau aus der Gegenrichtung.

Der erste Bauzug auf dem neuen Abschnitt. Die Durchbiegung der vergleichsweise schweren Joche hält sich auch bei der 450 kg schweren Lok in Grenzen.

Im Rahmen eines Großeinsatzes im Garten wurde am Samstag die komplette Rasefläche gemäht, so dass die Gleisanlage wieder sichtbar wurde.

Auch am späteren "Bahnhof" gehen die Arbeiten voran. Die Dachschalung samt Unterdeckbahn und Konterlattung ist bereits fertig.

Nun wo es abends länger hell ist, kann man auch nach dem Abendessen noch etwas mehr im Freien machen. Gestern wurde ein weiteres Gleisjoch gebaut und verlegt, nun beträgt die Länge des Neubauabschnittes schon 6 m. Als nächstes kommen die gebogenen Joche dran.
Gruß Sven