Hallo Zusammen,
wir sind hier ja schon wieder mitten in einem Glaubenskrieg.
Unstrittig sollte aber eigentlich sein, dass die Digitaltechnik, wie sie
heute für Modellbahnen angeboten wird, technisch auf dem Stand von vor
30 Jahren ist und dann auch noch zu sittenwiedrigen Preisen an
das mehrheitlich ältere Publikum abgegeben wird.
Sie wurde ja auch entwickelt, um möglichst viele Züge vollautomatisch
im Kreis herum fahren zu lassen.
Mit dem Vorbild hat das vom Betriebsablauf her leider recht wenig zu tun.
Zur Technik; man bedenke nur was ein, übrigens in Wales gefertigter, RasPi kostet und was ein Digitaldekoder.
Und nun stelle man mal gegenüber, was die Teile leisten können.
Nun wurde die Geschichte durch die Problematik des Freilandbetriebes
der Gartenbahner auf einmal noch komplizierter.
Dreckige Gleise, stromfressende Motoren, Getriebeschäden durch ruckweises Fahren usw.
Deshalb wurde an dem eh ungeeigneten System immer wieder herum
gedoktert, anstatt es an der Wurzel zu packen. Also brauchte es
riesige Booster, riesige Elkos in den Loks, möglichst wetterfeste
Computer und Bediengeräte, Dekoder, die riesige Lasten aushalten,
dicke Kabelbäume,
was in der Summe die Preise hoch in das Universum trieb.
Nun kommen einige Bastler daher und verwenden ihre bisher in Flugmodellen
und Schiffen verwendeten Fernsteuerungen und Akkus in der Modellbahn - unerhört.
Da bricht das ganzes Weltbild zusammen.
Noch schlimmer, einige kluge Köpfe optimieren das System auf das
für den Bahnbetrieb Wesentliche und plötzich wird ein vorbildgerechter
Betrieb auch noch für Jeden erschwinglich
Klar dass sich die Leute, die Unsummen in Digitaltechnik gesteckt haben,
dagegen wehren.
Aber die Modellbahn ist ein Hobby und da sollte jeder tun und lassen können,
was er will.
Da wir aber hier versuchen vorbildgerecht selber zu bauen,
sollten wir auch versuchen vorbildgerecht zu fahren und das bedeutet,
das die Energie (außer bei Fahrleitung) aus der Lok kommt und das ein Lokführer seine Lok auch bedient.
Eine nachgebildete Massenträgheit, also Anfahr- und Bremsverzögerung
ist auch mit Funk kein Problem. Lastregelung ist eigentlich Blödsinn.
Man dreht halt den Regler auf wenn es hoch geht und bremst wenn
es den Berg hinab geht.
Licht und Soundgeschichten, sowie automatische Entkupplung
sind auch unproblematisch.
Mit einer modernen Funksteuerung lassen sich immer auch mehrere Loks
bedienen aber mehr als drei sind praktisch nicht möglich,
will man nicht Unfälle riskieren oder selber durchdrehen.
Es können aber wesentlich mehr Fahrzeuge per Knopfdruck aktiviert werden
und mit intelligenter Bindetechnik (Reedkontakt über dem Taster und Magnet an einem Rührstäbchen)

lassen sich die Fahrzeuge auch an andere Lokführer übergeben.
Ferngesteuertes Stellen von Weichen ist auch kein Problem,
wenn auch sicher nur selten nötig.
Und das Argument, dass Akkus immer leer sind,
gilt ja seit der Erfindung der Eneloop oder Li Zellen nicht mehr.
Außerdem wer hat denn nur eine Lok ?
Da kann immer eine fahren und eine laden.
So, jetzt hoffe ich, dass es zu keinen offenen Kampfhandlungen kommt,
sondern jeder sich "sein" Lieblingssystem aussucht
oder dazu sachdienliche Fragen stellt
Ein schönes Wochenende wünscht
Christoph der Akkufahrer
