nachdem ich jetzt schon ziemlich lange hier im Forum lediglich als Zuschauer fungiert habe und wirklich eine Menge know how und was nicht sonst noch alles mitgenommen habe, möchte ich jetzt auch mal was zum Besten geben was den ein oder anderen interessieren könnte. Es handelt sich um Archbar Drehgestelle, die man im Grunde genommen gut nachbauen kann. Meine sollten allerdings schön geländegängig sein, denn so eine Feldbahn ist ja manchmal eine halbe Achterbahn, wie ihr hier sehen könnt.
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Das Feldbahn - Testgleis
Vor allem wollte ich diese Teile von Grundauf selbst machen, also Räder, Achsen,Lager und die Quer- und Seitenteile. Also, nach langem Sparen gab es dann eine Drehmaschine mit der ich schön arbeiten kann: Radreifen aus Stahl, 16mm, Radkern aus Ms mit Isolierung aus Kunststoff. Leider habe ich davon keine Fotos gemacht. Die Achsen sind vorbereitet für 5mm Kugellager. Die Radlager habe ich aus einer Vierkantstange Ms 10x10mm sozusagen herausgesägt weil mir bis dato noch eine grössere Fräsmaschine fehlt. Ebenso sind die Seitenteile entstanden:4,5mm breit x1mm dick gibt es nicht zu kaufen, also aus 1mm Ms Blech heraussägen. Dann diese kniffelige Frage, an welcher Stelle denn die seitlichen Flachbleche gebogen werden müssen. Hierfür fertigte ich mir eine Zeichnung an, wonach ich die Soll-Knickstellen genau auf der Tischkreissäge bis zur Hälfte der Blechdicke einsägen konnte.
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fertig geschnittene Blechstreifen 4,5mm x 1,0mm und Radlagerblöcke angetrennt aus 10x10mm Stange,7.0mm breit und 9,5mm Hoch.
Den Querträger fertigte ich aus 10x10mm Vierkantrohr wobei ich eine Seite heraustrennte und so ein U Profil erhielt von 1mm Wandstärke. Hier passt dann wunderbar ein Flachprofil von 2x8mm welches federnd in dem U Profil gelagert wird und später den Drehzapfen aufnimmt.
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Die Hauptzutaten für ein Archbar-Drehgestell
Das Ganze muss dann natürlich irgendwie zusammen gebastelt werden.Dies geschieht mit M1 Gewindestangen, entsprechenden Muttern(nicht Müttern),und etwas Löten. Das ist natürlich untertrieben. Ich muss also fairerweise sagen, daß die gesamten Lötstellen mit einem Widerstandslötgerät erstellt wurden, welches ich mir vor ein paar Jahren in einem Anfall von Begeisterung zugelegt habe. Ich will nicht sagen, daß das mit einem normalen Lötkolben nicht geht, aber es geht mit Sicherheit nicht ohne Thermostop oder Loten mit unterschiedlichen Arbeitstemperaturen. Und je mehr ich mit diesem Teil arbeite, je schöner wird das. Hier nochmal ein Foto:
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Quer- und Seitenteile lose zusammengelegt
Ich habe, um die ganze Sache ein wenig abzukürzen, in der Fotogalerie unter meinem Alias rocco53 ein Album angelegt, wo zu allen Fotos ein kurzer erklärender Text vorhanden ist. Das müsste eigentlich reichen, um so etwas nachzubauen. Ansonsten kann ich nur sagen: es hat mir einen Riesenspass gemacht, so mal etwas von der Pike aus aufzubauen. Es stimmt, daß es seine Zeit braucht, aber dafür hat man dann was Feines aus dem eigenen Kopf und der eigenen Hand. Und diese Drehgestelle haben traumhafte Laufeigenschaften auch auf miesestem Gleis. Und das ist jetzt eine tolle Basis darauf weiter aufzubauen.
Ach ja. Noch ein Foto:
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fast fertig
Viele Grüsse aus dem Bonner Umland
Toni