Hallo zusammen,
hier kommt der vorerst letzte Bericht zum Baufortschritt. Ich bin bereits wieder in Deutschland und erst bei meinem nächsten Besuch wird es weitergehen.

Am letzten Bautag in Frankreich habe ich die letzten Schalter eingefügt und damit die Arbeit auf der technischen Ebene abgeschlossen. Oben links im Bild die angelöteten, aber noch nicht verlegten Kabel für den EIN/AUS-Schalter des Sägegatters in unserem Sägewerk, sowie drei Strom-Wahlschalter für die Abstellgleise im Bahnhof.

Außerdem habe ich dem Pult noch eine Bodenplatte spendiert. Das Pult muss natürlich noch grundiert und lackiert werden, aber das hebe ich mir für ein andern Mal auf.

So sieht das Ganze "in situ" aus. Den Rest des Nachmittags habe ich dann mit dem Anschließen bzw. Umbelegen der Weichenantriebe auf dem Bahnhof verbracht.
Und da begann dann das Unheil: Ich war gerade unter das Pult gekrochen um eine weitere Weiche anzuschließen, als es plötzlich - sehr laut - "POPP" machte. Die Kopfschmerzen ( man soll halt nicht
aufschrecken, wenn über einem solides Holz ist

) und der Gestank verbrannter Elektrolyt-Flüssigkeit ließen nicht lange auf sich warten. Klarer Fall...

...Kondensator geplatzt. Die Ursache war nicht direkt ersichtlich, also habe ich den Kondensator ausgetauscht, einen EPL-Antrieb angeschlossen und den Weichenschalter betätigt.
Ergebnis: Binnen 10 Minuten war der Kondensator zu heiß zum Anfassen geworden. Ich schiebe das auf einen Konstruktionsfehler meinerseits, weil ich die Widerstände zu dicht an den Kondensatoren verbaut habe.
Aber: Auch der EPL-Motor war (durch das Kunststoff-Gehäuse!) sehr warm geworden, die Spule war am Überhitzen. Letzten Endes habe ich wohl den EPL-Antrieb durch meine Fehlkonstruktion gerettet, weil der Kondensator schneller das Zeitliche gesegnet hat.
Die Schaltung mit zwei Kondensatoren und parallel geschalteten Widerständen lässt also einen nicht unerheblichen Strom zum EPL-Motor durch. Die genaue Ursache dafür kann ich nicht benennen, dafür fehlen mir die elektrotechnischen Kenntnisse. Ich verdächtige den Widerstand als zu klein dimensioniert, aber es könnte auch mit dem Funktionsprinzip der EPL-Antriebe zu tun haben. Wenn hier jemand Vermutungen oder Vorschläge hat, bitte posten!
Bis dieses Problem geklärt ist, möchte ich also eine deutliche Warnung vor der Verwendung dieser Schaltung aussprechen!
Ich habe direkt im Anschluß die alternative Schaltung mit einem umzuladenden Kondensator auf die gleiche Weise getestet: EPL-Antrieb angeschlossen, Schalter auf Position stehen gelassen und gewartet. Hier war auch nach einer knappen halben Stunde kein Anzeichen von Überhitzung feststellbar.
Unterm Strich werde ich wohl bei meinem nächsten Besuch das gesamte Pult auf die Einzel-Umlade-Kondensator-Schaltung umrüsten, falls in der Zwischenzeit nicht noch eine überzeugende Lösung für die Überhitzungsprobleme der anderen Schaltung auftaucht.
Trotzdem bin ich sehr zufrieden: Das Pult ist im Rohbau fertig, die Stromversorgung für die Schienen funktioniert tadellos, mein Vater war nach kurzer Eingewöhnung in die Schalterflut sehr begeistert und die gesamte Anlage wird (sobald die Weichen ansteuerbar sind) sehr viel einfacher zu bedienen sein - was vor Allem die Leute freuen wird, die regelmäßig an unserem Grundstück anhalten und zuschauen oder auch mal selbst probefahren wollen.

Dass ich die Geschichte letzten Endes zum Laufen bekomme, daran hege ich keinen Zweifel. Es wird nur einfach etwas länger dauern.
Ich habe auch schon ein paar Ideen für die weitere Verbesserung: Zum Beispiel könnte man die viereckigen Schilder unter den Schaltern farblich invertieren, so dass die Fahrtstrecke durchgehend in weiß dargestellt wird und auch die Symbole in Weiß auf schwarzem Untergrund gehalten sind.
Die gemachten Fehler nehme ich als Lehrgeld hin und sie werden bestimmt dem einen oder anderen Forumsleser bei der Vermeidung ähnlicher Fehler helfen. Wenn es weitere Fragen zu dem Pult gibt, bitte posten und ich werde so gut ich kann darauf antworten.