Ich bin seit etwa meinem 3. Lebensjahr vom Modellbahn-Virus infiziert... mal mehr, mal weniger. In letzter Zeit habe ich meine LGB Sammlung rausgekramt und mir überlegt, was ich daran verbessern könnte... in erster Linie hat mich gestört, das man im klassischen Analogbetrieb nur eine Lok fahren lassen kann...
Also habe ich mich einmal umgesehen was es so an Lösungen für DCC gibt, bin aber damit aus vielerlei Gründen nicht so zufrieden - einer der Gründe ist, das ich es mir das als Student nicht leisten kann "mal eben" für 1000 EUR ein DCC System hinzublättern - zum Anderen finde ich das eigentlich ziemlich beknackt wie DCC an sich implementiert ist - da gibt es Gleisbesetztmelder, die für Mobile/spontan aufgebaute Anlagen total ungeeignet sind... dann gibt die Zentrale nicht genügend Saft und man muss eine Größere oder einen Booster kaufen und doch unterschiedliche Stromkreise machen... Dann wäre da noch das Problem mit den Rückmeldungen zu nennen - klar, DCC unterstützt Rückmeldungen, aber so wie ich das gelesen und verstanden habe nur sehr beschränkt (man korrigiere mich, wenn ich hier falsch liege!). Kurzum: Ich finde das geht besser

Da ich mich in meiner Freizeit und Studium sowieso mit Elektrotechnik beschäftige, habe ich mir überlegt, selbst etwas zu entwickeln, das all diese Nachteile nicht hat. Die Idee: Ein eigenbau Lokdecoder mit Funk Transceiver (zu Deutsch "Sender/Empfänger").
Der Große Vorteil an der Lösung ist, das ich auf Modulation von Daten auf dem Gleis verzichten kann - ich lege einfach ca. 22V auf's Gleis und fertig. Dabei ist auch egal ob da nun Gleich-, Wechselspannung oder ein DCC System das Gleis speist - ich kann meine Loks auf andere Anlagen mitnehmen ohne dabei deren Betrieb zu stören oder wohlmöglich die Lokadresse ändern zu müssen...
Für den Rückkanal habe ich auch schon eine besondere Verwendung: In die Schwellen kommt eine 20x6mm große Platine mit einer Infrarotdiode. Diese Diode (bzw. der Microcontroller auf der Platine) sendet fortwährend einen Code aus (ähnlich wie bei Infrarot-Fernbedienungen). Beim Überfahren der Schwelle empfängt die Lok den Code und sendet ihn an die Zentrale weiter - so hat man eine Art Gleisbesetzt- und Positionsmeldung ganz ohne Gleisbesetztmelder und Auftrennen der Schiene (zur Strommessung).
Aufgrund dieser Information kann man vielerlei Dinge machen, so kann man z.B. 2 Positionsmelder in einem definierten Abstand zueinander in ein Gleis einbauen und so die Geschwindigkeit der Lok messen. Auf die Art wären Zentimetergenaue Halte realisierbar. Ferner könnte man den Decoder sich selbst kalibrieren lassen - er könnte seine Geschwindigkeitskurve durch mehrfaches überfahren der Messstelle ganz automatisch selbst ermitteln - mit Strommessung am Motor sogar auch die Geschwindigkeit unter Last mit einbeziehen...
Derzeit habe ich eine erste Version des Lokdecoders entwickelt und in 2 Loks (Schienentraktor 2033 und Schöma 2060) eingebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Den Projektfortschritt habe ich hier Dokumentiert.
Nun bin ich dabei eine 2. Version des Lokdecoders zu entwickeln. Während ich bei der ersten Version nur Wert auf Funktion gelegt habe, möchte ich jetzt die 2. Version möglichst so gestalten, das jeder mit etwas Löterfahrung dieses System nachbauen kann.
Damit das System auch für jeden etwas nutzt, habe ich mal eine Liste an Anforderungen für den Decoder zusammengetragen und wollte hiermit fragen, ob ich irgendetwas wichtiges vergessen habe:
- * Schaltbarer Ausgang für Rauchentwickler (5V/1A oder 22V/1A)
* Ausgänge für Innenbeleuchtung und Fahrtrichtungsabhängige Beleuchtung (5V oder 22V)
* 2 Motorausgänge - 4A maximale Gesamtlast
* Ausgang für Servo oder Motor (Automatik-Kupplung)
* Anschluss zur Controllerpufferung (nur für den Microcontroller)
* Anschluss zur Pufferung der restlichen Ausgänge (insbesondere Motoren)
* 4-8 weitere schaltbare Ausgänge, je 500mA, wahlweise 5 oder 22V (ich muss mal schauen wieviel ich auf der Platine unter bringen kann)
Das Thema Sound bin ich derzeit noch nicht angegangen. Ich habe schon ein paar Ideen für ein Sound Modul (z.B. SD-Karte mit der man die Sounds einfach austauschen kann), aber das ist noch Zukunftsmusik

Insbesondere wollte ich auf die Art mal nach Feedback fragen - gefällt Euch die Idee insgesamt? Würdet Ihr sowas nachbauen wollen/können?