Einseitige Bogendoppelweiche in Spur II

[Tobi]

Hallo zusammmen,

ich möchte euch in nächster Zeit über den Bau einer einseitigen Bogen-Doppelweiche in Spur II mit (logischerweise) 64mm Spurweite berichten.
Wo diese nicht ganz alltägliche Weiche eingebaut wird, lösen wir nach der Fertigstellung dieser Weiche und damit am Ende des Beitrags auf. Wobei das kein schweres Rätsel sein sollte.

Die kleinen Fotos sind Vorschaubilder und können mit einem Klick vergrößert werden.

Den Anfang macht eine CAD-Zeichnung der Weiche, bei der ich gleich die Lage der Schwellen festlegen konnte:



Die Weiche wird 310cm lang, Stammgleisradius 5m, Abzweigradius jeweils 4m. Die CAD-Datei habe ich 1:1 ausgedruckt und auf eine 10mm OSB-Platte geklebt, worauf anschließend die Eichenholzschwellen geklebt wurden.



Um die Größe der Weiche zu verdeutlichen, habe ich einen Fcs Schotterwagen und einen 87cm langen 4yg Umbauwagen auf die Weiche gestellt:





Der Fcs Schotterwagen kommt sich auf der 310cm langen Weiche schon fast verloren vor.

Weiter geht es mit dem Bohren der Löcher für die Kleineisen und der Behandlung der Eichenschwellen.

[Maddin1]

Sieht richtig gut aus!!

Wie behandelst du die Schwellen, ich habe mal welche als Probe ein halbes Jahr in Altöl eingelegt. Sieht vorbildmäßig aus, richt aber etwas. Nix für eine Innenanlage, leider.

[Jens]

Hallo Tobi

Ein tolles Teil was Du da baust . Sag mal wie baust du die Weichenzungen. Bei der Länge muß man aufpassen , das sich diese nicht unter der Last der Fahrzeuge verbiegt.

Viel Spaß noch beim bauen

Jens

[fido]

Hallo Tobi,

vielen Dank, das Du dieses tolle Projekt vorstellst. Das sind die größten Weichen, die ich bisher sah


Hi Jens,

wenn man Weichen vorbildgetreu baut, laufen die Weichenzungen auf Gleitplatten, die auf den Schwellen liegen. Daher können sich die Weichenzungen nie durchbiegen.

[Ecthelion]

Ich bin ebenfalls beeindruckt!


Mich würde die weitere Gestaltung auch sehr interessieren!!


VG Jens

[baumschulbahner]

Hallo Tobi,
super Anfang! Solche Weichen gefallen mir.
Aber mal ehrlich, auf der abgebildeten Fläche würdest du problemos eine ganze Anlage unterbringen, wenn du den LGbäh R1 nutzen würdest
Und die Wagen, sind die auch Spur G konform?
Tschuldigung, aber genau DAS ist doch Modellbau, auch wenn es nur bedingt mit Fahrzeugen zu tun hat.
Ich finde Weichen sowieso sehr spanndend. Kann es denn etwas besseres geben, als eine lange Bahnfahrt damit zu verbringen, auf einem Notziblock Mehrspurweichen inkl. Radlenker und Herzstücke zu zeichnen? Mir hat's jedenfalls immer Spass gemacht. Vielleicht sollte ich es nächstes Mal mit einer Bogenweiche versuchen?
viele Grüsse ins Schwabenländle,
Urias

[Jens]

Hallo Fido

Das mit den Gleitplatten weis ich. Ich habe auch schlanke Regelspurweichen gebaut. Das schwirigste war immer die Zungen. Bei schweren Höhne Lok`s hatte ich schon das Problem das die Zungen in der Mitte nicht die 64mm einhielten, da diese recht lang sind und die Reibung nicht unerheblich war vorallem wenn man einen etwas längeren Zug hat.
Wir reden ja nicht über Radius 1.
Ich freue ich über die weiteren Berichte und


viel Spaß beim bauen

wünscht

Jens

[Tobi]

Hallo zusammen,

besten Dank für eure Rückmeldungen!

Als Nächstes habe ich die Löcher für die Kleineisen gebohrt. Dieser Schritt erfordert eine genaue Vorgehensweise, denn von der Genauigkeit der Bohrungen hängt die Spurweite und damit die Betriebssicherheit ab.
Ich habe jeweils die Mitte eines Profils angezeichnet und gebohrt. Für die Bohrungen des zweiten Profils habe ich eine sehr einfache, aber wirkungsvolle Bohrlehre verwendet. Dadurch wird der Bohrabstand sehr exakt eingehalten:


Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Nachdem alle Löcher gebohrt sind, habe ich die Oberfläche der Schwellen nachbehandelt, denn sie sollen die typische Holzstruktur einer älteren Schwelle zeigen. Das geht mit einer runden Drahtbürste im Akkuschrauber relativ flott:


Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Die Kanten habe ich teilweise noch nachbearbeitet, damit die Schwellen nicht allzu gleichmäßig aussehen. Wobei das Brechen der Kanten vom Einsatzzweck und vor allem vom Alter der Schwelle abhängt. Eine Schwelle eines alten Ladegleises sieht anders aus als eine Schwelle eines Hauptgleises.



Die Schwellen habe ich mit handelsüblicher Holzbeize im Farbton Nussbaum und Eiche Dunkel behandelt.

ich habe mal welche als Probe ein halbes Jahr in Altöl eingelegt.

Altöl kommt mir nicht ins Haus, Martin.

Nach der Pflicht kommt nun die Kür:



Die Profile werden mit den Kleineisen in die Bohrungen gesteckt. Hier zeigt sich jetzt die Genauigkeit der Bohrungen. Ich habe im Bogen eine nach IG Spur II Norm leichte Spurerweiterung angestrebt. Es stellt sich ein Maß von 64,1 bis 64,4mm ein, alles also im Grünen Bereich.

Im nächsten Kapitel folgen die drei Herzstücke und die Radlenker.

[Schrauber]

Hallo Tobi,


es ist ein Genuß, zu sehen, wie diese wunderschöne Weiche entsteht.

Hab´ Dank das Du uns daran teilhaben läßt und weiter so.

Du wirst sicher noch etwas "weathern" oder? Da fehlt noch etwas "Kleineisenrost"...

so wie hier

[Leo RHB]

Hallo Tobi

Welches Kleineisen gebrauchst Du für die Weichen ?

MFG

Leo RhB