Hallo
Wenn Chromstahl geschweisst oder erhitzt wird, oxidiert er an den Stellen wo er warm wurde, was als braune Verfärbung sichtbar wird. An diesen Stellen beginnt das Material unter Anwesenheit von Feuchtigkeit an den Korngrenzen zu korrodieren und der Kessel hat dann irgendwann ein Leck an einer Schweissstelle wenn diese nicht fachgemäss gereinigt wurde.
Die Wärme und der Druck begünstigen ausserdem die Korngrenzenkorrosion zusätzlich.
Bei einem Chromstahlkessel muss man alle Verfärbungen enfernen. In der Industrie geschieht das in der Regel durch ein Absäuern. Allerdings würde diese Brühe unsere Lötnähte mit Silberlot angreifen, weshalb Chromstahl nur geschweisst werden kann. Und dazu brauchts nebst der entsprechenden Einrichtung noch die Fähigkeit Chromstahl gut zu verschweissen. Sobald dann so ein Kessel zulassungspflichtig ist (das Druck-Liter Produkt überschreitet einen gewissen Wert) dann muss man auch noch entsprechende Schweiss-Zertifikate besitzen.
Ein weiterer Nachteil ist die Wärmeleitfähigkeit. Chromstahl besitzt eine sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit;
Die Wärmeleitzahl von Kupfer beträgt ca. 350 bis 370 (Einheit lass ich jetzt mal weg, ist hier nicht relevant)
Die von unlegiertem Stahl beträgt ca. 48 bis 58.
Die von hochlegiertem Stahl (und da zählt Chromstahl dazu) beträgt ca. 15.
Chromstahl ist also ein 23 mal schlechterer Wärmeleiter als Kupfer!!
Ausserdem, das Gewicht des Kupfers bringt auch mehr Zugkraft
Gastanks aus Chromstahl kann man übrigens problemlos bauen, die bekommen innen wo man die Verfärbungen nicht wegputzen kann, keine Feuchtigkeit und somit stellt die Lötnaht an einem Gastank keine Gefahr dar.
Edelstahl ist übrigens nur eine Bezeichnung für einen vergütungsfähigen Stahl und ist nicht dasselbe wie Chromstahl (der ist dann Rostbeständig)
Gruss Florian