nun zum zweiten Teil vom März 2009.
Meine Schwester begann kurz nach der Testfahrt der 141 R ein dreimonatiges Vorpraktikum bei mir.
Am Morgen ihres ersten Tages, zehn Minuten vor ihrer Ankunft in Schaffhausen, bekam ich einen Telefonanruf des Belgischen Projektleiters, dass ich mich unverzüglich nach Plzen zu begeben habe, der Postwagen sei fertig und werde um 9:30 das Werk von MOVO verlassen. Es sei ihm egal wie, aber ich hätte mich am nächsten Morgen um 8:00 im Werk einzufinden. Zurückfahren würde ich dann im Postwagen.
Super... Computer angeworfen und die beste Zugverbindung nach Plzen herausgesucht... Klasse, einzige brauchbare Verbindung in einer Stunde.
So "durfte" ich innerhalb einer Stunde eine Fahrkarte kaufen (hat übrigens nur 30min beansprucht, der DB-Schaltermensch war ausnahmsweise mal speditiv)
Lebensmittel für die lange Zeit im Postwagen, ein Paar Kleider, Laptop und DVDs eingepackt und der Schwester ein paar Anweisungen für die nächsten zwei Tage gegeben.
Freundlicherweise wurde die Hotelreservierung in Plzen vom Organisator der Überführungsfahrt durchgeführt, darum brauchte ich mich nicht mehr kümmern.
Am nächsten Morgen beim Auschecken im Hotel wurde mir mitgeteilt, dass es Verzögerungen gebe und ich deshalb est um 9:0 abgeholt würde. So hatte ich noch etwas Zeit, den Bahnhof Plzen Hl.N. anzusehen.
Als ich dann irgendwann am Hotel abgeholt wurde, hiess es, es gebe noch Probleme mit der Einhaltung der UIC- bzw. RIC Standards. So musste der Wagen nochmals auf die Waage und zur Vermessung. Tja, irgendwas hat nicht gestimmt und wurde angepasst. Die Zeit verging. Der Belgier hat derweil auf "interessiert mich nicht, ist Ihr Problem" gestellt und sich nicht mehr am Telefon gemeldet.

(baumschulbahner)

(baumschulbahner)
Der Postwagen am Morgen abfahrbereit vor den Werkshallen...
Nachdem schon hin und her diskutiert wurde, ob der Wagen überhaupt noch zu vereinbarten Zeit nach Furth im Wald gebracht werden konnte (in Tschechien funktioniert das noch mit der Einstellung in einen normalen Güterzug) wurde dann plötzlich alles hektisch, da die Rangierlok schon am Wagen hing, und eigentlich schon lagen in den Rangierbahnhof losfahren wollte.
Der eingebaute Dieselgenerator wurde gestartet und die Reise ging doch noch los.

(baumschulbahner)
Postwagen und Rangierlok abfahrbereit
Naja, nicht weit vom Werk entfernt stellte der Dieselgenerator wieder ab und der Postwagen war tot. Keine Heizung, kein Strom um die bald leeren Akkus von Telefon, Laptop usw zu laden, kein Wasser, kein Licht...
Es wurde kälter und kälter und zu allem Überfluss wurde der Wagen dann irgendwann auch noch neben einen Kommandolautsprecher gestellt, damit ich ganz sicher nicht einschlafen konnte.
Irgendwie habe ich diese Nacht dann doch noch geschlafen und bin erst wieder aufgewacht, als der Güterzug bereits in Richtung Deutschland unterwegs war. Eigentlich wäre es eine schöne Fahrt gewesen, wenn ich nicht permanent gefroren hätte.
In Furth im Wald wartete bereits die Diesellok auf den verspäteten Güterzug.
Für weitere Verspätung sorgte dann noch der Umstand, dass der Postwagen erst mühsam aus dem Zugsverband herausrangiert werden musste.

(baumschulbahner)
In Heersbruck musste dann noch ein zusätzlicher Wagen angehängt werden. Dabei konnte der Postwagen mit der ER20 neben der V200 017 fotografiert werden.

(baumschulbahner)

(baumschulbahner)
Danach ging die Fahrt nicht minder problematisch weiter, und iiiiirgendwann kamen wir dann spätabends doch noch in Schaffhausen an.
Der Rest des Monates verlief dann vergleichsweise Ruhig, meine Schwester war sehr fleissig und hat u.A. eine Einstiegstreppe für den Postwagen entworfen und gebaut.

(baumschulbahner)
Das war's erstmal, der Nächste Beitrag handelt dann von den Aktivitäten im April.
viele Grüsse,
Urias
Ps: sollten irgendwo Buchstaben fehlen: der Akku meiner Tastatur ist fast leer
