Hallo liebe Forengemeinde,
lange habe ich überlegt, ob und wie ich von dem Bau meiner etwas anderen HF 110 C berichten soll. Zum einen spielt die Zeit für die Erstellung eines Bauberichtes eine große Rolle, zum anderen bin ich mir nicht sicher, wie meine Lok, die kein Nietenzählerobjekt ist, so ankommt. Nun mache ich mal einen Anfang und hoffe ihr werdet damit eure Freude haben. Parallel wird dieser Bericht inklusive der dazugehörigen Geschichte im "dampfbahner"-Forum eingestellt.
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Alles begann Mitte 2007 mit dem Anfang meiner Ausbildung bei der Firma Kroenert in Hamburg. In dieser Zeit habe ich durch Zufall im Buntbahnforum Pläne zum Bau dieser HF 110 C für die Spurweite 45mm gefunden. Ich war überrascht über diese Pläne und staunte, dass sie einfach jemand ins Netz stellte um andere daran teilhaben zu lassen. Beim durchstöbern habe ich Gewinde wie M2 gesehen und dachte mir, dass wenn man dieses Maß x3 nimmt, auf M6 kommt und dieses ist bei mir im Betrieb handelsüblich. Bei der Spurweite bin ich dann mit 45x3=135mm ungefähr bei 5-Zoll gelandet. Durch den außenliegenden Rahmen ist es also kein Problem die Spurweite zu verändern.
Bis zum April 2008 blieb es bei bloßen Gedankenspinnereien, bis ich zur Blechschlosserei kam und mit einem Kollegen, der sich auch für Eisenbahn interessierte, ins Gespräch kam. Am nächsten Tag stand dieser dann mit einem nahtlosen Rohr aus St35.8 vor mir und sagte: "Na dann wollen wir mal anfangen und dir einen Kessel bauen." Bislang hatte ich noch keinerlei Zeichnungen gemacht und war etwas überrumpelt. Ich nahm die Zeichnungen von Marco und zeichnete zunächst am Brett x3 alles hoch.
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Mit diesem Stück Rohr fing alles an
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Die Feuerkiste hat eine Wandstärke von 5mm
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13 Siederohre mit jeweils 12/9mm Durchmesser
Wie sich später herausstellte waren die Rohre zu klein. ich hatte jedoch bislang noch keine Erfahrungen mit solchen Modellen in der Größe und kannte Dampflokkessel nur von meiner Tätigkeit beim Deutschen Eisenbahn Verein (DEV) als Dampflokheizer. Die waren größer und hatten bei Weitem mehr Rohre.
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Innerhalb von 2 Wochen entstanden etliche Zeichnungen und genau so viele Teile entstanden direkt im Anschluss.
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Zum Abschluss wurden die Teile von einem erfahrenem Schweißer verschweißt
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Bis dann ein fertiger Kessel fertig war.
Digi126 (Eric)
Das ist der Anfang vom Bau meiner HF 110 C. Sehr untypisch wie ich finde. Jetzt mache ich mir in der Regel erst die Zeichnungen der gesamten Lok und würde nicht einen Kessel bauen und die Lok dann danach um diesen herumbauen. Damals hatte ich aber diese Chance und wie sich weiter herausstellte, genau das Richtige getan.
Zurück in der Lehrwerkstatt meines Betriebes fragte ich den ausbildungsmeister ob ich ein angefangenes Projekt aus der Blechschlosserei weitermachen könnte. Es handle sich um eine Dampflok und die ganzen zu erlernenden Fertigungstechniker wie Bohren, Feilen, Fräsen, Drehen,... stecken dort mit drin. Er meinte "Na klar" und dachte sich dabei zunächst nichts, so der Anschein.
Meine CAD-Fähigkeiten waren zu diesem Zeitpunkt =0. Ich ging also zu einem Zeichnungslehrling und er durfte als Lehrobjekt die Pläne von Marco mit dem Faktor 3 zeichnen. Heraus kam dieses 3D-Modell
2002 (Eric)
Es folgte in meiner Zeit im technischen Büro die Anfertigung der Zeichnungen von den Modellen. im Spätsommer 2008 kam ich dann mit einem Ordner Zeichnungen zu meinem Ausbildungsmeister und sagte "Nun würde ich gerne Anfangen die Lok zu bauen." Er guckte skeptisch, aber lies mich machen.