Sind gestern auch mit den Mopeds mal vorbeigefahren
Bei den schönen Wetter wurden die mal wieder ausgepackt.
Vom Stollen Heidgen hab ich auch ein paar Bilder auf meiner HP.
unter Lost areas. www.united-states-army.de oder www.m35a2c.de.tl
das freut mich ja mal richtig. Ich dachte , ich wäre der einzige, der sich für die Geschichte der alten Feld- und Grubenbahn in Witterschlick interessiert.
Auch ich bin schon in meiner Kindheit auf die Bahn aufmerksam geworden. Bei diversen Radtouren mit meinen Brüdern Anfang bis Mitte der Achtziger haben wir öfter auf den damals schon verlassenen Anlagen gespielt. Damals war alles noch viel besser zu sehen und erhalten, denn der Betrieb war ja erst ein paar Jahre zuvor eingestellt worden. Ich kann mich dunkel entsinnen, dass in einem Lokschuppen Anfang der Achtiger noch eine Dampflok schlummerte. Wir haben damals im Führerhaus gepielt, das war irgendwo in der Nähe des Fernsehturms....
Ich bin auf der Suche nach regionalen Eisenbahnrelikten auf dieses Forum gestossen und habe auch ein paar Infos zusammen getragen, die Ihr wohl noch nicht endeckt habt:
1. Das Feldbahnnetz war wohl eine Kooperation verschiedener ortansässiger Firmen:
-SERVAIS Werke Witterschlick
-Fa. Braun, Tongrube
-Fa. Fuchs, Tongrube
-Fa.Vygen
-Westerwerke, Witterschlick
sind jemand weitere Firmen bekannt?
2. Beim Landesarchiv des Landes NRW lagern Konessionsunterlagen mit Streckenplänen. Diese Unterlagen sind leider noch nicht Online archiviert, können aber nach Terminvereinbarung in Düsseldorf eingesehen, und soweit ich weiß auch kopiert werden! Ich habe einen Termin gemacht und folgende Dokumente aus dem Archiv angefordert:
-Grubenbahnen der Westerwerke in Witterschlick
-Grubenbahnen der Fa. Braun Tonbergbau, Volmershoven bei Bonn, Witterschlick
-Grubenbahn der Didierwerke AG, Wiesbaden, und der Fa. Braun Tonbergbau in Witterschlick
-Grubenbahnen der Fa. Vygen & Cie in Witterschlick
Mal sehen was da kommt ich habe einen Termin zur Einsicht am 09.12.2009, wenn ich etwas kopieren darf, scanne ich alles und setze es sofort rein....
3. Über den Verbleib von Rollmaterial und Gleisen ist im Internet recht viel zu finden, ich habe mal etwas zusammen getragen:
* Dieselloks:
-Diema DS12 B-dm 984 Bauj. 1939 an Didier, ab 1974 in Witterschlick, ab 1986 Heddenheimer Feldbahn, seit Verkauf 1989 in Privatbesitz
-Diema DS30 B-dm V 1082 Bauj. 1941 an Didier, ab 1974 in Witterschlick, ab 1986 Heddenheimer Feldbahn, seit Verkauf 1990 in Privatbesitz
-Diema DS16 B-dm V 1481 Bauj. 1951 an Braun in Witterschlick, Verkauf 1969
-Diema DS 28 B-dm V 1827 Bauj.1955 an H.J. Vygen & Cie, dann verkauft an AGROB-Wessel-Servais, Umbau 1984 bei Diema und seit 1985 bei der Kleinbahn Rheinpark, Köln und bis heute dort im Einsatz
-O&K Typ MD 1 (Nummer 7884 und 78839 Baujahr 1937), geliefert an 6.7.1938 an Vereinigte Servais Werke Witterschlick b./Bonn, eine der Loks ist in Monheim im Privatbesitz und die andere ist bei KGB Feldbahnprivatsammlung in Hagen
Zusammen mit diversen anderen:
Diema DS 20 B-dm V 2045 Bauj 1957 an H.J. Vygen, dann verkauft an AGROB-Wessel-Servais, Umbau 1985 bei Diema und seit dem im BHS Torfwerk, Eulenau und bis heute im Eibnsatz
*E-Loks
Akku E-Loks der FA Heinrich Bartz wie Nr. E 1285 und U 194 gebaut beide 1957 für "Bergbau Lothringen" und waren ab 1966 in Witterschlick , U194 wurde erst 1990 verkauft und fährt heute in den Besucher Bergwerken Binde Weise bei Steinbach bei Betzdorf
* Dampfloks
Auch zu einer Dampflok finden sich Angaben:
O&K (Orenstein&Kopel, Berlin)
Typ D222, Baujahr 1895, Fabrk.Nr. 1895
Verbleib ist leider unklar, warscheinlich abgebrochen!
(wie lange der Dampfbetrieb andauerte, ist völlig unbekannt)
Gleise findet man beim Münsterländischen Feldbahnmuseeum, die auf ihrer Internetseite angeben, sich an den Gleisen in Witterschlick bedient zu haben!
Das Emser Bergbaumuseeum hat zumindest 4 Kipploren aus dem Witterschlicker Bestand.....
Vielleicht findet ja noch jemand Überreste die ein "2.Leben" nach dem Einsatz in Witterschlick gefunden haben.
4. Es finden sich Angaben auf Internetseite von Röttgen, dass es vom Schacht Eifel eine Strecke durch den Kottenforst gegeben haben muß, die von Westen her, die heutige A 565 kreuzend, an Röttgen südlich vorbei zu einer Tongrube führte, die dort lag wo sich heute die Tennisplätze finden. Diese Grube wurde anscheinend samt Feldbahnanschluß verlegt. Diese Grube war am heutigen Schloßplatz in Röttgen.
5. Von den Servais Werken in Witterschlick hat es warscheinlich ein Gleis Richtung Impekoven gegeben, diese wurde nur zum "verklappen" vom Produktionsbruch verwendet.
6. An der Hauptstrasse durch Witterschlick war gegenüber des EDEKA Marktes Eller ein Lokschuppen (sogar ausnahmsweise gemauert!) mit 2 Gleis Zügen und Wartungsgruben. Dieser Schuppen fiehl erst Anfang des Jahrtausends sinnloser Weise dem Bagger zum Opfer, heute ist dort eine Wiese! Die Trasse der zuführenden Gleise lief ein Stück paralell zur Strasse. Man kann es heute im Winter bei geringer Belaubung noch gut erkennen.
Ich plane eine Begehung der zugänglichen Anlagen, Gleise und ehemaligen Trassen am 19.12.2009 (nur wenn es nicht regnet), wer mit kommen möchte kann mir eine P.M. schreiben und sich mit mir verabreden. (Ganztagestour)
Im übrigen, die verrückte Idee einen Museuumsbetrieb auf einer Feldbahn ins Leben zu rufen finde ich so abwegig nicht. Das hat wie man an anderen, längst tot gelaubten Strecken auch gedacht, und heute fahren die Züge wieder, am Anfang waren das auch nur Verrückte. Vielleicht fährt irgendwann doch noch mal ein Zug.........