Neues in Sachen Ns 1
Moderator: GNEUJR
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Mahlzeit,
danke für die positiven Reaktionen, macht wirklich riesigen Spaß mit der Lok rumzufahren. Bis zu endgültigen Fertigstellung ist noch etwas Arbeit da, aber das wird klappen. Wenn alles soweit zur Zufriedenheit funktioniert wird die Lok komplett zerlegt, der Rahmen sandgestrahlt und alles lackiert.
Gruß Sven
danke für die positiven Reaktionen, macht wirklich riesigen Spaß mit der Lok rumzufahren. Bis zu endgültigen Fertigstellung ist noch etwas Arbeit da, aber das wird klappen. Wenn alles soweit zur Zufriedenheit funktioniert wird die Lok komplett zerlegt, der Rahmen sandgestrahlt und alles lackiert.
Gruß Sven
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Ganz herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Erstfahrt!!!
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Hallo Sven,
meine Gratulation und absolute Hochachtung
Was du da mit unendlicher Geduld auf die Schienen gestellt hast, ist schon einmalig.
Hoffentlich hält alles und es gibt keine allzugroßen Rückschläge in der Erprobungszeit.
Aber eigentlich mache ich mir da keine Sorgen, bei deiner akribischen Planung
Viele Grüße
Christoph
meine Gratulation und absolute Hochachtung



Was du da mit unendlicher Geduld auf die Schienen gestellt hast, ist schon einmalig.
Hoffentlich hält alles und es gibt keine allzugroßen Rückschläge in der Erprobungszeit.
Aber eigentlich mache ich mir da keine Sorgen, bei deiner akribischen Planung

Viele Grüße
Christoph
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Mahlzeit,
Ende August wird das Gestänge für die Wendeschaltung endgültig fertig und die Kupplungsstange mit einem Spannschloss ausgestattet, dann sollte alles zur Zufriedenheit funktionieren. Vielleicht wird die Lok dann auch nochmal öffendlich zu sehen sein.
Gruß Sven
Ende August wird das Gestänge für die Wendeschaltung endgültig fertig und die Kupplungsstange mit einem Spannschloss ausgestattet, dann sollte alles zur Zufriedenheit funktionieren. Vielleicht wird die Lok dann auch nochmal öffendlich zu sehen sein.
Gruß Sven
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Mahlzeit!
Der erste öffendliche Ausstellungstermin der fertigen Lok rückt unaufhaltsam näher und so war am vergangenen Wochenende nochmal ein Arbeitseinsatz notwendig. Neben einigem Kleinkram stand vorallem der Bau der originalgetreuen Wendeschaltung auf dem Plan.

Beim Einbau des Wendegetriebes hatte ich aus Zeitmangel zunächst den Schalthebel der Schwellenschraubmaschine verwendet. Das ist zwar funktionell, jedoch für einen detailverliebten Perfektionisten nicht ausreichend.

Die Wendeschaltung besteht aus einem Schaltbock mit Wendeschalthebel, einer Schaltstange mit Federhülse und dem Schaltwellenhebel.

Den Schaltbock hatte ich schon vor einiger Zeit angefertigt, nun war zunächst der Wendeschalthebel anzufertigen. Es handelt sich dabei um eine Schweißkonstruktion aus einem gedrehten Lagerauge, einem gelaserten 5 mm starken kurzen Hebelarm und einem langen Hebelarm aus nahtlos gezogenem Rohr mit 12 mm Innendurchmesser und 2,5 mm Wandstärke. Das Rohr bekam einen rechteckigen Durchbruch für das Segment eingefeilt, welches die Schaltstellungen festlegt.
Im Rohr gleitet eine gedrehte Druckstange, die am unteren Ende eine Gabel mit Querbohrung besitzt. Darin ist ein gehärteter Zylinderstift eingeschlagen, der in die Aussparungen des Segments einrastet. Dazu befindet sich unter der Druckstange eine Schraubenfeder. Da keine passende Feder vorrätig war, wurde sie kurzerhand aus Federstahldraht selbst gewickelt.

Der einbaufertig montierte Schaltbock. Ein Stellring mit Splint sichert den Wendeschalthebel axial auf dem Zapfen des Bockes.

An den Schaltbock schließt sich die gefederte Wendeschaltstange an. Sie besteht aus der eigentlichen Schaltstange mit angeschweißtem Gabelkopf und verstifteter Druckscheibe, zwei Schraubendruckfedern, einer Verschlußschraube, sowie der Federhülse mit Gabelkopf. Durch die Federung wird ein Einkuppeln auch dann ermöglicht, wenn die Schaltklaue mit dem Gegenstück im Wendegetriebe Zahn auf Zahn steht.

Die Hülse wurde aus 1"-Rohr gefertigt, wobei der Teil mit dem Innengewinde für die Verschlußschraube wegen des zu geringen Spindeldurchlasses meiner Drehmaschine als separates Stück angeschweißt werden musste. Am anderen Ende befindet sich ein gedrehter Hülsenkopf mit angeschweißter Gabel. Wie üblich habe ich die Gabelköpfe aus 16er Vierkantstahl gefeilt.

Für den gekröpften Schaltwellenhebel wurde ein Kopf aus Vierkantstahl 20x35 geschnitten. Der Kopf ist geschlitzt und wird mit einer Klemmschraube auf der Schaltwelle befestigt. Da ich keine Möglichkeit hatte eine 18H7-Bohrung auf der Ständerbohrmaschine zu fertigen, blieb nur das Ausdrehen auf der Drehmaschine. Dem widerum stand das Fehlen eines Vierbackenfutters entgegen. Also habe ich den Rohrling auf ein Drehteil aus der Restekiste geschweißt und konnte ihn so im Dreibackenfutter spannen.

Anschließen wurde die Gewindebohrung für die Klemmschraube gefertigt und der Kopf mit einer dünnen Trennscheibe geschlitzt. Der eigentliche Hebel besteht aus 5 mm starkem Flachstahl von 35 mm Breite und ist mit dem Hebelkopf verschweißt. Abgekantet wurde mit dem Handhammer im Schraubstock.

Am Sonntag morgen gegen 3.30 Uhr war die Baugruppe fertig und wurde vor dem Einbau probehalber vormontiert. Danach ging es für 4 Stunden ins Bett.

Nach dem Frühstück wurde die Lok in der Werkstatt aufgebockt und die Rückwand mit der Sitzbank demontiert. Anschließend erfolgte die Montage des Schaltwellenhebels.

Dann erfolgte der Einbau der Schaltstange, wegen der beengten Platzverhältnisse ein ziemliches Geduldspiel.

Zuletzt konnte auch der Schaltbock montiert werden.

Erst jetzt konnte das Gestänge so eingestellt werden, dass die Mittelstellung des Wendeschalthebels auch mit der Mittelstellung der Schaltwelle übereinstimmt. Dazu wurde der Schlitz im Schaltwellenhebelkopf mit der Meißelhieb auf dem Wellenende in Übereinstimmung gebracht. Die Schaltstellungen Vorwärts - Mitte -Rückwärts wurden anschließend mittels Durchdrehen des Getriebes per Hand geprüft. Der Schaltwellenhebel ist mit der Schaltwelle über die Klemmschraube kraftschlüssig verbunden. Um die Position des Hebels auch nach einer Demontage festzulegen wurde in der Trennfuge eine axiale Bohrung hergestellt und ein Paßstift eingeschlagen.

Damit war die Wendeschaltung komplett und ich konnte mich einigen Kleinigkeiten widmen, die noch auf dem Arbeitsplan standen.

Die Öleinfüllschraube des Wendegetriebes erhielt eine Bohrung und einen Peilstab.

Der Peilstab wurde aus einem Stück gedreht und besitzt am Griffstück eingedrehte Rillen, da ich kein Rändelwerkzeug besitze.

Weiterhin wurde ein aufsteckbarer Sitz gebaut, bislang mußte man auf der Kante der Rückwand sitzen, was auf die Dauer nicht sonderlich komfortabel war. Um den Gesamteindruck eines maßstäblichen Modells nicht zu trüben wird der Sitz nicht fest montiert. Aus Flacheisen wurde zunächst ein Konsol für den Sitz geschweißt, den man an der Rückwand einhängen kann.

Darauf wurde dann die Sitzbank mit Schloßschrauben befestigt.

Eine feldbahntypisch improvisierte Lösung.

Anschließend fanden ausgiebige Probefahrten statt, von denen es an dieser Stelle nur ein Video gibt.
http://www.youtube.com/watch?v=mZ9_8Or7IQQ
Damit ist die Lok bis auf die fehlenden Seitenbleche fertig. Die Lackierung wird erst nach dem Ende der nun beginnenden Erprobung und dem Abstellen der Kinderkrankheiten erfolgen.
Die Lok wird am 03.und 04. Oktober erstmals in kompletten Zustand auf der Modellbahnausstellung beim Herbstdampf der Waldeisenbahn Muskau in Weißwasser zu sehen sein.
Gruß Sven
Der erste öffendliche Ausstellungstermin der fertigen Lok rückt unaufhaltsam näher und so war am vergangenen Wochenende nochmal ein Arbeitseinsatz notwendig. Neben einigem Kleinkram stand vorallem der Bau der originalgetreuen Wendeschaltung auf dem Plan.

Beim Einbau des Wendegetriebes hatte ich aus Zeitmangel zunächst den Schalthebel der Schwellenschraubmaschine verwendet. Das ist zwar funktionell, jedoch für einen detailverliebten Perfektionisten nicht ausreichend.

Die Wendeschaltung besteht aus einem Schaltbock mit Wendeschalthebel, einer Schaltstange mit Federhülse und dem Schaltwellenhebel.

Den Schaltbock hatte ich schon vor einiger Zeit angefertigt, nun war zunächst der Wendeschalthebel anzufertigen. Es handelt sich dabei um eine Schweißkonstruktion aus einem gedrehten Lagerauge, einem gelaserten 5 mm starken kurzen Hebelarm und einem langen Hebelarm aus nahtlos gezogenem Rohr mit 12 mm Innendurchmesser und 2,5 mm Wandstärke. Das Rohr bekam einen rechteckigen Durchbruch für das Segment eingefeilt, welches die Schaltstellungen festlegt.
Im Rohr gleitet eine gedrehte Druckstange, die am unteren Ende eine Gabel mit Querbohrung besitzt. Darin ist ein gehärteter Zylinderstift eingeschlagen, der in die Aussparungen des Segments einrastet. Dazu befindet sich unter der Druckstange eine Schraubenfeder. Da keine passende Feder vorrätig war, wurde sie kurzerhand aus Federstahldraht selbst gewickelt.

Der einbaufertig montierte Schaltbock. Ein Stellring mit Splint sichert den Wendeschalthebel axial auf dem Zapfen des Bockes.

An den Schaltbock schließt sich die gefederte Wendeschaltstange an. Sie besteht aus der eigentlichen Schaltstange mit angeschweißtem Gabelkopf und verstifteter Druckscheibe, zwei Schraubendruckfedern, einer Verschlußschraube, sowie der Federhülse mit Gabelkopf. Durch die Federung wird ein Einkuppeln auch dann ermöglicht, wenn die Schaltklaue mit dem Gegenstück im Wendegetriebe Zahn auf Zahn steht.

Die Hülse wurde aus 1"-Rohr gefertigt, wobei der Teil mit dem Innengewinde für die Verschlußschraube wegen des zu geringen Spindeldurchlasses meiner Drehmaschine als separates Stück angeschweißt werden musste. Am anderen Ende befindet sich ein gedrehter Hülsenkopf mit angeschweißter Gabel. Wie üblich habe ich die Gabelköpfe aus 16er Vierkantstahl gefeilt.

Für den gekröpften Schaltwellenhebel wurde ein Kopf aus Vierkantstahl 20x35 geschnitten. Der Kopf ist geschlitzt und wird mit einer Klemmschraube auf der Schaltwelle befestigt. Da ich keine Möglichkeit hatte eine 18H7-Bohrung auf der Ständerbohrmaschine zu fertigen, blieb nur das Ausdrehen auf der Drehmaschine. Dem widerum stand das Fehlen eines Vierbackenfutters entgegen. Also habe ich den Rohrling auf ein Drehteil aus der Restekiste geschweißt und konnte ihn so im Dreibackenfutter spannen.

Anschließen wurde die Gewindebohrung für die Klemmschraube gefertigt und der Kopf mit einer dünnen Trennscheibe geschlitzt. Der eigentliche Hebel besteht aus 5 mm starkem Flachstahl von 35 mm Breite und ist mit dem Hebelkopf verschweißt. Abgekantet wurde mit dem Handhammer im Schraubstock.

Am Sonntag morgen gegen 3.30 Uhr war die Baugruppe fertig und wurde vor dem Einbau probehalber vormontiert. Danach ging es für 4 Stunden ins Bett.

Nach dem Frühstück wurde die Lok in der Werkstatt aufgebockt und die Rückwand mit der Sitzbank demontiert. Anschließend erfolgte die Montage des Schaltwellenhebels.

Dann erfolgte der Einbau der Schaltstange, wegen der beengten Platzverhältnisse ein ziemliches Geduldspiel.

Zuletzt konnte auch der Schaltbock montiert werden.

Erst jetzt konnte das Gestänge so eingestellt werden, dass die Mittelstellung des Wendeschalthebels auch mit der Mittelstellung der Schaltwelle übereinstimmt. Dazu wurde der Schlitz im Schaltwellenhebelkopf mit der Meißelhieb auf dem Wellenende in Übereinstimmung gebracht. Die Schaltstellungen Vorwärts - Mitte -Rückwärts wurden anschließend mittels Durchdrehen des Getriebes per Hand geprüft. Der Schaltwellenhebel ist mit der Schaltwelle über die Klemmschraube kraftschlüssig verbunden. Um die Position des Hebels auch nach einer Demontage festzulegen wurde in der Trennfuge eine axiale Bohrung hergestellt und ein Paßstift eingeschlagen.

Damit war die Wendeschaltung komplett und ich konnte mich einigen Kleinigkeiten widmen, die noch auf dem Arbeitsplan standen.

Die Öleinfüllschraube des Wendegetriebes erhielt eine Bohrung und einen Peilstab.

Der Peilstab wurde aus einem Stück gedreht und besitzt am Griffstück eingedrehte Rillen, da ich kein Rändelwerkzeug besitze.

Weiterhin wurde ein aufsteckbarer Sitz gebaut, bislang mußte man auf der Kante der Rückwand sitzen, was auf die Dauer nicht sonderlich komfortabel war. Um den Gesamteindruck eines maßstäblichen Modells nicht zu trüben wird der Sitz nicht fest montiert. Aus Flacheisen wurde zunächst ein Konsol für den Sitz geschweißt, den man an der Rückwand einhängen kann.

Darauf wurde dann die Sitzbank mit Schloßschrauben befestigt.

Eine feldbahntypisch improvisierte Lösung.

Anschließend fanden ausgiebige Probefahrten statt, von denen es an dieser Stelle nur ein Video gibt.
http://www.youtube.com/watch?v=mZ9_8Or7IQQ
Damit ist die Lok bis auf die fehlenden Seitenbleche fertig. Die Lackierung wird erst nach dem Ende der nun beginnenden Erprobung und dem Abstellen der Kinderkrankheiten erfolgen.
Die Lok wird am 03.und 04. Oktober erstmals in kompletten Zustand auf der Modellbahnausstellung beim Herbstdampf der Waldeisenbahn Muskau in Weißwasser zu sehen sein.
Gruß Sven
- eXact Modellbau
- Buntbahner
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Sehr schön!
Am besten finde ich die Stelle, wo Du mit der Lore bergab fährst
Kuppelt die Schaltung nicht ganz schön hart ein? Woran liegt das? Zu wenig Kupplungsspiel? Das könnte dem Antrieb doch auf Dauer schaden, oder?
Auf jeden Fall wird sich bei vielen der "Ich-will-auch-haben-Effekt" eingestellt haben. Mich inbegriffen.


Kuppelt die Schaltung nicht ganz schön hart ein? Woran liegt das? Zu wenig Kupplungsspiel? Das könnte dem Antrieb doch auf Dauer schaden, oder?
Auf jeden Fall wird sich bei vielen der "Ich-will-auch-haben-Effekt" eingestellt haben. Mich inbegriffen.

- Maschinist
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Mahlzeit Larry,
die Schaltung ist noch etwas hart, da besteht noch Verbesserungsbedarf und viel Übung. Das Problem besteht in der Feinabstimmung der Mechanik, da mit dem Handrad Gänge und Kupplung betätigt werden. Es war schon schwierig genug da eine Lösung zu finden.
Gruß Sven
die Schaltung ist noch etwas hart, da besteht noch Verbesserungsbedarf und viel Übung. Das Problem besteht in der Feinabstimmung der Mechanik, da mit dem Handrad Gänge und Kupplung betätigt werden. Es war schon schwierig genug da eine Lösung zu finden.
Gruß Sven
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Mahlzeit!
Nun sind es nur noch 2 Tage bis zur Ausstellung in Weißwasser und die Ns 1 wartet nun im Schuppen auf den Transport in die Lausitz.
Zuvor hatte ich jedoch noch eine ganze Menge Arbeit, da am Ende der letzten Probefahrt der Antrieb der Lok Probleme machte. Zunächst vermutete ich einen Schaden im Schaltgetriebe, bei der Bergfahrt kam es immer wieder zu ruckartigen Aussetzern im Kraftfluss.

Darauf hin wurde der Motorvorbau entfernt, sowie Motor samt Kupplung und Schaltgetriebe ausgebaut. Es sollte eine lange Nacht der Fehlersuche werden.

Das Getriebe wurde nach dem Ölablassen komplett zerlegt. Entgegen der Befürchtungen waren die Schaltklauen und Zahnräder vollkommen intakt. Der Fehler mußte also an anderer Stelle zu suchen sein. Das Getriebe wurde daraufhin wieder zusammengebaut.
Nach fast 8 Stunden Herumschrauben war das Getriebe am Montag morgen gegen 3 Uhr wieder komplett.

Als nächstes wurde die Kupplung zerlegt, nach dem das Getriebe als Ursache ausgeschieden war. Beim Betrachten des Tragbildes der Kupplungsscheibe war schnell klar, das hier der Grund für die Probleme gefunden war. Auf einer Seite hat die Scheibe nur auf einem 3-4 mm breiten Ring getragen, da die Druckplatte leicht hohl eingelaufen ist. Die geringe Reibfläche konnte das erhöhte Drehmoment bei der Belastung in der Bergfahrt nicht mehr übertragen und sorgte für ein Durchrutschten der Kupplung.
Die beste Lösung wäre nun der Tausch der Druckplatte oder das Planschleifen selbiger gewesen. Dafür war jedoch weder ein Ersatzteil noch die nötige Zeit vorhanden. Kurzerhand habe ich die Kupplungsscheibe an der Innenseite etwas nachgearbeitet und somit den Traganteil erhöht. Sobald es sich eine Möglichkeit ergibt, geht die Druckplatte zum Planen.

Zu allem Überfluss brach bei der Montage der Kupplung einer der 6 Stehbolzen ab, bei dem über 50 Jahre alten Material nicht unüblich, wegen des zusätzlichen Aufwands aber ärgerlich. Fürs erste bedient ging es halb 5 Uhr morgens ins Bett.
Nach 3 Stunden Schlaf wurde der Stehbolzen ausgebohrt. Da ich keine große Lust auf die Demontage der Schwungscheibe hatte, geschah dies mit der elektrischen Handbohrmaschine.

In den Schaft wurde ein Innengewinde geschnitten, ein Gewindestift M6 eingeschraubt und mit Loctite gesichtert. Nun konnte die Kupplung endgültig zusammengebaut werden. Bei der Gelegenheit erhielten die Druckfedern auch noch eine Beilage um die Vorspannung leicht zu erhöhen.

Anschließend erfolgte die Montage der Kupplungsglocke und des einbaufertigen Schaltgetriebes.

Die komplette Antriebseinheit wurde dann mit dem Flaschenzug wieder in den Rahmen gehoben. Das Ausrichten und Verschrauben wurde bei dem schönen Wetter aus der engen Werkstatt lieber ins Freie verlegt.

Da das Wendegetriebe bei der Reparatur fest mit dem Rahmen verbunden blieb, ließ sich die Antriebseinheit relativ zügig montieren.

Nach dem Aufsetzen und Verschrauben des Vorbaus mußten auch sämtliche mechanische Verbindungen der Motor- und Getriebesteuerung neu eingestellt werden.

Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Steuerplatte für die Kupplungsbetätigung etwas nachgearbeitet. Der V-förmige Durchbruch erhielt an den Enden Vertiefungen, so das die Schaltkurve nicht mehr linear verläuft, sondern kurz nach dem Schleifpunkt einen stärkeren Anstieg erhält. Damit lässt sich die Kupplung nun auch besser so einstellen, das das Gestänge im eingekuppelten Zustand auch wirklich unbelastet ist.

Nach fast 22 Stunden Arbeit konnten am Montagnachmittag die ersten Probefahrten gemacht werden. Die Kupplung wurde nochmals nachgestellt, das einkuppeln geschieht im Vergleich zu vorher wesentlich sanfter. Auch das Hauptproblem des Rutschens ist nicht mehr aufgetreten.

Nach mehr als einer Stunde Probefahrt war ich mit dem Erreichten soweit zufrieden, dass ich bedenkenlos mit der Lok nach Weißwasser fahren kann.

Dafür wurden dann in der Nacht zum Dienstag noch 3 zusätzliche Gleisjoche gefertigt, so dass nun insgesamt 12 m Gleis für den Ausseneinsatz zur Verfügung stehen.

Die Schwellen entstanden aus längs aufgetrennten Leitplankenpfosten und wurden mit dem Schienen verschweißt. An den Fügestellen wurde dazu vorher die Zinkschicht entfernt. Wegen der Gefahr des Zinkfiebers wurde dann auch bei offenen Türen und Fenstern geschweißt.
Ich hoffe nun das sich der Aufwand gelohnt hat und freu mich auch ein schönes Wochenende in Weißwasser.
Gruß Sven
Nun sind es nur noch 2 Tage bis zur Ausstellung in Weißwasser und die Ns 1 wartet nun im Schuppen auf den Transport in die Lausitz.
Zuvor hatte ich jedoch noch eine ganze Menge Arbeit, da am Ende der letzten Probefahrt der Antrieb der Lok Probleme machte. Zunächst vermutete ich einen Schaden im Schaltgetriebe, bei der Bergfahrt kam es immer wieder zu ruckartigen Aussetzern im Kraftfluss.

Darauf hin wurde der Motorvorbau entfernt, sowie Motor samt Kupplung und Schaltgetriebe ausgebaut. Es sollte eine lange Nacht der Fehlersuche werden.

Das Getriebe wurde nach dem Ölablassen komplett zerlegt. Entgegen der Befürchtungen waren die Schaltklauen und Zahnräder vollkommen intakt. Der Fehler mußte also an anderer Stelle zu suchen sein. Das Getriebe wurde daraufhin wieder zusammengebaut.
Nach fast 8 Stunden Herumschrauben war das Getriebe am Montag morgen gegen 3 Uhr wieder komplett.

Als nächstes wurde die Kupplung zerlegt, nach dem das Getriebe als Ursache ausgeschieden war. Beim Betrachten des Tragbildes der Kupplungsscheibe war schnell klar, das hier der Grund für die Probleme gefunden war. Auf einer Seite hat die Scheibe nur auf einem 3-4 mm breiten Ring getragen, da die Druckplatte leicht hohl eingelaufen ist. Die geringe Reibfläche konnte das erhöhte Drehmoment bei der Belastung in der Bergfahrt nicht mehr übertragen und sorgte für ein Durchrutschten der Kupplung.
Die beste Lösung wäre nun der Tausch der Druckplatte oder das Planschleifen selbiger gewesen. Dafür war jedoch weder ein Ersatzteil noch die nötige Zeit vorhanden. Kurzerhand habe ich die Kupplungsscheibe an der Innenseite etwas nachgearbeitet und somit den Traganteil erhöht. Sobald es sich eine Möglichkeit ergibt, geht die Druckplatte zum Planen.

Zu allem Überfluss brach bei der Montage der Kupplung einer der 6 Stehbolzen ab, bei dem über 50 Jahre alten Material nicht unüblich, wegen des zusätzlichen Aufwands aber ärgerlich. Fürs erste bedient ging es halb 5 Uhr morgens ins Bett.
Nach 3 Stunden Schlaf wurde der Stehbolzen ausgebohrt. Da ich keine große Lust auf die Demontage der Schwungscheibe hatte, geschah dies mit der elektrischen Handbohrmaschine.

In den Schaft wurde ein Innengewinde geschnitten, ein Gewindestift M6 eingeschraubt und mit Loctite gesichtert. Nun konnte die Kupplung endgültig zusammengebaut werden. Bei der Gelegenheit erhielten die Druckfedern auch noch eine Beilage um die Vorspannung leicht zu erhöhen.

Anschließend erfolgte die Montage der Kupplungsglocke und des einbaufertigen Schaltgetriebes.

Die komplette Antriebseinheit wurde dann mit dem Flaschenzug wieder in den Rahmen gehoben. Das Ausrichten und Verschrauben wurde bei dem schönen Wetter aus der engen Werkstatt lieber ins Freie verlegt.

Da das Wendegetriebe bei der Reparatur fest mit dem Rahmen verbunden blieb, ließ sich die Antriebseinheit relativ zügig montieren.

Nach dem Aufsetzen und Verschrauben des Vorbaus mußten auch sämtliche mechanische Verbindungen der Motor- und Getriebesteuerung neu eingestellt werden.

Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Steuerplatte für die Kupplungsbetätigung etwas nachgearbeitet. Der V-förmige Durchbruch erhielt an den Enden Vertiefungen, so das die Schaltkurve nicht mehr linear verläuft, sondern kurz nach dem Schleifpunkt einen stärkeren Anstieg erhält. Damit lässt sich die Kupplung nun auch besser so einstellen, das das Gestänge im eingekuppelten Zustand auch wirklich unbelastet ist.

Nach fast 22 Stunden Arbeit konnten am Montagnachmittag die ersten Probefahrten gemacht werden. Die Kupplung wurde nochmals nachgestellt, das einkuppeln geschieht im Vergleich zu vorher wesentlich sanfter. Auch das Hauptproblem des Rutschens ist nicht mehr aufgetreten.

Nach mehr als einer Stunde Probefahrt war ich mit dem Erreichten soweit zufrieden, dass ich bedenkenlos mit der Lok nach Weißwasser fahren kann.

Dafür wurden dann in der Nacht zum Dienstag noch 3 zusätzliche Gleisjoche gefertigt, so dass nun insgesamt 12 m Gleis für den Ausseneinsatz zur Verfügung stehen.

Die Schwellen entstanden aus längs aufgetrennten Leitplankenpfosten und wurden mit dem Schienen verschweißt. An den Fügestellen wurde dazu vorher die Zinkschicht entfernt. Wegen der Gefahr des Zinkfiebers wurde dann auch bei offenen Türen und Fenstern geschweißt.
Ich hoffe nun das sich der Aufwand gelohnt hat und freu mich auch ein schönes Wochenende in Weißwasser.
Gruß Sven
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Hallo Sven
Deine Lok ist sehr schön und ich bewundere deine Bauweise!!
Aber das Kupferrohr passt einfach nicht zum rest. Das trägt irgendwie nicht deine Handschrift.
Weiterhin viel Erfolg!!!!
Gruß
Roland
Deine Lok ist sehr schön und ich bewundere deine Bauweise!!
Aber das Kupferrohr passt einfach nicht zum rest. Das trägt irgendwie nicht deine Handschrift.
Weiterhin viel Erfolg!!!!
Gruß
Roland
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Re: Neues in Sachen Ns 1
Mahlzeit Roland,
das Rohr wird selbstverständlich nochmal in schön gemacht, im Moment fehlt mir noch eine geeignete Vorrichtung und etwas Zeit.
Gruß Sven
das Rohr wird selbstverständlich nochmal in schön gemacht, im Moment fehlt mir noch eine geeignete Vorrichtung und etwas Zeit.
Gruß Sven